Schwelm. Unser Reporter hat die Trendsportart Spikeball bei „Sport im Park“ im Schwelmer Martfeld-Park ausprobiert – und ist begeistert.
Das umfangreiche Bewegungsangebot mit dem Titel „Sport im Park“ der RE Schwelm erlebte am Montag seinen Startschuss. Unter der gemeinsamen Organisation mit dem Schwelmer Stadtsportverband und dem Kreissportbund konnte in Zusammenarbeit mit der Kampfsportgemeinschaft EN-Süd, dem Schwelmer Radsportclub und den eigenen Trainern des Vereins ein breites Programm für Trainierte und Untrainierte aus verschiedenen Interessen- und Altersgruppen erstellt werden, das dazu noch kostenlos ist. Den Anfang machte dabei die Randsportart „Spikeball“. Wir waren vor Ort, um sie zu testen und mehr über die Sportart und mögliche Angebote der RE Schwelm zu erfahren.
Ich machte mich am vergangenen Montag selbst auf dem Weg zum Schwelmer Martfeld Park, um die Randsportart auszuprobieren. Vorher hatte ich sie nur auf Internetvideos beobachtet, die vor allem bei Studenten und am Strand beliebt ist, allerdings noch nicht gespielt. Das Sportevent nahm auf der großen Wiese neben dem Schloss Martfeld seinen Lauf. Das Angebot sieht den Sport jeden Montag des Julis von 17 bis 18 Uhr für Kinder ab zehn und von 18 und 19 Uhr für Personen ab 16 vor, allerdings durfte ich bereits in der ersten Gruppe mitspielen und insgesamt verweilte man auch für ein paar Runden nach 19 Uhr noch im Park.
Mich empfing der Verantwortliche der „Spikeball-Stunden“ Christian Potthoff. Er selbst ist kein Mitglied der RE Schwelm, sondern nur hin und wieder Übungsleiter für Spikeball. Bei „Sport im Park“ nimmt er zum dritten Jahr in Folge teil. Wie jedes Jahr erfolgt die Teilnahme ohne Voranmeldung, es kann also jeder einfach vorbeikommen. Im Vorjahr wurde die Altersgrenze für Mitmachende noch weiter unten angesetzt, davon wurde in diesem Jahr allerdings abgesehen, da Spikeball „motorisch nicht das Einfachste ist“, wie Potthoff erklärt.
Zu Beginn noch mit großem Netz
Dies sollte ich am eigenen Leib erfahren. Ich selbst komme aus dem Fußball, daher habe ich mir vorher bereits gedacht, dass eine neue Sportart, die primär auf die Hände ausgelegt ist, eine große Herausforderung darstellen wird. Zu Beginn spielte ich mit ebenso unerfahrenen Kameraden, die alle jünger waren als ich. Um ein Gefühl zu bekommen, spielten wir mit einem größerem als dem normalen Ball sowie einem größeren Trainingsnetz.
Rasanter wurde es, als ich später in der älteren Gruppe spielte. Zunächst muss gesagt werden, dass aufgrund der Rahmenbedingungen auf genaue Ausmessungen von Spielfeldlinien oder ähnlichem verzichten wurde. Natürlich stand der Spaß im Vordergrund. „Wir sind hier zum Spielen und zum Lernen der Sportart“, so Potthoff. Generell spielt beim Spikeball das Fair-Play eine große Rolle. Dies ist bei Spielentscheidungen bezüglich Abblockens des Gegners oder regulären Schlägen wichtig – beispielsweise darf der Ball nach dem Aufschlag nicht über Schulterhöhe kommen – und wurde den Teilnehmern direkt vermittelt. Einen Schiedsrichter gab es nicht, sodass man sich selbst auf Entscheidungen einigte.
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Nachdem ich mich etwas eingespielt hatte, kam mir das Spiel auf dem kleineren Netz und mit dem kleineren Ball leichter vor, da dieser besser und höher zurücksprang. Die größte Schwierigkeit war natürlich, den Ball in die Richtung zu schlagen, die man sich so vorstellt. Entscheidend ist, mit welchem Teil der Hand der Ball geschlagen wird. Spielte ich den Ball mit dem Handballen, so konnte es vorkommen, dass er in alle möglichen Richtungen flog. Ich sollte darauf achten, den Ball mit dem oberen Teil der Hand zu treffen. Dies erwies sich nach meiner eigenen Erfahrung als sinnvoll.
Vorlagen sind vielversprechend
Durch den Fußball verfüge ich über eine gewisse Koordination, diese ist beim Spikeball von besonderer Wichtigkeit und definiert auf andere Weise. Zum einen ist natürlich eine gute Hand-Augen-Koordination gefordert, um den kleinen, sich schnell bewegenden Ball zu treffen. Zum anderen entscheidet man im Optimalfall anhand der Position der Gegner, wohin man den Ball schlägt, denn das Spiel geht um die kompletten 360 Grad um das Netz. Des Weiteren ist es hilfreich, die vollen drei Kontakte auszunutzen. Denn so kann der Ball dem Teampartner nah ans Netz vorlegt werden, damit dieser einen maximal effektiven Schlag ausführen kann.
Neben mir war noch eine Anfängerin dabei, alle anderen hatten schon Erfahrung. Manchmal zeigten sie auch, was sie drauf hatten: Es ist sehr erfolgversprechend, den Ball mit möglichst viel Geschwindigkeit flach oder hoch und weit vom Netz weg zu spielen. Ist man etwas geübter, kann man Schläge mit der Rückhand oder entgegen der eigenen Laufrichtung nutzen.
Muskelkater meldet sich am nächsten Tag
Je länger ich spielte, desto vertrauter wurde ich und mir gelangen kompliziertere Schläge und ein intelligenteres Spiel, wie effektivere Vorlagen für meinen Partner. Als Fußballer zu probieren, den Ball mit dem Fuß, Knie oder Brust zu spielen, konnte ich mir nicht entgehen lassen, es erwies sich jedoch als deutlich schwerer. Klar war, dass Spikeball in der prallen Sonne mit seiner Geschwindigkeit sehr anstrengend ist. Außerdem meldete sich einen Tag später der Muskelkater in den Oberschenkeln.
Zusammenfassend kann ich nur empfehlen, den Randsport Spikeball einfach mal auszuprobieren. Es hat mir riesigen Spaß gemacht und man lernt sehr schnell. Bei der nächsten Gelegenheit am Montag bin ich wieder dabei.