Ennepetal. Vier Tore, zwei Platzverweise und zehn ereignisreiche Minuten: Das Bezirksliga-Derby zwischen Voerde und dem TuS Ennepetal II ist sehr unterhaltsam.
Es kommt nicht oft vor nach einem 2:2 (2:0)-Remis wie dem zwischen den beiden Fußball-Bezirksligisten BW Voerde und TuS Ennepetal II, dass alle Beteiligten die gleiche Meinung haben. „Leistungsgerecht“, sagte Emrah Özüsaglam, sein Gegenüber Leon Enzmann sah das ganz genau so. Während sich Özüsaglams Voerde über eine verspielte 2:0-Führung ärgerte, gaben die Ennepetaler einen wichtigen Vorteil während ihrer Aufholjagd innerhalb von wenigen Sekunden aus der Hand.
Als Moritz Müller in der 80. Spielminute eine Hereingabe von links umsichtig flach in das lange Eck an den Innenpfosten zum 2:2-Ausgleich schob, hatte sein Team schon großen Aufwand leisten müssen. „Voerde hat das sehr gut gemacht, sie waren gut auf uns eingestellt. Wir haben gut reagiert und uns diesen Punkt verdient“, freute sich Enzmann, den aber vor allen Dingen eine Szene besonders ärgerte. Der von ihm zur Pause eingewechselte Erijon Topojani hatte sich wegen einer Grätsche mit offener Sohle den vollkommen verdienten wie unnötigen Platzverweis abgeholt. Zehn Minuten hatte Topojani da gerade mal auf dem Feld gestanden und in diesen Minuten mächtig für Aufsehen gesorgt.
Zehn ereignisreiche Minuten für Ennepetals Topojani
Denn Topojani war es auch, der nur drei Minuten zuvor für einen Vorteil für seine Mannschaft gesorgt hatte. Der Offensivspieler ließ sich von Tolga Dülger nur per Foulspiel stoppen, für den Voerder gab es daraufhin innerhalb von fünf Minuten die zweite Gelbe Karte und er musste das Feld verlassen. Die erste Verwarnung hatte er sich wegen Meckerns abgeholt. Aus eben diesem Foulspiel entstand dann auch noch der Anschlusstreffer der zwar bemühten, oft aber auch ideenlosen Ennepetalern. Okan Keskin brachte die zweite Mannschaft des TuS mit seinem Treffer in der 52. Spielminute zurück in die Partie.
BW Voerde - TuS Ennepetal II 2:2 (2:0)
BW Voerde: Hakenberg - Kahle, Kaftan, Tolga Dülger, Peters (83. Monse), Riko Böhlke, Pflüger (75. Kusche), Kiewitt, Tuna Dülger, Ronny Böhlke (65. Ceyhan), Hajra (67. Gross).
TuS Ennepetal II: Mroß - Riedel, Konnerth, Herter, Schweflinghaus (35. Lennart Püls), Karkutsch (46. Topojani), Jannik Püls, Calin (81. Hornschuh), Janitzky, Moritz Müller, Keskin.
Tore: 1:0 Kiewitt (5., Strafstoß), 2:0 Hajra (28.), 2:1 Keskin (52.), 2:2 Müller (80.).
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Tolga Dülger (52.), Rote Karte für Topojani (55.).
Für kurze Zeit hatte es den Anschein, dass Voerde das Spiel durch den Platzverweis und den Gegentreffer nun gänzlich aus der Hand geben könnte – bis eben Topojani Voerdes Emmanuel Peters an der Mittellinie rüde von den Beinen holte. „Das ist ein junger Kerl, der vielleicht noch lernen muss, wie er seine Energie richtig auf das Feld bringt“, nahm Enzmann, vor dessen Auswechselbereich sich die Szenerie abgespielt hatte, seinen Spieler in Schutz.
Die Fotos zum Ennepetaler Bezirksliga-Derby
Ennepetal reibt sich an Voerde auf
Ärgerlich war der Platzverweis aber trotzdem, zumal Topojani nun vermutlich einige Wochen gesperrt wird. Die unmittelbaren Auswirkungen des Platzverweises bekam sein Team zu spüren, denn statt in Überzahl zu versuchen, die clever verteidigenden Gastgeber müde zu spielen, rieb sich die TuS-Reserve wie schon im ersten Durchgang mächtig auf am Bollwerk der Voerder. Die wiederum verteidigten die Führung, bei der Marc Kiewitt einen berechtigten Foulelfmeter zum 1:0 verwandelt (5.) und Sinan Hajra nach 28 Minuten eine Kiewitt-Hereingabe zum 2:0 verwertet hatte, mit Mann und Maus. Fußballerisch entstand so alles andere als Leckerbissen, angesichts der Intensität und Spannung unterhielt die Zuschauer das Spiel aber dennoch.
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Einen Sieger fand das Spiel aber nicht mehr, weil die jungen und in der Schlussphase spielbestimmenden Gäste in den entscheidenden die letzte Präzision vermissen ließen, und nach einem vermeintlichen Foulspiel an Kiewitt die Pfeife des Unparteiischen stumm blieb.
Und so waren sich dann irgendwie auch alle zu Recht einig über das Stadtderby. Für BW Voerde ist das Remis das dritte ungeschlagene Spiel in Folge, für den TuS Ennepetal II gar das dritte Unentschieden hintereinander.
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