Herne/Ennepetal. Der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal hat einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Lahchaychi an allen drei Toren in Herne beteiligt.

Die Erleichterung des verletzt fehlenden Hendrik Brauer war im gesamten Stadion am Schloss Strünkede in Herne zu hören. Er hatte auch allen Grund sich zu freuen, schließlich hatte sein Mitspieler Robin Gallus gerade das 3:1 für den TuS Ennepetal gegen das Schlusslicht der Abstiegsrunde der Fußball-Oberliga vom SC Westfalia Herne erzielt. Ein Treffer, der einer Erlösung gleich kam, nach dem sich die Ennepetaler gegen tapfer kämpfende Herner lange schwer taten. Durch den Sieg könnte sich das Liga-Patent des TuS bereits an diesem Wochenende verlängern.

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Großen Glauben daran hat Trainer Imre Renji nicht. „Der Abstiegskampf ist verrückt, da ist so viel Druck drin. Das hat man heute auch wieder gesehen“, befand der vor wenigen Wochen eingesprungene Interimstrainer nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg seines Teams in Herne. Und tatsächlich hat man den Ennepetalern den Druck unbedingt gewinnen zu müssen über weite Strecken des Spiels auch angemerkt.

Denn die Renji-Elf war zwar über fast die gesamten 90 Minuten des Spiels die klar spielbestimmende Mannschaft und hätte auch bereits zur Halbzeit klarer führen können, doch besonders ansehnlich war der Auftritt der Ennepetaler dabei nicht. Doch darum ging es an diesem Freitagabend auch nicht. „Das war eine Willensleistung“, befand Renji nach der Begegnung.

Vielversprechender Start der Ennepetaler

Diese hatte eigentlich vielversprechend angefangen, in den ersten zehn Minuten hatte der TuS in Person von Ibrahim Lahchaychi und Leon Enzmann erste Abschlüsse, sonderlich gefährlich waren diese aber nicht. Die Herner waren hingegen im ersten Spielabschnitt vollkommen harmlos, eine echte Torchance erspielte sich der Absteiger in den ersten 45 Minuten nicht.

Stefan Siepmann stellt Hernes Kaan Terzi.
Stefan Siepmann stellt Hernes Kaan Terzi. © Funke Foto Services | Dirk A. Friedrich

Die Ennepetaler hingegen gingen schluderig mit ihren Gelegenheiten um. Nach feinem Lupfer von Cedrick Hupka auf Enzmann, der den Ball am Fünfmeterraum mit der Brust auf den total freistehenden Marius Müller ablegte, hätte es eigentlich 1:0 für den TuS stehen müssen – doch Müller schoß Hernes Schlussmann ab. Wenig später verpasste es Müller den alleine startenden Enzmann zu bedienen, der anschließend alleine aufs Tor der Gastgeber hätte zulaufen können. Müller dribbelte sich aber fest.

Ennepetal wackelt nach der Pause

Und so war es der bereits in den vergangenen Wochen formstarke Lahchaychi, der nach einem Gallus-Freistoß einen Abstauber in die Maschen zur Ennepetaler Führung drosch (41.). Wie labil die mentale Verfassung des TuS aber momentan ist, zeigte dann sich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts.

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Denn statt den zwar tapfer kämpfenden aber spielerisch sehr limitieren Hernern mit einem zweiten Tor den Gar auszumachen, ließen die Ennepetaler den Gastgeber zurück in die Partie kommen. Nach einer Flanke in den Sechzehner touchierte ein Herner den Ball leicht, TuS-Schlussmann Marvin Weusthoff konnte diesen leicht abgefälschten Ball nur vor die Füße von Tobias Lübke abwehren, der sich mit dem Ausgleich bedankte (57.).

Lahchaychi steht wieder goldrichtig

Der TuS schwamm anschließend einige Minuten, konnte sich aber wieder einmal beim guten Riecher von Lahchaychi bedanken, der in 64. Minute zur erneuten Ennepetaler Führung abstauben konnte. Und als dann Robin Gallus sechs Minuten vor dem Ende eine Hereingabe des zweifachen Torschützen aus 17 Metern in die Maschen wuchtete, war die Partie entschieden.

„Jetzt dürfen wir feiern“, gestand Imre Renji seinen Spielern im Kreis nach der Partie ein – und sollten Meinerzhagen und Hamm ihre Partien am Sonntag verlieren, gibt es gleich noch einmal Grund zu feiern. Denn dann haben die Ennepetaler den Klassenerhalt sicher. Und Hendrik Brauer wieder Grund, seine Erleichterung herauszuschreien.