Gevelsberg. Uwe Franz leitet jetzt die Nachwuchsabteilung beim FSV Gevelsberg. Im Interview spricht er über die Aufgabe und auch seine Pläne.

Seit einigen Wochen ist Uwe Franz neuer Jugendleiter beim Fußballclub FSV Gevelsberg. Der langjährige Geschäftsführer folgte damit auf Dirk Henning. Da die A-Junioren während der letzten Saison abgemeldet werden mussten und der Verein keine einzige Mädchenmannschaft besitzt, haben Uwe Franz und sein Team sich einiges vorgenommen. Er sprach mit unserer Zeitung über seinen neuen Posten, seine Pläne und den Umgang mit der Corona-Pandemie.

Herr Franz, warum bekleiden Sie neben dem Posten des Geschäftsführers jetzt auch noch den des Jugendleiters?

Uwe Franz: Ich habe schon früher Erfahrung als Jugendleiter beim FSV gesammelt, Dirk Henning hatte damals von mir übernommen. Wir brauchten einen Jugendleiter und es ist nicht leicht, an Ehrenamtliche zu kommen. Wir haben viele Gespräche geführt, die aber letztlich nicht zum Erfolg geführt haben. Da mir die Jugend sehr wichtig ist – ich bin der Meinung, das ist das Wichtigste im Sportverein – habe ich mir dann nochmal Gedanken gemacht und übernommen.

Seit 2014 Geschäftsführer im Verein

Seit 2014 ist Uwe Franz als Geschäftsführer im Seniorenbereich des FSV Gevelsberg tätig gewesen und hat sich um viele administrative Dinge gekümmert. Seit Juni ist er als Jugendleiter aktiv.

Der FSV sucht fußballbegeisterte Jungs der Jahrgänge 2002 und 2003 für die A-Jugend, aber auch mit guter Perspektive für den Seniorenbereich. Interessierte melden sich unter jugend@fsv-gevelsberg.de.

Die Gevelsberger stellen Jugendmannschaften: eine G-Jugend, 1x F, 2x E, 2x D, 1x C und 2x B-Junioren.

Mich freut es einfach, wenn man Jugendliche bei deren Entwicklung begleiten kann. Mit Wachstum, Pubertät – das sind immer neue Erfahrungen. Wir haben dann ein Team zusammengebaut, das mich unterstützt. Wir freuen uns auf diese Aufgabe und gehen sie mit Herzblut an.

Was nehmen Sie sich denn vor?

Wir wollen nicht den Fußball neu erfinden, in der Vergangenheit ist auch gute Arbeit gemacht worden. Da sind ein paar Hebel, an die wir organisatorisch dran wollen und an denen wir ein paar Ideen umsetzen, die wir schon gesammelt haben. Stillstand ist einfach nicht gut. Dazu gehören natürlich auch Dinge wie die Trainerqualifikation, das wollen wir wieder aufleben lassen.

Warum haben Sie die A-Jugend abgemeldet?

Wir hatten da etwas Aderlass. Die Leute, die Fußball spielen können, sind zu anderen Vereinen gegangen. Die, die da geblieben sind, waren zu wenig. In Gevelsberg haben nicht nur wir die Probleme, Silschede hat bei den 2002er und 03er Jahrgängen auch Probleme. Ich denke, dass viele in Nachbarstädte gegangen sind. Aber die Leute da gezielt wieder von anderen Vereinen loszueisen, das ist nicht unser Stil. Entweder kommen die freiwillig zurück, wenn sich bei uns etwas tut, oder nicht. Und vielleicht muss man in den sauren Apfel beißen, dann haben wir halt keine A-Jugend für eine Saison und dann kommt im nächsten Jahr der nächste Jahrgang hoch.

Sie sagten der Jugendbereich sei das Wichtigste. Was kann der FSV Gevelsberg denn tun, um wieder mehr Jugendliche anzulocken?

Ich sage es mal so: man muss einen attraktiven Trainingsbetrieb bereitstellen können und neue Angebote ins Leben rufen – ob das Kooperationen sind oder sonstiges. Vielleicht muss man auch mal in die Planung von Videospielen (FIFA) gehen, da gibt es ja auch Möglichkeiten. Nur so kann man die Jungs und Mädels wieder locken.

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Wir verschließen uns nicht davor, mal wieder eine Mädelsmannschaft zu stellen. Es ist aber schwer – wir haben in der Region genug Vereine, die gute Arbeit machen. Dinge wie Trainerqualifikation und attraktives Training sollten bei uns an oberster Stelle stehen.

Beeinflusst die Corona-Pandemie den Jugendfußball?

Das ist schwierig zu sagen. Ich bin der Meinung, dass die Pandemie den Jugendfußball nicht so sehr beeinflusst. Natürlich ist die ganze Sache nicht schön. Wer fußballverrückt ist und das gerne spielt, der kommt auch nach so einer Pandemie wieder. Man sieht es auch bei uns: nachdem wir den Trainingsbetrieb unter den Hygienemaßnahmen eingeführt haben, waren die Jungs froh, dass sie wieder auf den Platz gehen und was machen durften. Wer fußballverrückt ist, der kommt wieder. Einzelfälle wird es bestimmt geben. Aber Mannschaften abmelden, da wird sich nichts tun.

Wird Corona Einfluss auf den Spielbetrieb haben?

Ich gehe davon aus, dass wir am 5. September starten und bis zum Winter werden wir sicherlich eingeschränkt sein. Ich hoffe aber, dass ich mich da täusche, denn die Maßnahmen sind nicht leicht umzusetzen. Und ich bin der Meinung, dass wir da noch nicht über den Berg sind.