Schwelm. Elf der 16 Teams in der Fußball-Bezirksliga 6 kommen aus Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis. Mit dem Aufstieg hat aber keines der Teams etwas zu tun.

Was vor der Saison vermutet und mitunter auch befürchtet wurde, ist tatsächlich auch so eingetreten. Die Teams aus dem Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr laufen in der Bezirksliga 6 den Mannschaften hinterher, die nicht aus dem Kreis 13 kommen. Eichlinghofen, Westhofen und Kirchhörde beherrschen die Liga, dabei sind sie eigentlich in der Minderheit. Elf der insgesamt 16 Bezirksligisten kommt aus Hagen, Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövel. Und während die Teams aus Dortmund und Schwerte die Meisterschaft voraussichtlich unter sich ausmachen werden, schauen die Vereine aus Hagen und EN nur zu – und kämpfen um den Klassenerhalt.

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Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass die neuformierte Kreisliga A im Kreis 13 ab der kommenden Saison noch einige Absteiger aus der Bezirksliga unterbringen muss. Neben BW Haspe kämpfen aktuell die Reserveteams vom SC Obersprockhövel, der SpVg. Hagen 1911 und der TSG Sprockhövel um den Verbleib in der Liga, aktuell besetzen diese Mannschaften die vier letzten Plätze in der Liga.

Schwelm fehlt ein Spieler für ganz oben

Ganz anders sieht das an der Tabellenspitze aus. Wie in der vergangenen Spielzeit mit dem VfR Sölde dominiert ein Team aus dem Fußballkreis Dortmund die Liga. „Die lassen halt nicht wie wir immer wieder mal etwas liegen. Das ist auch eine Art von Qualität“, sagt Michael Hong-Gonzalez, Kapitän beim VfB Schwelm. Sein Team ist als Tabellenvierter quasi sowas wie „best of the rest“. Dass es nicht für ganz oben reicht, macht der erfahrene Spielführer vor allem an den vielen Verletzungen zu Saisonbeginn fest. Vor allem der Ausfall von Fast-Torschützenkönig Gianluca Muzzi sei nicht zu ersetzen gewesen. „Da fehlen dir auf einmal 34 Saisontore“, weiß Hong-Gonzalez.

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Finanziell hingegen sieht er die Dortmunder Teams nicht zwangsläufig im Vorteil. Anders sehen das Marc Kiewitt von BW Voerde und Patrick Konnerth vom TuS Ennepetal II. „Die Dortmunder Mannschaften haben genug Geld, um die Bezirksliga auch für Ex-Oberliga Spieler attraktiv zu machen“, sagt Konnerth.

„Die können ganz andere Leute ansprechen und sind auch in der Breite deutlich besser besetzt.“

Marc Kiewitt, Kapitän beim Fußball-Bezirksligisten FC BW Voerde

Ein Beispiel dafür ist Jonas Telschow, denn Konnerths Trainer Leon Enzmann in seiner Funktion als Sportlicher Leiter beim TuS Ennepetal gerne für das Oberliga-Team geholt hätte, Telschow sich aber für den Kirchhörder SC entschied. Marc Kiewitt pflichtet Konnerth bei. „Die können ganz andere Leute ansprechen und sind auch in der Breite deutlich besser besetzt“, so Voerdes erfahrener Spielführer.

Der größte Pluspunkt für die Dortmunder Teams sei aber die Größe des Einzugsgebiets und damit auch das höhere Niveau in den dortigen Kreisligen. Die Leistungsdichte in der Großstadt Dortmund sei einfach höher als in einem eher ländlich geprägten Gebiet wie Ennepetal, wie Marc Kiewitt weiß.

Möske feiert Comeback

Am ersten Spieltag der Rückrunde, der gleichzeitig auch der letzte Spieltag des Jahres 2024 ist, feiert Lars Möske sein Comeback als Trainer des FSV Gevelsberg. Gegner am Sonntag (14.45 Uhr) ist der FC Wetter.

Der TuS Ennepetal II tritt bereits um 13.30 Uhr bei der TSG Sprockhövel II, Stadtrivale BW Voerde spielt um 14.30 Uhr beim FC Hellas/Makedonikos Hagen.

Der VfB Schwelm hat auf dem Sportplatz an der Rennbahn mit BW Haspe um 15 Uhr eine Pflichtaufgabe zu lösen.

Umso ärgerlicher, dass in den vergangenen beiden Jahren vermehrt die Teams aus Dortmund in die Staffel 6 eingruppiert wurden. „Auf die anderen Teams, die du kennst, hast du dich schon über Jahre eingestellt. Das kannst du bei diesen Teams nicht“, sagt Patrick Konnerth. Zudem entfällt der ständige Derbycharakter, dem die Mannschaften aus Hagen und EN quasi Woche für Woche begegnen.

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