Ennepe-Süd. Tief berührend 2021: die Story über die Ennepetal Raccoons und der Nachruf zum Tode von Jürgen Wollenburg.

Es fehlte nicht viel, und diese beiden Artikel wäre in die Top Ten der meist gelesenen Online-Artikel des lokalen Sports aus Schwelm gelandet. Knapp daneben ist zwar auch vorbei, heißt es doch so schön bei den Ballsportarten, doch wir leisten uns hier den „Luxus“ und erinnern an die Ereignisse, die es auf die Plätze elf und zwölf geschafft haben.

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Platz elf: das Aus

Das Aus kommt im November. Tief sitzt der Schmerz der Ennepetal Raccoons nach der Entscheidung des Sportausschusses der Stadt Ennepetal, keine Baseball-Anlage am Tanneck zu errichten. Seit mehreren Jahren hatten die Verantwortlichen des Vereins nach einer Möglichkeit gesucht, künftig Zweitliga-Baseball in Ennepetal zu spielen. Nun steht fest: Aus diesen Plänen wird nichts. Also entschieden sich die Zweitliga-Spieler der Raccoons, in der kommenden Spielzeit nicht mehr am Spielbetrieb der 2. Baseball-Bundesliga teilzunehmen. „Eine solch emotionale Sitzung habe ich in meinen vielen Jahren als Trainer oder Nationalspieler noch nie erlebt. Es war unglaublich schlimm. Die Spieler waren frustriert. Aus der Frustration wurde schnell Enttäuschung und es sind auch Tränen geflossen“, berichtet Raccons-Trainer Achim Hilger vom Teammeeting. Die weiteren Mannschaften der Raccoons sollen vorerst jedoch weiter am Spielbetrieb in den verschiedenen Spielklassen teilnehmen. Eine Auflösung des Vereins steht somit aktuell nicht im Raum – vorerst.

Jürgen Wollenburg prägte sechs Jahrzehnte den Schwelmer Fußball. In der Nacht zum 16. Januar ist er 79-jährig verstorben.
Jürgen Wollenburg prägte sechs Jahrzehnte den Schwelmer Fußball. In der Nacht zum 16. Januar ist er 79-jährig verstorben. © WP | Archiv / Bernd Richter

Platz zwölf: tiefe Trauer

Im Alter von 79 Jahren ist Jürgen Wollenburg in der Nacht zu Samstag, 16. Januar, verstorben. Es war am 4. Oktober 2020 das letzte Heimspiel vor dem Corona-Lockdown des Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm. Wie sooft lässt sich Jürgen Wollenburg gerne in die Pflicht nehmen, sitzt vor dem Spiel gegen SV Deilinghofen-Sundern, welches 3:3 endete, an der Kasse zum Brunnen-Eingang. Für jeden der zahlenden und nichtzahlenden Zuschauer hat er ein Lächeln, ein freundliches Wort parat. Das wird fehlen. Der Schwelmer Fußball ist ohne Jürgen Wollenburg nicht vorstellbar. Jahrzehnte hat er ihn mitgeprägt, hat die Fusionen positiv begleitet, hat sich in verschiedenen Vorstands-Ämtern für den Schwelmer Fußball, insbesondere der der Jugend, stark gemacht. Anerkennung fand Jürgen Wollenburg in der Ehrenmitgliedschaft, die ihm der VfB Schwelm anlässlich des 100-jährigen Jubiläums im April 2006 verlieh.

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