Ennepetal. Der Neuzugang hat sich im Sommer etwas umstellen müssen, danach aber schnell zum Stammspieler entwickelt. Was ihn insgesamt ausmacht.

Wenn der ein oder andere Ball in Richtung des Ennepetaler Tors gespielt oder geflogen kam, war es in den vergangenen Wochen häufig einer, der entschlossen dazwischenging: Maxwell Bimpeh. Der Innenverteidiger des TuS ist seit dem Sommer neu im Bremenstadion und seit den Pflichtspielen in der Oberliga als Stammkraft gesetzt.

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Bimpeh kam vom VfB Speldorf, der in der Landesliga spielt. Dort war Bimpeh ebenfalls gesetzt – so wie zuvor bei TuRu Düsseldorf in der Oberliga Niederrhein. Bedingt durch den kürzlichen Umzug nach Radevormwald hatte er nach einem Verein in Nähe der neuen Heimat Ausschau gehalten und sich beim TuS gemeldet. Dies geschah Ende der vergangenen Saison. Zweimal stellte er sich im Probetraining vor und Ennepetals Coach Sebastian Westerhoff war begeistert. „Beim ersten Training hat er eigentlich schon unterstrichen, was er kann“, sagt er und spricht von einem „glücklichen Zufall“. Zumal der in der Vorsaison gesetzte Patrick Polk den TuS verlassen hatte und der Verein daher auf der Suche nach einem rechten Innenverteidiger war.

Bimpeh bekommt sogar eine Anfrage aus Luxemburg

Dabei hatte der 1,92-Meter große und athletische Fußballer noch andere Optionen. Dadurch, dass er mit guten Leistungen in der Landesliga auf sich aufmerksam gemacht hatte, kamen Anfragen anderer Landes- und Oberligisten. Mit Blick auf Westfalen verrät er, dass Ennepetals Kontrahenten SV Schermbeck sowie der 1. FC Gievenbeck bei ihm anklopften. Und: Sogar aus Luxemburg wurde ihm ein Angebot unterbreitet, vom Zweitligisten FC Berdenia Berburg. Das freute Bimpeh sehr, doch all das schlug er aus. Denn der Umzug stand fest und somit allein durch die kürzeste Anfahrt das Interesse an Ennepetal. „Mein Ziel war es sowieso, wieder in der Oberliga zu spielen“, sagt er.

„Was mir an ihm gefällt, ist seine kompromisslose Zweikampfführung.“

Sebastian Westerhoff, Trainer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal

Gemeinsam mit Linus Frölich bildet Bimpeh nun die Innenverteidigung. Stefan Siepmann fiel in den vergangenen eineinhalb Jahren immer wieder durch muskuläre Probleme aus. Aktuell auch, da er einen Muskelfaserriss im Oberschenkel hat. „Das ist extrem schade für ihn und für uns“, so Westerhoff, der es gleichzeitig schätzt, dass sich der 28-Jährige zurückkämpft. Sein Trainer sagt: „Für den Kopf ist die Situation schwer. Ich hoffe, dass er die Kraft hat.“ Zudem fiel Sebastian Lötters als vierter potenzieller Innenverteidiger zwischenzeitlich aus, weil er angeschlagen oder im Urlaub war. Der 31-Jährige spielte zuletzt auch mal in der zweiten Mannschaft, um fit zu bleiben.

Kompromisslose Zweikämpfe und Kopfballstärke

Umso wichtiger ist es also, dass Bimpeh nun im Kader ist. „Maxwell macht es sehr ordentlich. Was mir an ihm gefällt, ist seine kompromisslose Zweikampfführung“, lobt Westerhoff. Er ordnet gleichzeitig ein, dass der 25-Jährige zunächst etwas brauchte, um ins Spielsystem des TuS zu finden. „Er hat nun eine gewisse Sicherheit bekommen, die er in der Vorbereitung noch nicht hatte. Da gab es den einen oder anderen Wackler. Er hat häufiger risikoreich gespielt und sich auf Eins-gegen-eins-Situationen eingelassen. Das haben wir nun rausgekriegt“, freut sich der Trainer.

„Ich habe das Vertrauen des Trainers gespürt und den Rückhalt meiner Mitspieler. So gehst du richtig motiviert in die Spiele.“

Maxwell Bimpeh, Innenverteidiger beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal

Der Spieler selbst kann das bestätigen, sah sich aber schnell auf dem Weg in die Mannschaft, die ihn sehr gut aufnahm. „Vom ersten Tag an war die Mannschaft wie eine Familie. Daher ist meine Leistung auch gut. Es muss insgesamt passen. Ich habe das Vertrauen des Trainers gespürt und den Rückhalt meiner Mitspieler. So gehst du richtig motiviert in die Spiele“, schildert Bimpeh seine bisherige Zeit beim TuS.

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Bimpeh entwickelte sich in den ersten Herrenjahren zum gestandenen Spieler nach seiner Zeit beim 1. FC Kleve in der Oberliga Niederrhein, von dem aus es zu TuRu Düsseldorf ging. Zuvor war er schon mal beim VfB Speldorf, konnte sich aber wie in Kleve nicht in den Stamm spielen.

Wertvolle Erfahrung in der Jugend

Das ist ihm nun gelungen. Zudem bringt er wertvolle Erfahrung aus seiner Jugendzeit mit, die er am Ende im Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiß Oberhausen absolvierte und mit dessen U19 in der Bundesliga antrat. Mit Blick auf die Oberliga Westfalen sagt er: „Sie ist anders als die Oberliga Niederrhein, man darf sich nicht so viele Fehler erlauben, habe ich in den ersten Spielen festgestellt. Die Teams sind stärker.“ Doch er geht seine Aufgaben fokussiert an, beweist eine gute Mentalität. Er bezeichnet sich selbst als Teamplayer, der auch seine Kollegen mitreißen möchte.

Tore gegen U21 des VfL und Wattenscheid

Direkt im ersten Ligapiel für den TuS Ennepetal hat sich Maxwell Bimpeh verewigt. Denn beim 2:1-Auftaktsieg über die neu gegründete U21 des VfL Bochum gelang ihm in der neunten Minute der Führungstreffer, womit er das erste Ligator des TuS in der neuen Spielzeit erzielte. Ein zweiter Treffer gelang Bimpeh dann in der Partie gegen die SG Wattenscheid. Er glich im heimischen Bremenstadion in der 79. Minute den 0:1-Rückstand zum 1:1-Endstand au

Das gelingt ihm, wenn er starke Aktionen zeigt. Nicht nur in der Defensive, wo er durch seine Sprungkraft viele Bälle per Kopf klärt und in der Regel wach und präsent in den Zweikämpfen ist. Seine Kopfballstärke macht ihn auch bei eigenen Standards wertvoll und so hat er bereits zwei Ligatore für seinen neuen Verein erzielt. Das macht ihn glücklich und nicht nur bei seinen Toren fiel zuletzt auf, dass er einen kleinen Tanz beim Jubeln macht. „Das habe ich mir von Victor Boniface abgeschaut“, verrät er lachend und schiebt hinterher: „Ich spüre Freude pur. Es ist egal, wer das Tor für uns schießt. Und ich will auch, dass die Zuschauer Spaß haben.“ Das hatten sie bisher an ihm.

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