Gevelsberg. Der Offensivspieler verlässt den Fußball-Bezirksligisten nach der Saison – und wechselt zu einem Traditionsverein im Ruhrgebiet. Die Gründe:
Die Planungen des FSV Gevelsberg für die kommende Saison sind bereits weit gediehen. Bisher stehen vier Neuzugängen zwei Spieler gegenüber, die den Verein verlassen werden. Wer die „Neuen“ sind, will Wolfgang Hamann, aktuell noch Trainer, künftig „Sportkoordinator“ der Bachtaler, noch nicht verraten, weil er nicht weiß, ob die Spieler ihren bisherigen Vereinen den Wechsel bereits mitgeteilt haben „Ich möchte nicht, dass die es aus der Zeitung erfahren“, begründet er seine Zurückhaltung.
Ihre Zelte im Stefansbachtal abbrechen werden Lennard Jöns und Fabian Külpmann. Über dessen Weggang hat sich Hamann geärgert, weil, so der Trainer, er zuvor schon seine Zusage für die nächste Spielzeit gegeben hätte. Doch der Mittelfeldspieler führt dafür nachvollziehbare Gründe an.
Külpmann, dessen Großvater Ernst, der nach erfolgreicher aktiver Laufbahn, einst den VfL Gevelsberg in der Verbandsliga trainierte, bedauert den (sportlichen) Weggang aus seiner Heimatstadt einerseits, will aber die Chance, die sich durch den Wechsel zu Westfalia Herne ergibt, nicht liegenlassen. „Das ist keinesfalls eine Entscheidung gegen den FSV, aber in Herne habe ich die Chance, zwei Klassen höher zu spielen“, sagt Fabian Külpmann und fügt an: „Und dann noch bei einem Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet.“
Wechsel zu seinem alten Trainer
Hinzu kommt, dass sein alter Trainer Patrick Knieps aus gemeinsamen Tagen beim SC Obersprockhövel die Herner Mannschaft übernimmt. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, vor allem, nachdem ich mit Lars Möske gute Gespräche geführt habe“, sagt der 22-Jährige und verspricht: „Jetzt will ich mit dem FSV noch einen vernünftigen Abschluss hinbekommen.“
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Auch wenn der Zug nach ganz oben für den FSV Gevelsberg schon seit längerem abgefahren ist, soll der derzeitige dritte Platz, da sind sich Trainer Wolfgang Hamann und seine Jungs einig, ins Ziel gerettet werden. Es wäre die beste Platzierung seit der Verein, der 2004 aus dem VfL Gevelsberg Fußball und der Fußballabteilung der SE Gevelsberg hervorgegangen ist, besteht.
Dass die Partie am Sonntag gegen den Tabellenletzten SSV Kalthof kein Zuckerschlecken wird, davor warnt der FSV-Coach. „Nach dem 1:10 Mitte März gegen Türkiyemspor ist es für Kalthof klar nach oben gegangen“, stellt er fest. In der Tat hat die Mannschaft aus den folgenden fünf Spielen zwölf Punkte geholt und sich dadurch im Kampf gegen den Abstieg wieder in Erinnerung gebracht. Dies umso mehr, als die mitgefährdeten Teams aus Wetter, Hennen, Letmathe und Herdecke-Ende geschlagen wurden. Vier Zähler fehlen den Iserlohnern aktuell zum rettenden Ufer. „Die Mannschaft hat sich richtig stabilisiert“, so Hamann und fügt hinzu: „Ich erwarte schon, dass sie alles in die Waagschale schmeißen wird. Denn wer jetzt aufgibt, ist verloren.“
Erlebnis Rasenplatz
Von einem echten Heimvorteil seines Teams will der FSV-Trainer nicht sprechen. „Unsere Heimbilanz ist in dieser Saison ja nicht gerade die beste“, stellt er angesichts von sechs Niederlagen in elf Spielen im Stefansbachtal fest. „Da kommen die Gegner nicht unmotiviert zu uns, wobei ich auch glaube, dass das Erlebnis, auf einem Rasenplatz im Stadion zu spielen, 20 Prozent mehr Kräfte freisetzt.“
Hamann erwartet einen Gegner, der zwar spielerisch unterlegen ist, aber kämpfen und lange Bälle spielen wird.“ Da gilt es, nicht wie gegen Letmathe schnell durch zwei dumme Gegentore in Rückstand zu geraten. „Das soll uns nicht erneut passieren“, so der Übungsleiter.
Personell stehen ihm am Sonntag mehr Alternativen zur Verfügung als zuletzt. Zum einen hat Lukas Josten seine Rotsperre abgesessen, zum anderen hat Fabian Rösner nach seiner Fingerbruch-OP das Training wieder aufgenommen.