Ennepetal. Zahlreiche Abmeldungen bei den Ennepetal Raccoons nach der Absage an einen eigenen Platz. Der Vorstand denkt über neue Projekte nach.

Der Stachel der Enttäuschung sitzt bei den Ennepetal Raccoons noch immer tief. Nachdem sich die Hoffnungen auf ein eigenes Feld neben dem Kunstrasenplatz am Tanneneck zerschlagen hatten, stand das Baseballteam vor dem Nichts. Der hochambitionierte Klub, der sich zu den mitgliederstärksten Baseballvereinen in NRW entwickelt hatte, ist nach der Entscheidung durch Politik und Verwaltung auseinandergebrochen.

„Ich bin immer noch sehr enttäuscht. Ich kann es auch nach wie vor nicht nachvollziehen. Wir haben alles daran gesetzt, eine Zukunft in Ennepetal zu haben. Leider scheint es weiterhin unmöglich zu sein, diese zu gestalten“, sagt der Vorsitzende Andreas Bernhard.

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Der Verein hat seither seinen Kader für die zweite Bundesliga abmelden müssen. Ganze 36 Spieler haben den Verein verlassen. Darunter viele junge Leute, die in Ennepetal beheimatet sind. „Gerade für die wirklich jungen Spieler und Spielerinnen tut es mir unglaublich leid. Viele sind von Kindesbeinen an in diesem Verein gewesen, konnten mit dem Fahrrad, oder teilweise zu Fuß zum Training kommen. Jetzt müssen die jungen Leute Strecken bis nach Düsseldorf zurücklegen, um ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Das ist einfach nicht richtig“, findet Bernhard.

Nachdem sich die Mannschaften verständlicherweise aufgelöst hatten, stellt der Verein nur noch eine Hobbytruppe zusammen. Diese trainiert, meistens freitags, am Voerder Tanneneck. Aber auch nur, wenn sich genug Spieler finden.

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Auch der Trainer des Bundesligateams ist nach dem frustrierenden Ausgang der Verhandlungen nicht weiter im Sport aktiv. Achim Hilger trainierte das Herrenteam äußerst erfolgreich und hatte ambitionierte Ziele für die Zukunft. „Wir wollten unbedingt in die Bundesliga aufsteigen, das war unser gemeinsamer Traum. Ich bin mir auch sicher, dass wir uns diesen Traum hätten erfüllen können. Leider sollte es nicht sein. Achim trainiert derzeit nicht. Ich denke, es ist auch wichtig, nach diesem Nackenschlag etwas Abstand zu gewinnen . Wir stehen trotzdem weiterhin in Kontakt und versuchen, einige neue Projekte auf die Beine zu stellen“, zeigt sich Bernhard hoffnungsvoll.

Frauensoftball-Team möglich

Eines der Projekte soll ein Frauensoftball-Team werden, so würde der Verein etwas neuen Schwung bekommen. Gespräche über ein eventuelles Comeback der Waschbären sind nicht in Planung. Auch von der Stadt Ennepetal gab es bisher keine Signale über ein Umdenken. Ganz im Gegenteil, bei den Raccoons hat sich bisher niemand gemeldet, oder um ein Gespräch gebeten. Es macht den Anschein, als wäre man froh, dass sich das Thema Baseball in Ennepetal erledigt hat.