Schwelm. Sascha Odina übernimmt beim Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm einen Job, den nicht jeder machen möchte. Wir haben mit ihm gesprochen.
Es gleicht einem Sprung ins kalte Wasser: Der neue Trainer des VfB Schwelm, Sascha Odina, wird beim abstiegsbedrohten Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm im Heimspiel am Sonntag nach nur drei Trainingseinheiten erstmals in der Verantwortung stehen. Gerade einmal eine Woche nach der Entlassung von Biniam Ghebremeskal bekommen es Odina und sein neuer Verein gleich mit einer sehr schwierigen Aufgabe zu tun. Gegner bei seinem Debüt ist mit dem Tabellenzweiten SF Hüingsen nämlich gleich ein „Schwergewicht“ der Liga, dass sich zuletzt in bestechender Verfassung präsentierte. Im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet der 41-jährige Familienvater unter anderem, wie er zum Brunnen gekommen ist und wie er die Chancen für die Verlängerung des Bezirksliga-Patents einstuft.
Herr Odina, wie ist der Kontakt zum VfB Schwelm zustande gekommen?
Sascha Odina Eine Woche vor dem Spiel gegen Neuenrade hat mich Dirk Butzbach angerufen. Da haben wir darüber gesprochen, ob ich die Mannschaft im Sommer übernehme. Dass es dann schon in dieser Saison passiert, war vereinsinternen Umständen geschuldet, zu denen ich nichts sagen kann. Ich habe die Zusage meinerseits Ende vergangener Woche gegeben.
Hatten Sie zuvor schon eine Verbindung nach Schwelm?
Ich hatte Bezug zum ehemaligen Trainer Marco Menge und einigen Spielern, die dort gespielt haben. Ich habe ja selbst früher hauptsächlich in Wuppertal gespielt. Da kennt man sich.
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Neun Spiele stehen noch aus. In fünf Partien geht es gegen Mannschaften von den ersten sechs Plätzen, dreimal gegen Teams, die noch gegen den Abstieg kämpfen. Wie beurteilen Sie die Chancen auf den Ligaverbleib? Ist das Engagement zunächst bis zum Saisonende befristet, oder darüber hinaus? Auch im Falle des Abstiegs in die Kreisliga A?
Darüber, dass wie die Klasse halten werden, sind wir uns eigentlich klar. Da stellt sich für mich nicht die Frage, ob ich es auch in der Kreisliga A weitermachen werde, denn wir werden nächstes Jahr auch in der Bezirksliga spielen. So sind wir auch erst einmal verblieben, und dann schauen wir mal, ob wir das eine oder andere im Sommer noch möglich machen können.
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Kennen Sie Ihre neue Mannschaft oder einzelne Spieler?
Ich kenne einige Spieler, unter anderem Salvatore Aliberti, aber auch Manuel Fischer aus seiner Zeit beim FC Remscheid und Rusom Ghebremeskal. Die anderen werde ich in den kommenden Tagen und Wochen kennenlernen.
Kennen Sie die Liga und ihre Mannschaften?
Ich kenne drei, vier Mannschaften und auch einige Spieler. Zum Beispiel Marvin Krumnack, den ich ein halbes Jahr in Bergisch Born hatte, bis er sich schwer verletzt hat und nach Herdecke-Ende gegangen ist. Der FC Wetter, FSV Gevelsberg mit Ex-Trainer Uwe Jöns und Ramon Pixberg kenne ich aus Freundschaftsspielen, die wir jedes Jahr verabredet hatten – und natürlich den VfB Schwelm. Und zwar nicht nur als Marco Menge Trainer war, sondern auch unter Markus Dönninghaus. Wir mussten die Winter-Freundschaftsspiele ja immer auswärts machen, weil im Bergischen dann viel Schnee liegt – also waren wir öfter in Schwelm und der Umgebung.
Wie sieht es mit den Konkurrenten aus, die weiter weg sind?
Die Mannschaften aus dem Sauerland, wie Hüingsen oder Kierspe kenne ich nicht so, aber da habe ich ein Netzwerk, um mich über die Stärken und Schwächen der Mannschaften kundig zu machen.
Wie beurteilen Sie die Chancen auf den Ligaverbleib?
Der Sechste, TuS Ennepe, ist zehn Punkte weg, aber die Tabelle ist ja sehr unausgeglichen mit 20 bis 22 Spielen, die die einzelnen Mannschaften haben. Wenn Letmathe, Voerde oder auch Wetter noch ein, zwei Spiele verlieren, sind sie auch ganz schnell wieder unten drin. Es sind noch neun Spiele, da kann noch viel passieren.