Ennepetal. Der Spielführer hat in den ersten Spielen der neuen Saison der Fußball-Oberliga starke Leistungen gezeigt. Nur im Vordergrund stehen will er nicht.

Eigentlich ist er eher bescheiden und stellt sich nicht gerne in den Vordergrund, zumindest wenn er darauf angesprochen wird. Denn er zeigt seine Leistung lieber in vollem Ausmaß auf dem Fußballplatz. Und aktuell ist er womöglich in der Form seines Lebens. Die Rede ist von Marius Müller, dem Kapitän des TuS Ennepetal, mit dem er einen starken Saisonstart in der Oberliga Westfalen hingelegt hat – und daran einen großen Anteil hat.

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Wie engagiert er ist und mit der Binde am Arm vorangehen kann, wurde in den ersten fünf Partien bereits deutlich: Er ist nicht nur als Dirigent präsent, sondern auch in den Zweikämpfen, bei den Laufwegen und dem Abschluss. Fünf Treffer sind bislang in der Torjägerliste notiert – vier Mal traf er allein am vierten Spieltag beim 8:1-Kantersieg gegen den TuS Bövinghausen. Vergangenen Sonntag folgte das nächste Tor beim 3:2-Erfolg gegen Victoria Clarholz im Bremenstadion. Dabei gelangen ihm auch eine seiner bisher vier Vorlagen, die ihn zum Top-Scorer machen. „Ob ich das bis Saisonende halten kann, ist die Frage“, merkt der 29-Jährige schmunzelnd an. Gerade gegen Clarholz wurde deutlich, dass Müller der aktuell beste Spieler des TuS ist. In der ersten Viertelstunde hatte er zwei gute Chancen, wovon er eine mit einem Schuss in die rechte obere Torecke verwandelte.

Müller geht voran und ist treffsicher

Vor allem am Ball überzeugte der Spielführer in Halbzeit eins, in der er noch das Tor des ebenfalls formstarken Ben Binyamin vorlegte und die Ecke herausholte, die Kollege Robin Gallus direkt verwandelte. „Wir haben den Schwung aus dem Spiel gegen Bövinghausen mitgenommen und wollten direkt weiter Gas geben“, sagte Müller nach der Partie. Das verkörperte er in Person und ging auf dem Platz voran. Sehr offensiv ausgerichtet aus dem Mittelfeld heraus. Das Toreschießen kennt er bereits von früher aus der Jugend heraus, in der er auch zentral und offensiv spielte. Seitdem er 2020 nach Ennepetal wechselte, war er eher im Zentrum der Taktgeber - mit viel Torgefahr.

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Als entscheidender Taktgeber wirkte er am Sonntag gegen Clarholz auch in Halbzeit zwei, in der der TuS Kampfgeist bewies und sich gegen die bemühten Gäste stemmen musste. „Den Kampf haben wir angenommen“, sagt Müller und präsentierte das in Person, in dem er seinen Körper geschickt einsetzt, sich mal bei Ballverlusten zurück in den Ball geworfen hat und taktisch pfiffig agierte, um das Spiel etwas zu verzögern. Der Sieg wurde gesichert. „Das haben wir in den vergangenen Jahren nicht unbedingt geschafft und wir haben solche Spiele auch mal abgegeben“, erinnert sich Müller, der aktuell von der berühmten „breiten Brust“ nach dem gelungenen Saisonauftakt spricht.

Kapitän möchte seine Pflichten auf dem Platz erfüllen

Mit der geht er beim TuS vorweg. „Das ist auch meine Grundtugend. Ich möchte vorweg gehen. Je mehr Rechte du hast, umso mehr Pflichten hast du auch. Das sehe ich als Kapitän und versuche es umzusetzen“, schildert Müller seine Vorgehensweise. Nach dem Kaderumbruch im Sommer liegt zudem noch mehr Verantwortung auf seinen Schultern. Und: Er fehlte in der Vorbereitung vier Wochen angeschlagen, war also erst zwei Wochen vor Ligastart auf dem Feld. Was seine derzeitige Form nochmals aufwertet. Wenn man mit ihm über seine starken Leistungen spricht, erinnert er sich natürlich an die Szenen im Spiel und ist stolz darauf. Doch er tritt zumindest wieder ein bisschen aus dem Rampenlicht zurück und sagt auf sich bezogen doch wieder recht bescheiden: „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen und mit Toren zum Sieg beitragen kann.“

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