Ennepetal. Letztes Spiel, Ziel erreicht, Malle im Hinterkopf: Auf dem Platz ging für den TuS Ennepetal nicht viel – dafür standen zwei Abschiede im Fokus.
Die Luft war deutlich raus beim TuS Ennepetal. Nach einer anstrengenden Saison und der harten Abstiegsrunde in der Fußball-Oberliga Westfalen verloren die Gastgeber im Bremenstation zum Saisonausklang mit 1:3 (0:3) gegen Preußen Münster II. Ein Ergebnis, welches nach der Partie überhaupt keine Rolle mehr spielte. Im Vordergrund standen die Verabschiedungen von Dauerbrenner Florian Gerding und Übungsleiter Imre Renji. Renji, der den TuS kurz vor der Abstiegsrunde übernommen hatte, wurde herzlich verabschiedet. Ebenso wie Außenverteidiger Florian Gerding, der seit neun Jahren die Außenbahnen der Ennepetaler beackert hatte.
Drei schnelle Gegentore
„Das war heute kein Spiel, indem wir besonderen Wert auf das Ergebnis gelegt haben. Im Vordergrund sollten die Spieler stehen, die in der Serie nicht so oft zum Einsatz gekommen waren. Wir hätten das Spiel trotzdem gerne gewonnen. Dazu hatten wir auch genug Chancen“, bewertete der Sportliche Leiter Thomas Riedel nach der allerdings nicht unverdienten Pleite gegen starke Gäste aus Münster.
Bereits nach sieben Minuten netzte Preußens Spielführer Sören Wald zum 1:0 ein. Der bärenstarke Mittelfeldspieler erhöhte in der 21. Spielminute auf 2:0. Die Klutertstädter waren allerdings keinesfalls unterlegen. Im ersten Spielabschnitt hatten Sie die gleiche Anzahl an Torchancen wie die Münsteraner, nur fanden die Gelegenheiten von Leon Enzmann oder Marius Möller nicht den Weg ins Tor. Ein Problem, welches schon häufiger in der Saison der Ennepetaler zu beobachten war.
Zu allem Überfluss fiel das 3:0 für die Gäste in der 27. Minute durch Tobias Heering, womit war das Spiel bereits früh entschieden. In der Halbzeit wechselte Trainer Renji noch einmal durch, gleich drei Spieler fanden neu in die Partie. Flügelstürmer Abdulah El Youbari verkürzte in der 65. Minute zum 1:3, zu mehr reichte es an diesem Tag dann aber auch nicht mehr.
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Nach Abpfiff war der Jubel im gut gefüllten Bremenstadion trotzdem groß, denn der TuS hat nach einem schwierigen Jahr samt unüblichem Trainerwechsel mitten in der Saison die Klasse gehalten. „Das wir die Klasse über die Abstiegsrunde halten konnten, ist als Erfolg zu werten und geht natürlich mit auf das Konto von Imre. Er hat uns in einer absolut schwierigen Phase übernommen, direkt nach unserer Trennung von Alex und nach seinem Urlaub. Dafür sind wir ihm sehr dankbar“, fand Riedel lobende Worte für einen langjährigen Weggefährten. „Man muss auch sagen, dass er uns gerade defensiv wirklich stabilisiert hat. Auch die Mannschaft hat wieder an sich geglaubt. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. wir sind froh, nächstes Jahr dort anzutreten, wo der Tus Ennepetal hingehört“, so Riedel weiter.
Beim letzten Mal Kapitän
Auch über Florian Gerding, der fast ein Jahrzehnt für den TuS Ennepetal auflief und in der kommenden Saison für den Westfalenligisten Wacker Obercastrop spielen wird, fand der Sportliche Leiter der Ennepetaler lobende Worte. „Ich bin froh, dass er nach seiner langen Verletzung heute noch einmal spielen konnte. Florian ist ein feiner Kerl, der eine halbe Ewigkeit für den Verein alles gegeben hat. Solche Typen findet man selten. Eine großartige Geste das er heute als Kapitän einlaufen durfte, das hat er sich mehr als verdient und zeigt welchen Zusammenhalt es in der Mannschaft gibt“, so Riedel.