Ennepetal. Die Ennepetal Raccoons arbeiten schon jetzt auf den Saisonstart 2021 hin. Der Baseball-Verein hofft auf den Bau einer bundesligatauglichen Anlage.

Es ist die längste und außergewöhnlichste Vorbereitung, die die Spieler und Trainer der Ennepetal Raccoons je erlebt haben. Nachdem der Baseball-Zweitligist in der vergangenen Saison den vierten Platz und damit den Klassenerhalt erreichte, bereitete sich der Verein sich monatelang intensiv auf die diesjährige Spielzeit vor, die ursprünglich im April starten sollte. Die Mannschaft um Coach Achim Hilger musste allerdings aufgrund der Corona-Pandemie die vorzeitige Absage der Saison 2020 hinnehmen. Ihr letztes Bundesliga-Spiel hatte sie Ende August 2019, also vor ziemlich genau einem Jahr.

Erste Testspiele absolviert

Seit Mai sind die Raccoons nach einer zuvor zweimonatigen Trainingspause wieder im Training, welches nach wie vor unter den gebotenen Hygienevoraussetzungen stattfindet. Die Ennepetaler arbeiten nun auf die kommende Saison hin, dessen Beginn für April 2021 geplant ist. Der Ausfall des aktuellen Spielbetriebs wird mit zahlreichen Testspielen kompensiert. So starteten die Raccoons im Juni mit ihrem ersten Test bei den Dortmund Wanderers, die im letzten Jahr den Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt machen konnten. In jenem „Nightgame“ wirkte es allerdings, als hätten die Spieler noch mit der langen Spielpause zu kämpfen. „Je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher wurde, dass da noch einige Defizite sind“, erklärt Trainer Achim Hilger. Hilger bemängelt, dass physisch nicht mitgehalten werden konnte und individuell zu viele Fehler gemacht wurden, sodass die Partie am Ende deutlich mit 4:12 verloren wurde.

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Auch während der Sommerferien wurde das Training der Raccoons normal weitergeführt. Zwei weitere Testspiele gegen die Düsseldorf Sanitors, ein direkter Konkurrent aus der 2. Bundesliga, brachten einen klaren 25:2-Sieg zugunsten der Ennepetal Raccoons und eine 4:15-Niederlage.

Noch gilt es für die Raccoons, zu ihrer Form der letzten Saison zurückzufinden. Offizielle Meisterschaftsspiele wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Trotzdem versucht das Team mit stetigem Training und Testspielen wieder in die Spur zu gelangen. Die lange Corona-Pause wird ein Grund für die Startschwierigkeiten sein. Achim Hilger blickt jedoch nach vorne: „Wir trainieren intensiv und ich denke, der eine oder andere muss noch mehr zeigen im nächsten Jahr. Wir haben jetzt lange Zeit bis zum April, um uns gut vorzubereiten, aber wir müssen uns wahrscheinlich auch personell nochmal ein wenig verändern“.

Personell hatte man sich für die Saison 2020 sehr viel erhofft. Viele Absprachen mit dem Vorstand haben ergeben, dass die Importspieler aus Australien, den USA und Venezuela, die eigentlich in dieser Saison das Team verstärkt hätten, im nächsten Jahr für die Raccoons starten. Der Argentinier Lucas Sivo, welcher im März mit der letzten normalen Einreisemöglichkeit angekommen war, bleibt in Deutschland und wird den Ennepetalern weiter zur Verfügung stehen.

Hoffen auf Baseballanlage

Ein Thema, das alle Beteiligten weiter bewegt, ist der fragwürdige Austragungsort der Heimspiele. Ihre Bundesligaspiele trugen die Raccoons bisher in Bochum und Düsseldorf aus. Dies ist nach jetzigem Stand auch in der kommenden Saison der Fall. Es wäre allerdings das letzte Jahr, in dem die Chance besteht, Heimspiele in einer fremden Stadt zu veranstalten. Diese Sondererlaubnis ist danach hinfällig. Daher warten nun alle Spieler, Trainer, Verantwortlichen und Fans ab, wie die Stadt Ennepetal entscheidet. Für alle gilt es zu hoffen, dass es eine Möglichkeit gibt, eine eigene bundesligataugliche Baseballanlage zu errichten, sodass es weiterhin Leistungsport-Baseball in Ennepetal gibt.