Gevelsberg. In der Hinrunde der Fußball-Kreisliga A2 sammelt der FC Gevelsberg-Vogelsang die meisten Karten ein. Ein Spieler sticht dabei besonders hervor.
Die Saison in der Fußball-Kreisliga A2 hat schon die eine oder andere besondere Situation für die Kicker des FC Gevelsberg-Vogelsang parat gehalten. Besonders das Spiel bei der SpVg. Linderhausen ist in besonderer Erinnerung geblieben, als die Karten nur so über den Platz flogen. Sechs Gelbe Karten sammelten die Vogelsanger alleine in diesem, nicht gut geleiteten Spiel. In der gesamten Hinrunde, sprich 14 Spielen, sind es 42 Verwarnungen, zwei Gelb-Rote Karten und zwei Platzverweise – so viel, wie kein anderes Team in der Liga. Doch woran liegt das?
Patrick Dickes ist überrascht, als diese Redaktion ihn mit der Anzahl der bisherigen Karten gegen sein Team konfrontiert. „Das hätte ich nicht gedacht, das ist eindeutig zu viel“, sagt Dickes, der gemeinsam mit Marvin Borberg seit dieser Saison für das Team vom Hundeicken verantwortlich ist. 15 neue Spieler holte der Verein im vergangenen Sommer, um die Qualifikation für die eingleisige A-Liga irgendwie realisieren zu können. Stand jetzt, nach absolvierter Hinrunde, ist der Rückstand auf Platz sieben bereits beträchtlich. „Das stimmt. Aber wir werden ganz normal weiter arbeiten“, sagt Patrick Dickes.
Diskussionen mit dem Schiedsrichter
Sonderlich hilfreich sind die vielen Verwarnungen da natürlich nicht. Wobei Dickes einschränkt. „Wenn wir sie bekommen, weil wir oft hart am Limit sind, ist das für mich in Ordnung, das gehört dazu“, sagt er. Allerdings weiß auch er, dass sein Team viele Gelbe Karten vor allem für Diskussionen mit den Schiedsrichtern bekommt. „Ich würde schon sagen, dass 60 Prozent unserer Karten darauf zurückgehen“, so Dickes.
Die Fair-Play-Tabelle der Fußball-Kreisliga A2
Platzierung | Verein | Gelbe Karten | Gelb-Rote Karten | Rote Karten | Gesamt |
1. | FC Gevelsberg-Vogelsang | 42 | 2 | 2 | 46 |
2. | Vatanspor Gevelsberg | 40 | 2 | 3 | 45 |
3. | FSV Gevelsberg II | 33 | 5 | 0 | 38 |
4. | FC SW Silschede | 35 | 1 | 1 | 37 |
5. | TuS Hasslinghausen | 33 | 1 | 0 | 33 |
5. | SC Obersprockhövel III | 33 | 1 | 0 | 33 |
7. | RW Rüggeberg | 32 | 1 | 1 | 34 |
8. | SC Wengern | 29 | 1 | 2 | 32 |
9. | FC Herdecke-Ende | 29 | 1 | 1 | 31 |
10. | SV Ararat Gevelsberg | 28 | 0 | 1 | 29 |
11. | TuS Esborn | 23 | 1 | 0 | 24 |
12. | Hiddinghauser FV | 19 | 1 | 2 | 22 |
13. | SpVg. Linderhausen | 17 | 1 | 2 | 20 |
14. | TSG Herdecke | 20 | 0 | 0 | 20 |
15. | SpVg. SW Breckerfeld | 16 | 0 | 0 | 16 |
GESAMT | 448 | 19 | 16 | 483 |
Ein Spieler, der dabei besonders hervorsticht, ist Rodi Bingöl, gegen den bisher vier Verwarnungen und eine Ampelkarte ausgesprochen wurden. „Ich bin halt ein emotionaler Typ, der auf dem Feld versucht, seine Mitspieler mitzureißen“, sagt er zu seiner Spielweise, die seine Trainer auch sehr an ihm schätzen. Auch, wenn es manchmal etwas über das Ziel hinaus geht. „Patrick hat mir schon gesagt, dass ich mich zügeln muss“, so Bingöl, dessen älterer Bruder Mazlum ebenfalls für Vogelsang spielt. Mitunter beruhigt dieser seinen kleinen Bruder, wenn der sich mal wieder zu lautstark über eine Entscheidung des Unparteiischen aufregt, manches Mal aber kommt es genau deswegen auch schon zum familieninternen Disput. „Das macht alles schon einmal emotionaler“, gibt Rodi Bingöl zu.
„An sich ist das ja eine gute Regel, nur manche legen sie dann doch zu streng aus. “
Für ihn ist klar, dass die Verwarnungen wegen Motzens und Meckerns gegenüber dem Unparteiischen vermeidbar sind und seinem Team eher schaden als dass sie helfen. Benachteiligt von den Unparteiischen fühle er sich nicht, die Auslegung der neuen Kapitänsregel durch manchen Schiedsrichter hält er aber auch für überzogen. „An sich ist das ja eine gute Regel, nur manche legen sie dann doch zu streng aus. Da darf man sich noch nicht einmal mit dem Schiri unterhalten“, sagt Bingöl.
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Noch lässt sich Bingöl zu leicht provozieren
In anderen Situationen ist es aber nicht unbedingt ein Pfiff des Schiedsrichters, der Bingöl auf die Palme bringt. Gegen RW Rüggeberg sei er von einem Zuschauer laut eigener Aussage mehrfach provoziert worden. Als er dann Widerworte gab, wertete der Unparteiische das als Unsportlichkeit – und schickte den Vogelsanger mit Gelb-Rot in die Kabine. „Manche wissen eben, welche Knöpfe sie drücken müssen“, sagt Rodi Bingöl. Eine Karte für ein Foulspiel kassiert er im Übrigen sehr selten. „Und eine glatt Rote Karte habe ich noch nie gesehen“, beteuert er.
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