Schwelm. Es bedarf einer großen Menge Mut, als Verein den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern selbst öffentlich zu machen. Ein guter Weg.

Die Zeiten, in denen Themen wie sexuelle Übergriffe durch Trainer an Kindern, die sich aufgrund der körperlichen und physischen Nähe gut als Opfer eignen, von Vereinen totgeschwiegen wurden, ist vorbei. Hoffentlich. Die RE Schwelm geht in diesem Zusammenhang den richtigen Weg und sucht die Öffentlichkeit. Statt solche Vorwürfe unter den Tischen zu kehren und darauf zu hoffen, dass mit der Zeit Gras über die Sache wächst, bringt der Verein Vorwürfe auf den Tisch, die teilweise mehr als zwanzig Jahre in der Vergangenheit liegen. Dazu gehört eine Menge Mut.

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Als junger Sportler oder junge Sportlerinnen ist so ein Trainer mitunter so etwas wie eine Vaterfigur. Er ist ein ständiger Wegbegleiter, sagt einem, was zu tun ist, um sich zu verbessern. Es entwickelt sich ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis, das Trainer in der Vergangenheit immer wieder ausgenutzt haben.

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RE Schwelm handelt ohne Rücksicht auf Verluste

Schwarze Schafe kann es dabei in jedem Verein geben, dafür kann ein Verein in der Regel nichts. Was ein Verein aber leisten kann, ist die Menschen vor eben diesen Perversen zu schützen, indem er vertrauliche Anlaufstellen schafft und im schlimmsten Fall auch Konsequenzen zieht. Die Rote Erde Schwelm macht das jetzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Es ist nämlich nicht unwahrscheinlich, dass einige aktuelle Mitglieder sich nun dazu geneigt fühlen, ihre Mitgliedschaft ruhen zu lassen oder auszutreten. Für mich ist das Unsinn - gerade bei diesem Verein. Die Schwelmer nämlich haben in vorbildlicher Art und Weise die notwendigen Strukturen geschaffen, leisten Präventionsarbeit und werden nun noch genauer hinschauen, wer da wen in welcher Sportart trainiert..