Schwelm. Die Fußball-Bezirksliga bietet die komplette Palette an Untergründen. Wer die Asche schätzt und welcher Platz am beliebtesten ist.

Fußballplätze sind unterschiedlich. Es gibt Rasen-, Kunstrasen- und Aschenplätze. Manche sind groß und weit, andere klein und eng. Klar, dass unsere Fußballer auf einigen Plätzen besonders gern, auf anderen eher ungern spielen. Wir haben uns bei den heimischen Bezirksligisten umgehört, welche Anlagen zu ihren Favoriten zählen, und wo sie am liebsten gar nicht spielen würden.

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Wenig überraschend ist, dass alle von uns Befragten am liebsten auf dem eigenen Platz spielen – da sind sie schließlich „zu Hause“, kennen die Abmessungen und quasi jeden (Kunst-)Grashalm. In den höchsten Tönen lobt TuS Ennepetals U23-Trainer Leon Enzmann das heimische Bremenstadion. „Ich finde unsere Anlage mit dem neuen Kunstrasen wunderschön. Hier wird das Vereinsleben gelebt, wir bekommen regelmäßig Unterstützung von der Jugend, die gerne unsere Spiele anschauen, und von der ersten Mannschaft, die uns gerne unterstützt. Das macht Spaß, da fühlt man sich wohl. Deshalb ist dies der Platz, wo ich mich am wohlsten fühle.“ Das bestätigen auch sein Co-Trainer Dimi Sorovakos und der Kollege aus Voerde.

Tadelloser Untergrund steht im Vordergrund

FSV-Coach Sebastian Mariniak sieht das eigene Stadion ganz vorn: „Die Anlage im Stefansbachtal ist eine der gepflegtesten im ganzen Umfeld, und uns unterstützen auf der neu gestalteten Terrasse jedes Mal zahlreiche Fans, Freunde und Familienangehörige.“

Doch es gibt durchaus auch auswärts Sportanlagen, zu denen die Südkreis-Teams gerne fahren. Emrah Özüsaglam, Trainer am Voerder Tanneneck, zählt sie auf: „Der Platz am Schwelmer Brunnen ist überragend gepflegt und immer in einem Topzustand. Daher machen die Derbys in Schwelm auch extrem viel Spaß. Auch auf den Plätzen in Gevelsberg und in Garenfeld, wo der Untergrund auch in einem tadellosen Zustand ist, spielen wir gerne.“

Die Anlage am Voerder Tanneneck von oben.
Die Anlage am Voerder Tanneneck von oben. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Leon Enzmann erinnert sich (nicht nur wegen des 5:1-Sieges) gerne an das Abendspiel am 19. September in Gevelsberg: „In dem tollen Stadion hat es Spaß gemacht auf dem Rasen bei einer schönen Atmosphäre – auch hinterher im Vereinsheim.“ Und auch dem Platz am Tanneneck in Voerde bescheinigt er „einen gewissen Charakter“. Dimi Sorovakos hat als früherer Voerder eine enge Bindung zum Tanneneck. „Da war ich sehr oft, habe viel Zeit dort verbracht“, sagt er.

Für Zuschauer ist es in Gevelsberg am schönsten

Uwe Jöns, einst VfB-Spieler und Trainer beim FSV Gevelsberg, jetzt im Vorstand der Schwelmer, differenziert sein Urteil: „Als Zuschauer oder Funktionär ist das Stadion im Stefansbachtal mit Sicherheit einer der schönsten Plätze. Für die Spieler ist der Rasenplatz „Am Brunnen“ ein Platz mit Gänsehautcharakter während der Spiele.“ Ihm gefällt in Gevelsberg neben dem stets hervorragenden Pflegestandard der Wetterschutz, den die Tribüne bietet und das Verpflegung und WC-Anlagen bietende Sportbistro, von dem aus das Spiel auch verfolgt werden kann.

Den Platz in Schwelm hat er selbst bespielt und erinnert sich noch genau an den drittletzten Spieltag der Saison 2005/06. „Das haben wir mit einem 3:1-Sieg den Aufstieg in die Landesliga gefeiert. Die Nähe zu den Zuschauern, Trainern und Ergänzungsspielern, das Tor zum 3:1 in der 86. Minute gegen eine gegen den Abstieg kämpfende Mannschaft aus Linden-Dahlhausen haben einen Sturm von Spielern und Anhängern auf den Platz ausgelöst. Alle sind über uns hergefallen – das war Gänsehaut pur.“ Diese Momente seien durch die Nähe zu den Zuschauern, Trainern und Ergänzungsspielern in dem reinen Fußballstadion auch heute noch vorprogrammiert. „Kurz gesagt, es ist ein Platz mit Gänsehautcharakter“, fasst Jöns zusammen.

Plätze in Schwerte sind eher unbeliebt

Sebastian Mariniak dagegen macht am liebsten einen großen Bogen um die „Brunnen-Arena“ Vielleicht vor allem, weil sich Gevelsberger und Schwelmer sich ja traditionell nicht sonderlich mögen. Der Platz gehört für ihn mit Westhofen und Haspe zu den Schlusslichtern. „Dahin muss es nicht öfter gehen als unbedingt nötig.“ Dagegen lohne sich stets die Fahrt zur Alexanderstraße nach Altenhagen zum FC Hellas/Makedonikos. „Da bin ich aufgrund der Gastfreundschaft der Mannschaft und des ganzen Vereins echt gerne“, berichtet der FSV-Übungsleiter.

„Das hat noch einen gewissen Charme, auch wenn es nicht schön ist.“

Leon Enzmann, Trainer des TuS Ennepetal II, über die Hasper Asche

Tops und Flops

Die Tops:
Stadion Stefansbachtal, Bremenstadion, Tanneneck, Brunnen-Arena.

Die Flops:
Hasper Asche, Westhofen, Schwerte.

Auch auf Leon Enzmanns Negativliste steht der Platz in Westhofen neben dem des VfL Schwerte weit oben. „Die Plätze sind schon sehr in die Jahre gekommen, mit ihrem alten Kunstrasen – sofern man das noch Kunstrasen nennen darf“, lautet seine Begründung.

Warum Leon Enzmann die Asche besonders schätzt

Während die Kollegen der Hasper Asche auf dem Freiheitsplatz am wenigsten abgewinnen können, hat der TuS-Coach hier eine eigene Meinung: „Ich gehöre zu einer Generation, die selbst noch auf Asche groß geworden ist – das hat noch einen gewissen Charme, auch wenn es nicht schön ist. Der Platz ist zwar sehr eng, aber auch sehr hilf- und lehrreich für den einen oder anderen.“ Dimi Sorovakos hat dagegen eine ganz andere Meinung: „Nein, der Platz muss nicht sein.“ Und auch Emrah Özüsaglam sieht es so: „Wir spielen nicht gerne auf Asche – vor allem in der aktuellen Jahreszeit. Deshalb ist der Platz in Haspe bei uns am unbeliebtesten.“

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