Schwelm. Nach dem Zweiten folgt der Erste: VfB-Trainer Odina will an den Sieg gegen Hüingsen anknüpfen und mit gleicher Mentalität gegen Kierspe antreten.

Der erste Streich ist gelungen: Sascha Odina, der neue Trainer des VfB Schwelm, ist mit einem Überraschungssieg gegen den Tabellenzweiten SF Hüingsen in sein Amt gestartet. Sein Engagement an der Seitenlinie hat ihm sofort bei seiner Premiere den Beinamen „der Baumgart vom Brunnen“ eingebracht. Es fehlte eigentlich nur noch die charakteristische Schiebermütze, um als perfektes Double des Kölner Bundesligatrainers durchzugehen.

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Am Ostermontag beim Kiersper SC wird Odina erneut hart gefordert sein, soll den Schwelmern auch beim Tabellenführer eine Überraschung gelingen. Der Gastgeber war allerdings zuletzt nicht mehr so erfolgreich, konnte drei der letzten fünf Spiele nicht gewinnen. Trotzdem – und wegen der Niederlage von Verfolger SF Hüingsen in Schwelm am vorletzten Spieltag – beträgt der Vorsprung nun satte zwölf Punkte.

Das Selbstvertrauen ist zurück

Auch wenn der Favorit klar, die Aufgabe mindestens genauso anspruchsvoll ist: Die Schwelmer wollen es dem Gegner erneut zumindest so schwer wie möglich machen. „Nach dem Sieg gegen Hüingsen fahren wir jetzt aber mit etwas breiterer Brust zum Spitzenreiter nach Kierspe“, sagt Odina.

Was er – erfolgreich – verändert hat, erläutert der Trainer so: „Eigentlich nicht viel. Wir haben mehr miteinander gesprochen, darüber, was ich vom Fußball erwarte, dass man sich auch aufreiben und mit Leidenschaft spielen muss.“ Für Odina ist dabei die Körpersprache sehr wichtig, um zu zeigen, dass die Spieler sich auch gegen einen „übermächtigen“ Gegner zur Wehr setzen. „Einstellung und Körpersprache sind grundlegend, Fußball muss man arbeiten“, nennt der Trainer seine Überzeugung, die er den Spielern vermitteln will.

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Dazu gehört natürlich auch eine gute Trainingsbeteiligung, so wie in der Woche vor dem Hüingsen-Spiel. Die war in der Karwoche nicht ganz so ausgeprägt, doch dafür hat Odina Verständnis. „Wir haben die Woche gut gearbeitet, wenn auch nicht ganz so gut wie in meiner ersten Trainingswoche“, berichtet der Trainer und führt die schwächere Beteiligung darauf zurück, dass einige Spieler mit Blessuren am Sonntag aus der Partie gegangen sind. „Das ist ja nachzuvollziehen, nachdem sie so viel Gas gegeben haben. Da waren die Beine schwer“, so Odina.

Einige Stützen fallen aus

Der musste deshalb im Abschlusstraining auf Rico Hein verzichten, Leon Lucas Müller plagten Leisten- und Adduktorenprobleme, Mittelfeldmotor Davide Kresse schmerzten die Oberschenkel. „Aber das zeigt ja, dass die Jungs endlich was getan haben, Fußball hat ja, wie gesagt, auch etwas mit Arbeiten zu tun“, erklärt Odina. Die Aufbruchstimmung im Team will er auch in Kierspe erleben und nutzen. „Wir wollen eklig sein, Zweikämpfe annehmen, so wie wir es letzten Sonntag auf den Platz gebracht haben“, fordert er.

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Ärgerlich ist natürlich, dass mit dem erfahrenen Manuel Fischer eine Leitfigur erneut ausfällt. Der Innenverteidiger, der bisher nur ein Saisonspiel (am ersten Spieltag) bestritten hatte, war am letzten Sonntag nach langer Verletzungspause wieder dabei, schied aber schon nach einer guten halben Stunde mit einer Muskelverletzung erneut aus und wird mindestens zwei Wochen fehlen. Immerhin steht mit Joel Neda, der auch gegen Hüingsen Fischers Position übernommen hatte, eine gute Alternative zur Verfügung.

Apropos Alternativen: Mit 20 Spielern war der Schwelmer Kader am vergangenen Spieltag so stark besetzt wie seit langer, langer Zeit nicht mehr. Auch das ist ein Erfolgsfaktor. „Dann ist man einfach flexibler, kann mal einen Spieler nach vorne ziehen, hat ganz andere Optionen“, erläutert der VfB-Trainer. Über einen erfolgreichen zweiten Streich im zweiten „Hammerspiel“ würde er sich diebisch freuen. Anpfiff im Stadion Felderhof ist am Ostermontag um 15 Uhr.