Ennepetal/Gelsenkirchen. So bewältigen „Kluti“, Mike Büskens und Freunde den gewaltigen Regen beim Spendenlauf um die Schalke-Arena.

Nach dem Lauf ist vor der Tombola. Diese hat Thorsten Machelett ebenfalls organisiert. Bis Ende August können Lose gekauft werden. Hier die attraktiven Preise.
Nach dem Lauf ist vor der Tombola. Diese hat Thorsten Machelett ebenfalls organisiert. Bis Ende August können Lose gekauft werden. Hier die attraktiven Preise. © WP | Privat

Er läuft und läuft und läuft, hat viele Kilometer abgerissen, viel erlebt, vor allem viele Spenden für karitative Zwecke gesammelt. Doch was Thorsten „Kluti“ Machelett beim jüngsten Mittsommernachtspendenlauf rund um die Schalker Arena erlebt hat, bringt selbst den Ennepetaler nachhaltig ins Staunen. „Tokio Hotel wusste es schon 2005: Wir müssen durch den Monsun“, beschreibt er seinen Lauf. Die Spendenaktion an sich ist noch nicht beendet.

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Imaginärer Startschuss um 21.51 Uhr

Der imaginäre Startschuss fiel, Machelett setzt sich laufend in Bewegung. Sein Ziel: In den sieben Stunden und 24 Minuten zwischen Sonnenuntergang um 21.51 Uhr und Sonnenaufgang um 5.15 Uhr sollten die erreichten 57 Kilometer aus dem Vorjahr überboten werden. Doch es drohte, dass dieses Ziel nicht ganz erreicht werden würde. Denn ab Mitternacht setzte so starker Regen ein, „wie ich ihn noch nie erlebt habe“, so Machelett. Dennoch: „Kluti“, wie der Fan des FC Schalke 04 auch gerufen wird, hatte nach siebeneinhalb Stunden gut 60 Kilometer auf seinem Zähler stehen. Ziel erreicht.

Auf Instagram zollt das Schalker Idol Mike Büskens dem Ennepetaler Thorsten „Kluti“ Machelett den „allergrößten Respekt“.
Auf Instagram zollt das Schalker Idol Mike Büskens dem Ennepetaler Thorsten „Kluti“ Machelett den „allergrößten Respekt“. © WP | Privat

Keine Frage, dass dieser Lauf rund um die Schalke Arena besonders geschlaucht hat. „Mein Füße waren gequollen und käseweiß“, beschreibt Machelett den Moment, als er die Schuhe nach gut acht Stunden – der Lauf einschließlich der Heimfahrt – ausgezogen hatte. Doch schnell erholten sich seine Füße, seine normale Gangart hatte „Kluti“ wieder zurück gewonnen.

25 Menschen etappenweise in Schalker Nacht

Doch alle die Strapazen nimmt Thorsten Machelett kaum zur Kenntnis. Er liebt das Laufen. Vor allem aber spornt ihn an, dass er für einen guten Zweck gelaufen ist. Diesmal ist es der Ennepetaler Henri-Thaler-Verein, der von den Spenden profitieren soll. Ein Verein, der krebskranken Kindern hilft. Und: Dass Mike Büskens für eine Runde die Laufschuhe angezogen hat und mit „Kluti“ immerhin eine Runde drehte, macht Machelett stolz. „Echt der Kracher, dass der ehemalige Profi und das Schalker Idol da so einfach mitmacht“, freute sich der Ennepetaler.

Insgesamt waren es 25 Mensch, die Machelett auf seinem Spendenlauf durch die Schalker Nacht begleitet hatten. Nicht während der gesamten Strecken, aber immerhin etappenweise. „Das zeigt schon die Aufmerksamkeit, die diese Aktion hatte“, so der Ennepetaler. Sie begleiteten einen ungewöhnlich Lauf, der durch den starken Regen so besonders, so anders und so anstrengend gemacht wurde. Denn die Strecke stand teilweise unter Wasser, es hatten sich so riesige Pfützen gebildet (Machelett: „Sogar Moby Dick hätte sich hier wohl gefühlt.“), die nicht mehr um- sondern durchlaufen werden mussten. Ähnlich wie der Wassergrabe beim 3000m-Hindernislauf – nur schmutziger und sandiger. Dass das Thermometer zu Beginn des Laufens 30 Grad Celsius anzeigte, es so zu einer ausgesprochen schwül-warmen Angelegenheit wurde, machte den Lauf nicht einfacher.

Laufleistung ist fast egal

„Durch den Monsun“ – so beschreibt Thorsten Machelett den Lauf in der Mittsommernacht.
„Durch den Monsun“ – so beschreibt Thorsten Machelett den Lauf in der Mittsommernacht. © WP | Privat

Ob dieser Umstände konnte Thorsten Machelett eigentlich mit seiner Laufleistung von 60,04 Kilometern in 7:32:58 Stunden zufrieden sein. Eigentlich. Auch wenn der Ennepetaler das anvisierte Ziel erreicht hat, so war er der Meinung, dass „es ruhig mehr Kilometer hätten sein können“. Machelett rechnet vor, dass ein Läufer wie er in etwa zehn Kilometer pro Stunde einschließlich zwischenzeitlichen Gehpausen schaffen sollte. Doch Hadern ist nicht, auch nicht für Thorsten „Kluti“ Machelett. „Das ist ja fast egal, Hauptsache viele Spenden kommen für den Henri-Thaler Verein zusammen.“

Und die fließen. Mal große, mal kleine Summen. Mal pauschal, mal pro Runde, mal pro Kilometer. Einen Kassensturz hat Machelett allerdings noch nicht vorgenommen. Das soll erst Ende August geschehen. Denn nach dem Lauf ist vor der Tombola, zu der der Ennepetaler knapp 70 Preise besorgen konnte. Die Lose werden verkauft, die Summe soll sich so signifikant erhöhen. Erhältlich sind die Lose unter: per PayPal über Klutis04@gmx.de oder per Überweisung an Thorsten Machelett (DE05 5001 0517 5408 2580 94).

Originalschuhe von Weston McKennie

Gibt es einen Hauptpreis? „Das ist immer im Auge des Betrachters“, so Machelett. Für den einen sind die Original-Fußballschuhe, zwar nie getragen, aber signiert, vom ehemaligen Schalker Spieler Weston McKennie oder aber ein von Ralf Fährmann signiertes Paar Torwarthandschuhe der Hauptgewinn-. – für andere nicht. Für andere ist es vielleicht der Saunagutschein vom „Schwimm in“ oder ein Gutschein für eine Erlebnisführung in der Kluterthöhle für fünf Personen oder ein Bild des Breckerfelder Malers Jens Heise. „Eine breitgefächerte Palette“, so Machelett, der hofft, bis Ende August viele Lose zu fünf Euro verkaufen zu können.

Eine Zielsumme, die er an den Henri-Thaler-Verein spenden will, gibt es übrigens nicht für Torsten Machelett. Dass es die 8400 Euro werden, die im vergangenen Jahr als Spende für das Jugendhospiz Emmaus zusammengekommen ist, dran glaubt er nicht. „Das war schon ein unfassbares Ergebnis“, blickt er zurück. Und beim Blick nach vorne will er abwarten; bis Ende August.

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