Wolfsburg. Alexandra Popp aus Gevelsberg ist eine Kämpfernatur. Und der jüngste Karrieremoment war für die Wolfsburgerin einer der bewegendsten überhaupt.

Nach 45 Minuten im Heimspiel der Frauenfußball-Bundesliga zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg ging Alexandra Popp vom Platz, wurde zum Seitenwechsel durch Pauline Bremer ersetzt.

Ausgewechselt zur Halbzeit? Das ist im Normalfall nicht Popps Anspruch, doch am Sonntag erschien das alles in einem ganz anderen Licht, auch der 4:1-Erfolg der „Wölfinnen“ geriet fast ein bisschen zur Randnotiz. Warum? Nach langer Verletzungspause inklusiver schwerer Rückschläge auf dem Weg zurück, war die Partie gegen den SCF das ersehnte Comeback für Alex Popp.

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Ein ersehntes und emotionales Comeback für die 30-Jährige. Wie sehr die zehnmonatige Pause an der Gevelsbergerin genagt hatten, lässt sich an einem Statement ablesen, dass die Nationalspielerin im Anschluss auf Instagram postete. „Momente wie diese“, schrieb „Poppi“. 315 Tage musste sie geduldig sein. „Eine Eigenschaft, die nicht zu meinen Stärken gehört, doch mit harter Arbeit, viel Schweiß, viele Tränen, großem Fleiß und einem starkem Rückhalt habe ich es heute zurück auf den Platz geschafft -Fußball spielen - das was ich liebe, das wo meine Leidenschaft, mein Herz drinsteckt, durfte ich endlich wieder ausüben.“

Große Dankbarkeit Richtung Fans

Das Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen und alles für ihr Team geben zu können, erfüllt die Nationalmannschaft-Kapitänin dabei auch mit großer Dankbarkeit. „Danke an meine Fans, die mir immer die Daumen gedrückt haben und an mich geglaubt haben. Und zu guter Letzt Danke an meine Familie und an meine Freunde, denn ohne solch ein Rückgrat, solch eine Unterstützung vor allem in schwierigen Phasen zu bekommen, ist einfach einmalig und macht mich stolz und schätze es sehr Euch zu haben“, schrieb Popp unter anderem.

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Welchen Stellenwert die Silschederin in Wolfsburg genießt, verdeutlicht ein Statement ihres Trainers Tommy Stroot: „Was Alexandra Popp betrifft, sagt es viel aus, dass wir sie nach neun Monaten ohne Pflichtspiel gleich in der Startelf sehen. Das hat sie sich extrem erarbeitet. Von ihr kommt einfach eine Energie und Power, die jeder Mannschaft guttut. Es war aber auch klar, dass es heute nicht länger als eine Halbzeit sein wird.“

Pokal-Kracher gegen Bayern München

Jetzt heißt die Parole also weiter „Vollgas“ für Alex Popp, nicht nur, damit es wieder für 90 Minuten reicht. Eine neue, schwierige Aufgabe ganz nach ihrem Geschmack dürfte der am Sonntag zugeloste DFB-Pokalgegner sein: Am Osterwochenende empfängt Meister FC Bayern München den Titelverteidiger VfL Wolfsburg zum vielleicht schon vorweggenommenen Endspiel.