Schwelm. Die EN Baskets Schwelm beenden die ProB-Hauptrunde als Nord-Vizemeister. In der ersten Playoffrunde geht es gegen Orange Academy aus Neu-Ulm.
Die EN Baskets Schwelm haben den Spitzenreiter aus Itzehoe mit 81:73 (37:36) besiegt, gleichzeitig verliert Münster gegen Dresden. Damit beschließen die Kreisstädter die Hauptrunder der 2. Basketball-Bundesliga, ProB Nord, als Vizemeister – hinter Nord-Meister Itzehoe Eagles und vor dem Dritten WWU Baskets Münster. Am kommenden Samstag geht es in die Playoffs. Gegner in der Dreifeldhalle ist dann der Süd-Siebte Orange Academy aus Neu-Ulm.
Im Hinspiel höchste Saisonniederlage kassiert
Die Schwelmer mussten im Hinspiel in Itzehoe die deutlichste Niederlage der Saison verkraften. Zuhause gelang den Schwelmern die Revanche. Die Zuschauer inklusive der zehn mitgereisten Fans aus dem hohen Norden erlebten von Beginn an eine körperbetonte Partie. Gerade die Anfangsphase war zäh und voll von technischen Fehlern und Fehlwürfen. Aufseiten der Itzehoer war es immer wieder der erfahrene Center Stefan Schmidt, der für einfache Punkte sorgte. Der 2.07m große Center, der annähernd 140 Bundesligaspiele für Trier und Bayreuth absolvierte, verzeichnete am Ende 12 Punkte und 9 Rebounds. Zu Beginn des zweiten Viertels trafen die Eagles zwei Dreier hintereinander und setzen sich auf fünf Punkte ab. Frank Möller reagierte mit einer Auszeit, um die Itzehoer nicht davonziehen zu lassen. Mit einem And-One war es dann der nach einer Verletzung zurückgekehrte David Ewald, der die Partie wieder ausglich.
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Begegnung nimmt langsam an Fahrt auf
Die mit wenigen Highlights gespickte Partie, nahm langsam an Fahrt auf. Eine Minute vor dem Ende der ersten Halbzeit wurde es plötzlich laut in der Halle. Der Ex-Schwelmer Thorben Haake griff nach einem Ballverlust Montrael Scott in die Beine, so dass dieser stürzte und auf dem Boden liegen blieb. Haake handelte sich so sein zweites unsportliches Foul ein und disqualifizierte sich für den Rest der Partie. Montrael Scott konnte nach kurzer Zeit weiterspielen.
Starkes drittes Viertel bringt Schwelm den Sieg
Zu Beginn der zweiten Halbzeit finden die Itzehoer besser ins Spiel. Der bis dahin eher unauffällige Top-Spieler der Itzehoer Christopher Hooper, lief langsam warm und machte am Anfang der zweiten Halbzeit sechs Punkte hintereinander. Der US-Amerikaner spielte eine enorm starke Hauptrunde. Im Schnitt ein Double-Double mit 19,5 Punkten und 10,3 Rebounds, verzeichnete der bullige Power-Forward über die Saison. Zwar erreichte Hooper auch am Samstag wieder ein Double-Double, doch konnte nicht ganz seine übliche Leistung abrufen: „Am Ende hatte er doch wieder 18 Punkte, aber ich denke wir haben Hooper heute trotzdem sehr gut kontrolliert,“ freute sich Baskets Head-Coach Falk Möller nach dem Spiel. Nach Hoopers Solo-Einlage folgten zwei weitere 3-Punkte-Würfe der Eagles, die ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf zwölf Punkte ausbauen konnten. Vor allem Anell Alexis war es dann zu verdanken, dass sich das dritte Viertel nochmal drehte. Fast im Alleingang hielt er die Baskets im Spiel. Der eingewechselte Moritz Krume glich 1,40 Min vor dem Ende des dritten Viertels aus und egalisierte den Vorsprung der Itzehoer. Am Ende wurde aus dem Zwölfpunkterückstand doch noch eine Fünfpunkteführung vor dem letzten Viertel.
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Schockmoment um Daniel Mayr
Nach drei Minuten im Schlussviertel wurde es plötzlich still in der Halle an der Milsper-Straße. Daniel Mayr blieb in der gegnerischen Hälfte auf dem Boden liegen und griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an sein Knie. Bei den Fans und Verantwortlichen – und sicher auch bei Mayr selbst – wurden böse Erinnerungen wach. Der 2.18m große Center der Baskets war erst vor Kurzem, nach sehr langer Verletzungspause, wieder zur Mannschaft gestoßen. Nicht auszudenken, wenn sich die schwerwiegende Knieverletzung aus vergangenen Zeiten wiederholt hätte. Doch Entwarnung: Nach einigen Minuten Behandlung konnte Mayr wieder am Spiel teilnehmen. Die Erleichterung war auch den Fans anzumerken. Bei der erneuten Einwechselung des Big-Man flippte die Halle aus und freute sich für den Center.
„Gameplan“ ist aufgegangen
Die Schwelmer machten auch im vierten Viertel da weiter wo sie im dritten aufhörten. Die Würfe fanden ihr Ziel und in der Abwehr war für die Itzehoe Eagles häufig kein Durchkommen. Als der Däne David Knudsen dann drei Minuten vor dem Ende, via Dreipunktewurf, den Vorsprung auf zehn Punkte ausbaute, war der Sieg der Schwelmer besiegelt. „Gratulation an Schwelm. Es ist immer schön, hier zu spielen. Die Basktes sind eine Top-besetzte Mannschaft,“ erklärt Patrick Elzie, Headcoach aus Itzehoe, nach dem Spiel. Der Schwelmer Übungsleiter Falk Möller sah eine ausgeglichene Partie: „Das dritte Viertel war unser. Davor war das Spiel sehr ausgeglichen. Unser Gameplan ist defensiv aufgegangen. Wir konnten viele Turnover provozieren.“
Mindestens zwei Runden Playoffs
Die Schwelmer müssen in den Playoffs nun gegen den Siebten der ProB Süd antreten. Das Farmteam der Bundesligamannschaft aus Ulm, die „Orange Academy“, ist aus mehreren Gründen nicht unbedingt der Wunschgegner von Baskets-Coach Falk Möller: „Wir spielen natürlich gegen jeden, aber nach Ulm müssen wir schon sehr lange fahren. Bei einem Farmteam weißt du auch nie, gegen wen du spielst. Es kann sein, dass die hier mit sieben Spielern anreisen und in Ulm den halben Bundesliga-Kader zur Verfügung haben. Aber natürlich können wir gegen Ulm bestehen.“ Und auch Patrick Elzie glaubt, dass Schwelm es weit schaffen könnte: „Viel Spaß in den Playoffs. Schwelm kann weit kommen. Hoffentlich sehen wir uns nicht wieder,“ sagt Elzie mit einem Augenzwinkern. Für Falk Möller ist jedenfalls klar, dass in der ersten Runde der Playoffs nicht Schluss sein sollte: „Wir wollen auch weit kommen. Ich will mindestens zwei Runden Playoffs spielen.“ Nach dem Spiel feierten Fans, Spieler und Verantwortliche den starken zweiten Platz nach der Hauptrunde auf der vom Verein organisierten „Playoff opening Party“.
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