Ennepetal. Im Zuge der Spendenaktion füllt sich das Vereinsheim des TuS Ennepetal mit Kleidung & Co. – immense Hilfsbereitschaft berührt die Organisatoren
Seit Dienstag stapeln sich nach und nach die Kisten. „In den Raum bekommt man keinen Fuß mehr rein“, schildert TuS-Akteur Jan Schulte die riesige Unterstützung in Form von Sachspenden aus der Bevölkerung. In den Kisten befinden sich Kleidung, Babynahrung und weitere Güter, an denen es den vom Krieg gebeutelten Menschen aus der Ukraine mangelt. „Der Raum ist komplett voll“, so Schulte, der sich nach dem Spendenaufruf von Rado Dorsch (wir berichteten) aufseiten der Ennepetaler Kicker mit Angelika Peiniger der Organisation annahm.
Eine emotionale Angelegenheit
Den Verein am Bremenstadion erreichen derweil zahlreiche Menschen, die kistenweise mit Spenden aushelfen und diejenigen unterstützen möchten, die gerade so sehr auf sie angewiesen sind. Abgesehen von dem Vereinsraum, in dem an Veranstaltungen oder Spieltagen sonst das Buffet aufgetischt wird, hat sich auch die Garage des Vereins mit Lebensmitteln gefüllt.
Schulte schätzt, dass es sich insgesamt um ein paar hundert Kartons handle. „Die Welle der Hilfsbereitschaft und der Dankbarkeit ist immens“, so Schulte, an dem die Umstände nicht spurlos vorbeigehen. Er erzählt: „Es gab Situationen, in denen wir zu Tränen gerührt waren.“ Zu den Spenden beigetragen hat auch Marathonläufer Thorsten „Kluti“ Machelett, der sich auf seinen Kanälen an die Menschen wendet. Für das Geld, das sich in dem Spendentopf sammelt, sollen gezielt Lebensmittel und sonstige nötigen Artikel eingekauft werden. Nach der ersten Spendenannahme in dieser Woche werden sich die Organisatoren des TuS dann auf den Weg nach Polen begeben. Auch hier bot Machelett an, sich mit seinem Transporter dem Konvoi gen Osten anzuschließen, wenn weitere Kapazitäten benötigt werden.
Die nächsten Schritte
Welche Möglichkeiten für den Transport der vielen Spenden vorhanden sind, wird aktuell noch in Erfahrung gebracht. Aber noch reißt der Faden der täglichen Spendenlieferungen nicht ab. Denn auch andere Sportvereine haben ihre Netzwerke aktiviert, um noch mehr Hilfsgüter an den TuS weiterzuleiten. Die Fußballer von RW Rüggeberg und SW Silschede sowie die Handballer der TG Voerde und der RE Schwelm gehören dazu.
Des Weiteren wird der TuS auch von Kirchengemeinden, diversen Unternehmen und Einzelhändlern unterstützt – vom Baumarkt bis zur Friseurin. Da sich in den Kisten der Spender vor allem Kleider befanden und Flüchtlinge an der polnisch-ukrainischen Grenze soweit ausreichend ausgestattet sind, werden nun vor allem Hygieneartikel benötigt. „Erst kürzlich haben auch Mitarbeiter eines Supermarktes Spenden abgegeben. Die haben uns gesagt, dass Duschgel und andere Hygieneartikel gerade ausverkauft sind“, berichtet Jan Schulte. Er spekuliert: „Das meiste davon wird sich wahrscheinlich bei uns im Vereinsheim befinden.“