Witten. In einem packenden EN-Derby bezwingt der TuS Bommern Aufsteiger Gevelsberg-Silschede. Die Gäste kommen in der Endphase bis auf ein Tor heran.

Die beeindruckende Erfolgsserie des Handball-Regionalligisten TuS Bommern geht weiter. Auch im EN-Derby gegen die HSG Gevelsberg-Silschede sackten die Wittener am Sonntag mit einem 28:23 (17:16) zwei Zähler ein, bilden nun ein Spitzen-Trio mit den SF Loxten und dem ASV Hamm Westfalen II (alle 12:4-Punkte). Doch ein Spaziergang war das Nachbarschaftsduell keineswegs, der Aufsteiger hielt in Bommern frech dagegen, schnupperte in der Schlussphase sogar kurz an einer Überraschung.

„Es ist wirklich schade, dass wir uns nicht belohnt haben für unsere Leistung. Ich denke, ein Unentschieden wäre gar nicht mal unverdient gewesen“, so HSG-Trainer Fabian Schächt. Vielleicht ein wenig zu hoch gegriffen, denn bis auf eine anfänglich knappe Führung (3:2/5.) liefen die Rot-Weißen durchweg den Hausherren hinterher. Allerdings: Zu weit ließen sie den klaren Favoriten nicht davonziehen - in Abschnitt eins war ein Drei-Tore-Polster das höchste der Gefühle für das Team von Trainer Nils Krefter.

Ganz viel Spielzeit für Bommerns Linkshänder Marcel Tarlinski

Die Wittener, die überraschend mit Kevin Humberg im Tor begannen, kamen erst allmählich in Schwung, hatten vor allem in Markus Schmitz (acht Tore) und Linkshänder Marcel Tarlinski (sieben Tore) ihre Aktivposten. Letzterer bekam am Sonntag besonders viel Spielzeit, weil sich Torben Kremer krank abgemeldet hatte. Als der Ex-Mendener Tarlinski das 7:4 markierte (12.), nahm Gevelsbergs Coach rasch seine Auszeit. Sein Team blieb weiter hartnäckig, spielte sehr druckvolle Angriffe und brachte immer wieder Linksaußen Nils Schröter in Position. „Er hat heute überragend gespielt, hatte 100 Prozent Quote“, lobte Schächt den siebenfachen Torschützen, der kurz vor dem Seitenwechsel wieder im Fokus stand. Bommern hatte sich mit 13:10 (23.) und dann mit 16:14 (29.) in Position gebracht, doch die HSG nutzte die Patzer der Gastgeber, glich durch zwei Schröter-Tore zum 16:16 aus, ehe Markus Schmitz noch das 17:16 markierte.

„Die drei letzten Gegentore vor der Pause hätten wir uns echt schenken können, das musste nicht sein“, war Trainer Krefter knatschig. Viel besser gefiel ihm, dass sein Team nach dem Wechsel deutlich engagierter deckte. „Das war dann auch der Schlüssel zum Erfolg“, schob er hinterher. Lohn dafür war die zwischenzeitliche 22:18-Führung (42.). Doch mit der sehr offensiven HSG-Deckung bekamen die Wittener dann so ihre Probleme. Das Passspiel wurde bedächtiger, die treffenden Lösungen fehlten. Flugs war Aufsteiger Gevelsberg-Silschede wieder im Rennen, verkürzte bis zum 22:23 durch Christopher Schrouven (51.).

„Die drei letzten Gegentore vor der Pause hätten wir uns echt schenken können, das musste nicht sein.“

Nils Krefter, Trainer des TuS Bommern

In der entscheidenden Phase zeigte der TuS Bommern aber die Qualitäten, die ihn ins obere Tabellenviertel manövriert hatten. Inzwischen stand Clemens Uphues zwischen den Pfosten, der seinem Team mit einigen wichtigen Paraden half, u. a. einen Siebenmeter und einen Gegenstoß entschärfte. So gelang es den Wittenern, sich durch vier Treffer in Serie bis zum 27:22 von Felix Eigenbrodt (59.) in Sicherheit zu bringen.

Trat zwar nicht selbst als Torschütze in Erscheinung, war aber als Antreiber vor allem in der ersten Halbzeit stark: Nils Ole Rüggeberg (li.) von der HSG Gevelsberg-Silschede.
Trat zwar nicht selbst als Torschütze in Erscheinung, war aber als Antreiber vor allem in der ersten Halbzeit stark: Nils Ole Rüggeberg (li.) von der HSG Gevelsberg-Silschede. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Am Ende haben wir uns in der Deckung nicht mehr auseinanderreißen lassen, das hat die Mannschaft gut gemacht. Gevelsberg war ein unbequemer Gegner, hat sehr viel ins Spiel investiert“, so Krefter. Sein Gegenüber Fabian Schächt haderte mit „ein paar Strafzeiten zu viel nach der Pause. Dennoch war es eine gute kämpferische Leistung. Offensiv war’s in der zweiten Hälfte aber sicher zu wenig. Insgesamt fehlen uns eben noch ein paar Kleinigkeiten. Unser Ziel bleibt, einen der Großen der Liga zu schlagen.“

TuS: Humberg, Uphues; Eigenbrodt (1), Decker (n. e.), Groß, Matthies (1), Burbaum, Lindner (5), Schmitz (8/5), Cokelc (2), Vesper, Ferber (4), Tarlinski (7), Soliga (n. e.).

HSG: Walter, Wulf; Bannert (2), O. Schröter, Gusewski (4/3), Rüggeberg, Bulk, Freitag (3), N. Schröter (7), Stratmann (1), Schrouven (4), Breuker, Deer, Apel (1).

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