Gevelsberg/San Sebastian. Kein Verschnaufen für Popp, Oberdorf und Co. Dem verlorenen CL-Finale folgt am Freitag der Bundesliga-Start.
Ewa Pajor dribbelt sich durch, flankt von der Torauslinie in die Mitte. Dort steht goldrichtig – Alexandra Popp. Die einstige Spielerin des FC Silschede aus Gevelsberg köpft, trifft ins Netz. Im Finale um die Champions League der Frauen keimt für den Deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg Hoffnung auf das Triple auf. Popp hatte nach einer knappe Stunde zum 1:2 gegen den favorisierten Olympique Lyon verkürzt. Schließlich behielten die Französinnen mit 3:1 die Oberhand. Die kurz nach dem Anschlusstreffer eingewechselte Lena Oberdorf aus Gevelsberg musste mit ansehen, wie in der 88. Minute die ehemalige Wolfsburgerin Sara Gunnarsdottir die Entscheidung und somit den Endstand markierte.
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Popp traf in einer Phase, in der die „Wölfinnen” durchaus das Spiel hätten kippen können. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Französinnen die Begegnung dominierten, kamen die Niedersächsinnen besser ins Spiel. Chance gab es genug, um noch als Siegerin da zu stehen. Nur eine davon nutzte Wolfsburg – durch Alexandra Popp. Die Stürmerin befand nach dem verlorenen Finale: „Wenn wir Lyon unter Druck gesetzt haben, haben wir gezeigt, dass man sie schlagen kann. Leider haben wir zu spät damit angefangen, um als Sieger vom Platz zu gehen.“ Trotz der Niederlage verhehlte die ehemalige Spielerin des FC Silschede nicht, dass aufgrund der Wahnsinnssaison man stolz sein könne, dabei gewesen zu sein.
Ferner wusste Popp während der Pressekonferenz nach der Begegnung zu berichten, dass sie Gunnarsdottir, die bis Ende Juni noch das Trikot des VfL Wolfsburg getragen hatte, zum Triumph gratuliert habe. „Sie hat sich entschuldigt”, so die 29-Jährige über die Begegnung mit der Isländerin, die nach ihrem Treffer zum 3:1 auf einen Torjubel verzichtet hatte.
Jetzt gilt es für Popp, Oberdorf und Co., den Blick wieder nach vorne zu richten. Am gestrigen Montag ist die Mannschaft zurück gekehrt, den heutigen Dienstag hat Trainer Stephan Lerch frei gegeben. Er zeigte sich übrigens „unheimlich stolz auf meine Mannschaft, die nach dem 0:2 super zurückgekommen ist”, sagte Lerch in der anschließenden Pressekonferenz.
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Am Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf den Bundesliga-Auftakt. Der ist für die Wolfsburgerinnen bereits für den kommenden Freitag terminiert – gegen die SGS Essen. Das ist der ehemalige Klub von Lena Oberdorf, die übrigens im Finale um die Champions League der Frauen einmal mehr die jüngste Spielerin auf den Platz gewesen ist.
Allerdings war die 18-Jährige nicht die Jüngste in den Kadern der Finalisten. Ersatzkeeperin Julia Kassen ist ein halbes Jahr jünger, Mittelfeldspielerin Lisanne Gräwe ist gar erst 17 Jahre (plus 194 Tage; beide VfL Wolfsburg) jung. Oberdorf war mit 17 Jahren und 171 Tage als jüngste Spielerin einer Weltmeisterschaft zur Frauen-WM im vergangenen Jahr nach Frankreich gereist.
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