Schwelm. Am Samstag steht das erste Playoff-Spiel der EN Baskets Schwelm auf dem Plan. Doch ob gespielt wird, ist wegen des Coronavirus nicht sicher.

Das Coronavirus und die EN Baskets Schwelm: Die Hauptrunde ist beendet, die EN Baskets Schwelm sind Vizemeister der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord. Am kommenden Samstag beginnt der Playoff-Wettbewerb. Die Kreisstädter vermelden, mit dem Ticketverkauf am Montag zu beginnen. Doch seit Sonntagabend besteht eine gewisse Unsicherheit, ob die Partie gegen das Farmteam des Bundesligisten aus Ulm stattfinden wird beziehungsweise darf. Oder unter welchen Bedingungen. Am frühen Montagnachmittag gab es noch keine Entscheidung.

Noch keine Planungssicherheit für die EN Baskets

„Wir führen Gespräche. Mehr kann ich dazu nicht sagen“, so Omar Rahim, Geschäftsführer der EN Baskets Schwelm. Es ist nachzuvollziehen, dass er und die weiteren Verantwortlichen eine Entscheidung haben wollen. Schließlich ist so ein Spiel mit intensiven und umfangreichen Vorbereitungen verbunden. Vorbereitungen fürs Hallenheft, fürs Catering und vieles mehr, die Geld kosten und durch die Einnahmen während des Spiels kompensiert werden.

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Seit Sonntagabend steht Zahl 1000 im Raum

Nun steht seit Sonntagabend die Zahl 1000 im Raum. Sowohl NRW-Ministerpräsident Armin Laschet als auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann wollen der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (alle CDU) folgen. In diversen Polit- und Talkshows habe die Landespolitiker bekundet, Sportveranstaltungen mit mehr als tausend Menschen absagen oder als „Geisterspiele“ stattfinden zu lassen.

Absage oder „Geisterspiele“ ab 1000 Menschen. Das favorisiert NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
Absage oder „Geisterspiele“ ab 1000 Menschen. Das favorisiert NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann © Fabian Strauch / dpa

Laumann fügte in der ARD-Sendung „Anne Will“ hinzu, das Land werde Spahns Empfehlung umsetzen, „und zwar morgen oder jetzt, vollkommen klar“. Allerdings ist der Weg von der Empfehlung oder Anordnung bis zu den unteren Entscheidungsbehörden wie den Gesundheitsämtern auf kommunaler Ebene nicht so einfach. So konnten die EN Baskets Schwelm am Montag noch nicht wirklich planen, wie es für den kommenden Samstag weiter gehen soll.

Mögliches Szenario: Maximal 999 Zuschauer

Eine Möglichkeit könnte sein, dass die Veranstaltung auf 999 Menschen begrenzt sein wird. Das wäre durchaus umzusetzen, beispielsweise mit einem geringeren Kartenkontingent. Die Dreifeldhalle fasst 1500 Zuschauer, am vergangenen, dem letzten Spieltag der Hauptrunde beim 81:73-Sieg gegen den Nord-Meister Itzehoe Eagles waren offiziell 1430 Zuschauer in der „Schwelm ArENa“. Eine Anzahl, mit der die Kreisstädter durchaus fürs erste Playoff-Spiel kalkulieren dürften.

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Ob es ein „Geisterspiel“ werden wird, erscheint eher unwahrscheinlich – wenngleich nicht unmöglich, was der Blick auf den internationalen Fußball zeigt. Beispielsweise wird das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Paris St. Germain und Borussia Dortmund am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Eine Entscheidung, die die Polizei-Präfektur von Paris am Montag bekannt gab.

Unsicherheiten auch im Profi-Fußball

Ähnlich unsicher fühlt man sich beim Fußball-Zweitligisten VfL Bochum vor dem samstäglichen Heimspiel gegen Heidenheim. „Aufgrund der noch nicht final geklärten Situationen um Großveranstaltungen mit über 1000 Besuchern in NRW haben wir uns dazu entschlossen, zunächst einmal den Kartenvorverkauf für die kommenden Begegnungen zu stoppen“, teilte der Zweitligist am Montagmorgen via Twitter mit. Bochum habe weder von Seiten der Gesundheitsbehörden noch von Seiten der DFL konkrete Informationen.

https://www.wp.de/politik/coronavirus-bvb-geisterspiel-in-paris-events-vor-dem-aus-id228548431.html

Baskets-Spieler bereiten sich vor

Die Vorbereitung betrifft auch die Spieler um Trainer Falk Möller, die das normale Training erst einmal durchziehen werden. Schwelms Gegner Orange Academy aus Ulm hat mit dem letzten Spieltag das Ticket für die Playoffs gelöst. Auswärts beim direkten Konkurrenten in Frankfurt holte das Farmteam des Bundesligisten einen Sieben-Punkte-Rückstand in der zweiten Halbzeit auf und gewann mit 92:84 (43:50). „Gratulation an die Jungs! Ich bin sehr froh und stolz, dass sie sich mit diesem Sieg für ihre Leistung belohnt haben“, so Headcoach Anton Gavel. Angeführt von Christoph Philipps (20 Punkte) und Zach Ensminger (18 Punkte, 8 Assists) überzeugten die jungen Ulmer ab dem dritten Viertel vor allem in der Defensive und ließen die Frankfurter in der Crunchtime nicht mehr zurück in die Partie kommen. „Wir haben in der zweiten Halbzeit in unser Spiel gefunden und stark verteidigt. Wichtig war auch, dass wir uns bei den Assists und Rebounds durchsetzen konnten.“

Orange Academy nicht gerade der Wunschgegner

Für Falk Möller ist Ulm nicht gerade der Wunschgegner: „Wir spielen natürlich gegen jeden, aber nach Ulm müssen wir schon sehr lange fahren. Bei einem Farmteam weißt du auch nie, gegen wen du spielst. Es kann sein, dass die hier mit sieben Spielern anreisen und in Ulm den halben Bundesliga-Kader zur Verfügung haben. Aber natürlich können wir gegen Ulm bestehen.“ Für Möller ist jedenfalls klar, dass in der ersten Runde der Playoffs nicht Schluss sein sollte: „Wir wollen auch weiter kommen. Ich will mindestens zwei Runden Playoffs spielen.“

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