Schwelm. Der VfB Schwelm muss sich gegen Abstiegskandidat BW Haspe mit einem Punkt begnügen. Insgesamt hektische Partie an der Rennbahn.

Je kälter es wurde an der Rennbahn in Schwelm, desto höher kochten die Emotionen. Was im ersten Durchgang nach einigen klaren Chancen und weit überwiegendem Ballbesitz wie eine klare Sache für den Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm ausgesehen hatte, entwickelte sich zu einer hektischen, aber auch rasanten Partie, die mehr und mehr auf Messers Schneide stand. Als der Unparteiische nach 52 Minuten den zweiten Durchgang abpfiff, stand in der Partie gegen die abstiegsbedrohte SG Blau-Weiß Haspe ein letztlich gerechtes 2:2 (1:0)-Unentschieden.

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„Das war ein schweres Spiel für uns, Abstiegskampf eben. Mit dem Punkt können wir glücklich sein. Das hatte ich erwartet. Ich hoffe, dass Haspe in der Liga bleibt, das ist eine gute Mannschaft, sehr diszipliniert“, erklärte Schwelms Trainer Nermin Jonuzi nach dem Schlusspfiff. Entscheidend für den verpassten Sieg des Favoriten zum Jahresabschluss waren wohl die vielen Chancen, die Jonuzis Mannschaft vergeben hatte. So stand Stephensunny Chukwudi im ersten Durchgang zwei Mal völlig blank im Strafraum, verfehlte aber per Kopf jeweils das Tor. Immerhin gelang dem kleinen Wirbelwind, der vor allem in der Anfangsphase mit Merci Kiaku gut harmoniert hatte, nach einer haben Stunde der Führungstreffer, nachdem er seinen Gegenspieler klassisch verladen und aus 15 Metern flach ins untere rechte Toreck getroffen hatte.

Haspes Interims-Co-Trainer sieht Gelb

Während die Gastgeber auf den nach der fünften Gelben Karte gesperrten Michael Hong-Gonzalez verzichten mussten, fehlte den Haspern ihr im Südkreis bestens bekannter Routinier Dennis Niggeloh nach der Ampelkarte in der Schlussphase des Spiels bei Spitzenreiter TuS Eichlinghofen. Während der Schwelmer Kapitän in Zivil auf der Bank saß, nahm Niggeloh seine Aufgabe als Co-Trainer auf der Laufbahn lautstark wahr. Selbstkritisch merkte er an: „Heute bin ich draußen, da bin ich noch lauter.“ Das wiederum missfiel dem Unparteiischen: Er kassierte er sogar eine Gelbe Karte – und fragte sich, ob das auch für den Spieler Dennis Niggeloh gelte.

VfB Schwelm – BW Haspe 2:2 (1:1)

VfB Schwelm: Fjodorovs – Mustafa, Fecht, Babic, Herweg, D. Kresse, F. Kresse (65. Jöns), Hein, Külpmann, Kiaku (46. Neda), Chukwudi.

BW Haspe: Calusic – Kurnaz, Imeri (65. Özdil), Yalvac, Tagbo (65. Metz), Jubran, Marino, Giese, Akbas (83. Kirkgöz), Mustafa, Akdogan.

Tore: 1:0 Chukwudi (30.), 1:1 Mustafa (39.), 1:2 Yalvac (73.), 2:2 Hein (90.).

So geht es weiter: Schwelm spielt am 16. Februar 2025 beim VfL Schwerte.

Überhaupt war das Getöse an der Rennbahn groß, denn die Gäste waren mit einigen Fans vor Ort. Mit zunehmender Spieldauer glich das Szenario mehr einem Marktschreier-Wettbewerb. Wobei der sportliche Aspekt nicht zu kurz kam. Denn nachdem Mentor Mustafa noch vor der Pause das 1:1, zu dem Fabio Kresse mit einem schlampigen Pass die Vorarbeit geleistet hatte, gelungen war, witterten die Hasper Morgenluft. Wie verwandelt kamen sie aus der Kabine und erarbeiteten sich jetzt die ersten Torchancen. Nachdem Marcel Marino vergeben hatte und Trainer Ibo Büyükdeveci mit zwei Einwechslungen frischen Wind ins Team gebracht hatte, war es Hamza Yalvac, der eine Flanke von rechts zum Führungstreffer nutzte.

Heins Sonntagsschuss rettet Schwelm einen Punkt

Das Spiel wogte danach hin und her. Haspe tat alles, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen, verzögerte, wo es nur ging. Ihr Coach entschuldigte dies hinterher mit der an die Schwelmer Bank gerichteten Frage: „Hättet ihr weiter Fußball gespielt?“ Trotzdem gelang Rico Hein mit einem als Flanke gedachten Freistoß von links in der Schlussminute der regulären Spielzeit noch der Ausgleich. Der Ball ging an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. Jetzt wollten die Hasper ihrerseits doch noch den Sieg eintüten, verstärkten ihre Angriffe wieder, liefen dabei aber Gefahr in Konter zu laufen.

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Doch wie zuvor spielten die Schwelmer diese nicht sauber genug aus, sodass es beim 2:2 blieb, durch das Haspe angesichts des Obersprockhöveler Sieges in Westhofen aber dennoch auf einem Abstiegsplatz überwintern muss. Der VfB Schwelm bleibt als Fünfter beste Südkreismannschaft.

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