Gevelsberg. Am Ende wird das Ergebnis für die weitere Saison irrelevant sein, ein Mutmacher war der Sieg des Gevelsberger Handball-Oberligisten aber dennoch.
Im tabellarisch bedeutungslosen Duell mit dem VfL Eintracht Hagen II setzte sich der Handball-Oberligist HSG Gevelsberg-Silschede durch einen Treffer in letzter Sekunde mit 27:26 (14:18) durch – und sammelt damit vor der wichtigen Partie am kommenden Wochenende in Haltern noch einmal ordentlich Selbstvertrauen.
Beide Teams gingen mit der gleichen Ausgangslage in die Partie. Die HSG nimmt die Punkte aus den direkten Duellen nicht mit in die Abstiegsrunde, ebenso spielte das Ergebnis für die Hagener keine große Rolle. Das merkte man dem Spiel über weite Strecken an, der typische Derbycharakter entwickelte sich erst in den letzten Spielminuten. „Die Emotionen waren natürlich nicht so ausgeprägt wie bei einer spannenderen Ausgangslage“, urteilte HSG-Trainer Sascha Šimec.
HSG probiert einige Dinge aus
Die Konzentration der Gevelsberger galt unmittelbar nach dem Abpfiff bereits dem kommenden Spiel beim HSC Haltern-Sythen, in dem es um zwei sehr wichtige Zähler sowie den direkten Vergleich geht. Die Partie gegen die Eintracht diente auch dazu, Spielrhythmus zu bekommen und einige Feinheiten für das anstehende Duell mit dem HSC einzustudieren.
Gegen die Gäste, bei denen Trainer Pavel Prokopec auf ein halbes Dutzend Spieler verzichten musste, fanden sie ordentlich in die Partie und setzten sich bis zur Hagener Auszeit auf 9:6 ab. Durch leichte Fehler und ausgelassene Möglichkeiten brachten sie sich um eine bessere Ausgangsposition zur Pause, Torhüter Christian Scholz wurde von seinen Vorderleuten zu häufig alleine gelassen. Die letzte Intensität in den Deckungsreihen ließen beide Teams vermissen, was sich auch am Halbzeitergebnis von 14:18 für die Hagener ablesen ließ.
Sehenswerter Heber entscheidet das Derby
Durchgang zwei starteten mit einigen Ballverlusten, wobei sich die HSG schneller fing und durch den starken Nils Rüggeberg die Partie wieder ausglich. Beim Stand von 26:24 kassierten die Gastgeber eine Zeitstrafe, die Hagener egalisierten das Ergebnis durch zwei schnelle Treffer von Jonas Queckenstedt. Der letzte Angriff gehörte der HSG, bei denen Josip Jukic nach einem schönen Zuspiel von Rüggeberg aus spitzem Winkel den letzten Wurf nahm. Mit einem sehenswerten Heber entschied er die Partie zugunsten seiner Mannschaft.
HSG Gevelsberg/Silschede – VfL Eintracht Hagen II 27-26 (14-18)
HSG Gevelsberg/Silschede: Scholz, Wulf – Jukic (7/4), Rüggeberg (4), C. Schrouven, Bulk, Skupin (je 3), Golec, Lindemann (je 2), Philippi, Bekston, Breuker (je 1), D. Schrouven, Fege.
So geht es weiter: Am Samstag um 19.30 beim Tabellenletzten HSC Haltern-Sythen.
Trotz des Sieges wollte aufseiten der HSG keine große Euphorie aufkommen. „Wir wissen dieses Spiel und das Ergebnis genau einzuschätzen“, äußerte Šimec unmittelbar nach dem Abpfiff. Durch die tabellarische Bedeutungslosigkeit der Partie und die vielen Ausfälle aufseiten der Hagener hält sich der sportliche Wert für die Gevelsberger in Grenzen. „Wir richten unseren Blick nach vorne auf das Spiel beim HSC. Da müssen wir unsere Leistung abrufen und das Ergebnis aus dem Hinspiel bestätigen.“ Wichtig sei neben den positiven Erkenntnissen wie dem guten Innenblock in Halbzeit zwei vor allem die Tatsache verletzungsfrei geblieben zu sein. „Jetzt müssen wir hoffen, mit einem möglichst vollen Kader nach Haltern fahren zu können.“
Schweigeminute für den treusten Fan
Auch interessant
Emotional wurde es dagegen vor dem Spiel. Kurz vor dem Anpfiff erhoben sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Gevelsberger Halle West für eine Schweigeminute zu Ehren von Andreas „Chipsy“ Wiegand, der kürzlich im Alter von 64 Jahren verstarb. Wiegand war eine Gevelsberger Vereinslegende, der den Verein viele Jahrzehnte mitprägte und durch seine positive und herzliche Art dem Gevelsberger Publikum in Erinnerung bleiben wird. An dem Sieg im Derby gegen die Hagener Zweitvertretung hätte „Chipsy“ seinen Spaß gehabt – egal wie sportlich belanglos die Partie auch war.