Ennepetal. Der Oberligist TuS Ennepetal unterliegt 0:2. In der Defensive passieren haarsträubende Fehler – und in der Offensive eines gar nicht.
Es schien so, also würde der TuS Ennepetal immer mehr aufdrehen, je weiter die Zeit auf der Uhr fortschritt. Doch nach 92 Minuten ging das nicht mehr, weil Schiedsrichter Alexander Ernst die Oberliga-Partie gegen den FC Eintracht Rheine abpfiff. Der TuS hat sie im heimischen Bremenstadion mit 0:2 verloren. Denn er kam einfach nicht zum Tor durch, um den Rückstand aus der ersten Halbzeit zu verkürzen oder aufzuholen.
„Es ist genau das eingetreten, was ich den Jungs vor dem Spiel in der Kabine noch gesagt habe: Wer mehr Fehler macht, verliert das Spiel“, sagte TuS-Trainer Sebastian Westerhoff nach Spielende. Er prangerte dabei vor allem die beiden entscheidenden Fehler an, die zu den Gegentoren geführt haben. Die fielen jeweils nach Hereingaben über außen. Beim ersten Gegentor war Rechtsverteidiger Daniel Grgic nach vorherigem Ballverlust im Mittelfeld nicht dort, wo er die Lücke hätte schließen müssen. Seine Grätsche war erfolglos, in der Mitte stand Linus Frölich nicht nah genug an Rheines Torschütze Noah Kosthorst, der den Ball mit dem zweiten Kontakt in die rechte untere Ecke schob.
Zweimal schließt Ennepetal die Lücken nicht
Beim zweiten Gegentreffer war Linksverteidiger Eli Pinner, der den angeschlagenen Robin Gallus vertrat, nach einem zuvor verlorenen Kopfballduell im Mittelfeld nicht präsent und die Flanke fand den in Mitte durch zu viel Raum Montasar Hammami, der einköpfte. Schon vor den beiden Toren durfte Ennepetal einmal durchatmen, als Kosthorst im Sechzehner an den Ball kam, ihn aber über das Tor drosch. Das waren zunächst die Möglichkeiten für die Gäste, es wurden auch nicht viele mehr. So waren es hinterher eher Konter, durch die sich noch drei Gelegenheiten boten.
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Auf der anderen Seite erarbeitete sich Ennepetal eigentlich Chancen, kam aber – wie schon häufiger in dieser Saison – nicht einmal zu einem klaren Torschuss. In der Statistik hatte der TuS bestimmt dreimal so viele Aktionen in der Offensive als Rheine. Doch alles verpuffte entweder oder die gegnerische Abwehr stand zu kompakt und war auch stets wach. „Wir kriegen die Bälle nicht gefährlich in die Box“, brachte es auch Westerhoff auf den Punkt. Das probierten die Ennepetaler von Außen über Flanken oder zurückgelegte Bälle. Durch die Spielverlagerung, die der TuS häufig zeigt, ergaben sich immer nur kleine Lücken, die nicht für gefährliche Aktionen ausreichten. Das störte die Spieler selbst, die sich vor allem in der Schlussviertelstunde auf dem Rasen gegenseitig zur Konzentration mahnten.
Spiel wird zum Ende hin sehr hektisch
Die Mannschaft versuchte viel, rückte weit auf, um noch mehr Angriffe einzuleiten und bestenfalls die zweiten Bälle direkt wieder zu bekommen – was nur teilweise gelang. So verzögerte sich das sehr intensiv geführte Spiel an der ein oder anderen Stelle. Die Hausherren wurden auch durch viel körperliche Härte der Gegner aufgehalten. Sie selbst waren aber ebenfalls präsent, um irgendwie an den Ball zu kommen und auf Seiten der Eintracht keinen Spielfluss aufkommen zu lassen. Das führte dazu, dass die Partie zunehmend hektisch verlief und sich dadurch unsaubere Pässe oder Hereingaben einschlichen. „Das ist es halt: Du wirst immer wilder und noch wilder. Dann die richtige Entscheidung zu treffen, ist natürlich schwer. In den Situationen, in denen wir nochmal raus spielen müssen, versuchen wir doch, es innen zu lösen“, seufzte Westerhoff.
So haben sie gespielt
TuS Ennepetal – FC Eintracht Rheine 0:2
Tore: 0:1 Noah Kosthorst (29.), 0:2 Montasar Hammami (34.).
TuS: Weusthoff, Grgic (69. Reyes Mellado), Bimpeh, Frölich, Pinner, C. Antwi-Adjei (64. Van Der Heusen), Meckel (50. Binyamin), Müller (50. Goles), Peters, Hupka (80. S. Antwi-Adjei), Vaitkevicius.
Er bezeichnete die Niederlage als „sehr ärgerlich, weil sie hätte nicht sein müssen.“ Um den Strafraum herum zeigte seine Elf eine ordentliche Leistung mit gutem Zusammenspiel und zumeist technisch sauberem Fußball. Die Gegner waren gezwungen, viel zu laufen. Aber das allein reichte nicht. „Wir hätten den Ball noch öfter in den Strafraum spielen oder ihn auch einfach mal flach hinter Kette bekommen müssen. Aber so reichte es einfach nicht, egal, was wir probiert haben“, resümierte Ennepetals Coach.