Gevelsberg. Trotz aller Widrigkeiten: Darum profitiert der 24-Jährige Rasim Zhushi von der Corona-Pause.

Ein herber Verlust traf den Fußball-Bezirksligisten FSV Gevelsberg im September 2019. Rasim Zhushi, der Mann für die Außenbahnen, musste von einem Tag auf den anderen in seine Heimatland Kosovo reisen. Auf Anfrage unserer Zeitung nannte er damals etwas nebulös „persönliche Gründe“ für seine plötzliche Abreise. Seit Januar ist der Flügelflitzer wieder zurück in Gevelsberg und trainiert beim FSV mit.

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Aufenthaltsstatus ist geklärt

Wie Zhushi jetzt erklärt, habe er in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, seinen Aufenthaltsstatus in Deutschland klären und die Familienzusammenführung betreiben müssen. Dass dies in der dortigen Botschaft der Bundesrepublik Deutschland 15 Monate dauern würde, damit hatte er nicht gerechnet, zumal in Deutschland seine Lebenspartnerin und das gemeinsame Kind gewartet haben. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hatte dafür gesorgt, dass der Aufenthalt deutlich länger als ursprünglich geplant ausgefallen ist.

„Jetzt freue ich mich, dass ich zurück bei meiner Familie bin und wieder Fußball spielen kann“, sagt Zhushi, der inzwischen auch eine Arbeitsstelle bei der Tiefbaufirma Diedrich in Gevelsberg gefunden hat. FSV-Vorsitzender Roberto Buchholz hatte dabei mitgeholfen.

Erstes Wiedersehen mit Mannschaft

Am vergangenen Donnerstag, 3. Juni, gab es das erste Wiedersehen mit den alten und (zum Teil) neuen Teamkameraden beim ersten Mannschaftstraining nach der Corona-Pause im Stefansbachtal – sehr zur Freude von Coach Uwe Jöns, der nun die neue Saison wieder mit Zhushi planen kann. „Er hatte sich in der letzten Saison vor seinem Weggang sehr gut entwickelt, war ruhiger geworden und auf einem guten Weg“, erinnert sich Jöns.

Der 24-Jährige profitiert letztlich von der Corona-Pause. „Da alle Spieler eine lange Pause hinter sich haben, wird es für ihn keine Startschwierigkeiten geben“, erläutert der FSV-Trainer die Situation für den „Wiedereinsteiger“. Der ist in seiner Abwesenheit sportlich auch nicht untätig gewesen. „Ich habe in Pristina Lauftraining gemacht und mit Freunden auch Fußball gespielt“, sagt Zhushi. In einer Mannschaft habe er aber wegen der erforderlichen Spielerpass-Formalitäten nicht gespielt.

Erstes Training, erstes Testspiel

In seiner letzten vollen Saison 2018/19 war Rasim Zhushi auf insgesamt 22 Spiele gekommen, in denen er vier Tore erzielte. Die folgende Saison war für ihn nach vier Spielen mit der Partie am 8. September gegen Sinopspor Iserlohn, die den Gevelsbergern den zweiten Tabellenplatz brachte, ja vorzeitig beendet gewesen.

Aufgrund der langen, unfreiwilligen Pause fällt der offizielle Startschuss für die Saisonvorbereitung im Stefansbachtal bereits am Dienstag, 8. Juni. In den ersten drei Wochen will Uwe Jöns dreimal pro Woche eher locker trainieren, ehe im Juli die Zügel angezogen und auf vier Einheiten erhöht wird. Das alles natürlich in der Hoffnung, dass die Pandemie abklingt und keine neue Welle durchs Land rauscht.

Ein erstes Testspiel ist bereits in Planung. Das soll am 27. Juni beim TuS Haßlinghausen steigen. Weitere Partien folgen dann im Juli – wenn es die Corona-Schutzverordnungen erlauben.

Mit Milot Rashica nach Deutschland gekommen

Rasim Zhushi ist gemeinsam mit seinem Landsmann Milot Rashica nach Deutschland gekommen. Rashica spielt seit 2018 beim SV Werder Bremen. Zhushi galt dabei von der Veranlagung her als der bessere der beiden, war aber zunächst auf dem Platz gelegentlich zu unbeherrscht. Linksaußen Rashica hat es inzwischen auf 32 Länderspiele für das Kosovo gebracht. Er wird aktuell mit Bayern München als Alternative zu Starstürmer Robert Lewandowski in Verbindung gebracht.

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