Schwelm. Als erstes Team überhaupt gelingt dem VfB Schwelm ein Sieg über das bisher ungeschlagene Westhofen. Einer ist überhaupt nicht zu halten.
So ein starkes Spiel hat man am Schwelmer Brunnen schon lange nicht mehr erlebt. Dass die Heimelf am Ende der 95 turbulenten Minuten als erstes Team in dieser Saison einen Sieg gegen den Spitzenreiter VfB Westhofen feiern durfte, setzte das Sahnehäubchen auf die Partie. Dass das Siegtor auch noch in Unterzahl erzielt wurde, setzte die Kirsche obendrauf. Mit 3:2 (1:0) gewann der VfB Schwelm am Ende durchaus verdient.
Unter anderem Eichlinghofen, Hellas/Makedonikos , Kirchhörde und Berchum/Garenfeld waren an dem Ligaprimus bereits gescheitert. Der VfB Schwelm holte sich den Lohn für eine kämpferisch ganz starke Leistung. Von der ersten Minute an hatten sie Knallgas gegeben und sich den Gegner geradezu zurechtgelegt, indem sie immer wieder Fehlpässe erzwangen. Zweifellos war Westhofen ein ganz starker Gegner, der aber angesichts eines permanenten Pressings nur selten sein Potenzial ausspielen konnte.
Schwelm muss groß umbauen
Bei den Gastgebern gab es keine Schwachstelle. Einen Spieler herauszuheben würde bedeuten. Den anderen nicht gerecht zu werden. Das gilt ausdrücklich auch für die im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselten Kresse-Brüder. Trainer Nermin Jonuzi war richtig stolz auf seine Mannschaft. „Die Jungs haben als Team eine tolle Disziplin gezeigt. Wenn ich alle dabei hätte, wäre ich mit den Jungs Erster“, erklärte er nach dem Schlusspfiff.
VfB Schwelm – VfB Westhofen 3:2 (1:0)
VfB Schwelm: Fjodorovs – Mustafa, Herweg, Babic, Fecht, Neda, Hong-Gonzalez (90.+4 Chalkias), Hein, Chukwudi (90.+4 Nardella), Kiaku (60. D. Kresse), Külpmann (75. F. Kresse).
VfB Westhofen: Klur – Tupalla (90.+4 Kurtella), D. Restiueri, G. Restieri, Hammouda, Aktas (86. Barreto Ferreira), L. Bröckelmann, Rosa Pinheiro (46. Kerkouri), M. Bröckelmann, In (46. Braß), Zahlmann (90. Monczka).
Tore: 1:0 (10.) Chukwudi, 1:1 (68.) Hamnmouda, 1:2 (73.) D. Restieri, 2:2 (79.) Hein, 3:2 (85.) Chukwudi.
Gelb-Rote Karte: Hein (Schwelm, 80.) wegen Unsportlichkeit.
Seine Langzeitverletzten, Torjäger Gianluca Muzzi und Mittelfeldmotor Patrick Posavec, konnten nur hinter der Bande mitfiebern und erlebten mit welcher Power und motiviert bis in die Haarspitzen (und darüber hinaus) Kiaku, Neda, Fecht, Herweg und alle anderen die Herausforderung gegen den Tabellenführer annahmen.
Ein Schwelmer ist überhaupt nicht zu halten
„Gegen so eine starke Mannschaft zu spielen macht viel mehr Spaß, als gegen einen Gegner, der sich nur hinten hineinstellt“, sagte „Kampfmaschine“ Fabian Külpmann, der eine Viertelstunde vor Schluss von seinem Coach „eingefangen“ und gegen Fabio Kresse ausgewechselt wurde. Immer wieder hatte er sich um die lang nach vorn geschlagenen Bälle bemühen müssen und Meter um Meter abgespult. Als er vom Platz musste, steckte er noch voller Adrenalin und protestierte vehement dagegen. „Wollen wir nicht gewinnen?“, fragte er Jonuzi. Der Ärger war aber verflogen als der Sieg feststand – zu dem der für ihn gekommene Fabio Kresse den Siegtreffer aufgelegt hatte.
Die Bilder zum Schwelmer Sieg über Tabellenführer Westhofen
Den hatte der pausenlos über den Platz wirbelnde und nur durch zahllose Fouls zu stoppende Stephensunny Chukwudi mit seinem zweiten Treffer des Tages erzielt, nachdem er bereits früh für die 1:0-Führung gesorgt hatte. Doch die hielt nur bis Mitte der zweiten Halbzeit, als gegen die nach der Pause nur noch sporadisch für Entlastung der Abwehr sorgenden Schwelmer innerhalb von fünf Minuten zwei allerdings gut herausgespielte Gegentore hatten hinnehmen müssen.
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Da witterten die Gäste bereits Morgenwind. Doch Schwelm bäumte sich noch einmal auf, und Rico Hein gelang schnell mit einem platzierten Schuss von links ins lange Eck der Ausgleich. Heins Jubel gefiel dem Unparteiischen allerdings nicht, sodass er ihm die Ampelkarte zeigte. „Er ist provokant auf die gegnerische Bank zugeslidet“, begründete der Schiri seine Maßnahme gegenüber dieser Zeitung.
Chukwudi trifft, Babic rettet spät
Erneut sah der Tabellenführer Licht am Ende des Tunnels und verstärkte noch einmal seine Offensivbemühungen. Bei einem der wenigen Konter reichte dann fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit der Raum aus, dass Fabio Kresse Chukwudi mit einem Diagonalpass in Richtung langer Pfosten anspielen konnte, der die Kugel im Netz unterbrachte.
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Auf der anderen Seite musste Jonuzis Abwehr alles aufbieten um einen Treffer zu verhindern. Ilya Fjodorovs ließ sich nicht mehr überwinden, und in der 90. Minute kratzte Adis Babic den Ball von´der Linie. Als um 16.50 Uhr der Schlusspfiff ertönte, gab es kein Halten mehr. Alle Schwelmer Spieler stürmten auf den Rasen und feierten den Sieg – und (vollkommen zurecht) die eigene Leistung.
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