Schwelm. Der Fußball-Bezirksligist setzt in der neuen Saison auf mehr Qualität statt Quantität. Zwei Spieler aus der Landesliga kommen, acht Spieler gehen.

Dass für den VfB Schwelm in der vergangenen Saison mehr möglich gewesen wäre, als der fünfte Platz, hat nicht nur Nermin Jonuzi, den Trainer des Fußball-Bezirksligisten gewurmt. Vor allem die häufig instabile Abwehr war der Hauptgrund dafür, dass es kein Platz „auf dem Treppchen“ geworden ist – aber auch die vielen wegen Unerfahrenheit der jungen Angreifer vergebenen Torchancen haben Jonuzi frühzeitig nach Verstärkungen für die kommende Spielzeit zu suchen. Beim Landesligisten FC Remscheid ist er fündig geworden.

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Nach mehr als zwölf Jahren in Diensten der Remscheider werden die Routniners Adis Babic und Patrick Posavec zum Schwelmer Brunnen wechseln. Mit beiden hat Jonuzi in Remscheid von 2017 bis 2019 zusammengespielt. „Als er mir mitgeteilt hat, dass dort freitags nicht trainiert wird, war für mich klar, dass ich dorthin wechsele“, sagte FC-Kapitän Babic dem Remscheider General-Anzeiger.

Muzzi und die Defensive sollen profitieren

Aber auch die sportliche wie private Vergangenheit des in Remscheid aufgewachsenen VfB-Vorstandsmitglieds Uwe Jöns hat die beiden Spieler überzeugt, die neue Saison beim VfB Schwelm zu spielen. „Adis wie auch Patrick waren des Öfteren Zuschauer bei Heimspielen des VfB Schwelm, und einige offene und ehrliche Gespräche, in denen viele Gemeinsamkeiten erkannt wurden, haben uns alle überzeugt, dieses Projekt anzugehen“, berichtet Jöns.

Für uns kam die Mitteilung zum jetzigen Zeitpunkt etwas überraschend, aber vor Überraschungen ist man nie sicher.
Uwe Jöns, Vorstandsmitglied beim Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm

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Patrick Posavec hat seit 2010 für den FCR gespielt und in 280 Spielen 62 Tore für den Landesligisten geschossen. Der 34-jährige Routinier ist ein torgefährlicher und schneller Offensivspieler mit einem sehr guten Auge auch für seine Mitspieler. Die Schwelmer hoffen, dass ihr Torjäger Gianluca Muzzi von ihm wird profitieren können. Adis Babic soll dagegen die Abwehr festigen. Der 34-Jährige spielt in der Innenverteidigung. Die beiden Spieler, die wie Nermin Jonuzi Wurzeln auf dem Balkan haben – Babic stammt aus Kroatien, Posavec aus Bosnien-Herzegowina – sind Wunschzugänge des Trainers, der voller Begeisterung trotz deren fortgeschrittenen Alters von ihnen schwärmt. „Mit ihnen wird viel Erfahrung und Stabilität in unsere Mannschaft kommen – und davon werden gerade die noch jungen Spieler profitieren und sich weiter positiv weiterentwickeln“, prognostiziert er.

Acht Spieler verlassen den Schwelmer Brunnen

Einer dieser jungen Spieler wird den VfB nach nur einer Saison allerdings wieder verlassen: Salvatore Bellia, der nach Aussage des VfB bereits mündlich für die kommende Saison zugesagt hatte, hat seinem Verein mitgeteilt, dass er sich zur neuen Saison zu seinem Ex-Klub FSV Gevelsberg zurückkehren wird. „Für uns kam die Mitteilung zum jetzigen Zeitpunkt etwas überraschend, aber vor Überraschungen ist man nie sicher, und wir wünschen Salvatore sportlich wie menschlich alles Gute für die Zukunft und danken ihm für das in der abgelaufenen Saison Geleistete“, erklärt Jöns. Bellia war bereits in der Winterpause 2023 zum Brunnen gekommen, ist aber nach überstandener Verletzung erst in der Saison 2023/24 zum Einsatz gekommen. In 20 Spielen hat er drei Tore und sechs Assists erzielt.

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Neben Bellia werden auch Tim Ellrich, Lars Bartsch, Angelos Pavlidis, Konstantinos Likidis, Kinan Soubhie, Abdoulie Cham und Samuel Makanisa den VfB verlassen. Das Motto der Schwelmer für die kommende Saison lautet „Weniger Quantität – mehr Qualität“. „So wollen wollen wir den Schwelmer Zuschauern attraktiven und erfolgreichen Fußball präsentieren“, erklärt Uwe Jöns. Mit der Verpflichtung der beiden Remscheider sei die Personalplanung aber noch nicht abgeschlossen, betont er. „Mit weiteren Spielern verhandeln wir noch.“