Schwelm. Der Weg von Max Burbulla ist außergewöhnlich – denn er spielt erst seit einem Jahr im Verein Fußball. Seine Heimat ist der Bolzplatz nebenan.
Wenn man sich die Geschichte von Maximilian Burbulla anhört, kommt man ganz schnell ins Staunen. Der erst 19-jährige Fußballer hat in dieser Saison nicht nur den Durchbruch bei der SpVg. Linderhausen geschafft. Sondern auch die Geschichte, welche hinter seinem ersten halben Jahr bei den Schwelmer steckt, kann man auf Anhieb eigentlich kaum glauben: Bevor er sich in diesem Jahr einen Stammplatz erkämpfte, hat Burbulla nämlich erst vier Spiele in seinem kompletten Leben absolviert.
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Im Gegensatz zu den meisten anderen Fußballern, welche meistens ihre ganze Jugend in Vereinen verbringen, ist der Verteidiger nämlich einen komplett anderen Weg gegangen: Den Großteil seiner Kindheit hat er auf den heimischen Bolzplätzen verbracht. Und dort hat er auch abseits des Fußballs wichtige Dinge für sein Leben gelernt.
Um aber an den Anfang seiner besonderen Geschichte zu gelangen, müssen wir trotz seines jungen Alters im Kalender bis in das vorletzte Jahrzehnt zurückblättern. Als er vor fünfzehn Jahren noch in den Kindergarten und später zur Grundschule gegangen ist, drehte sich bei ihm bereits sehr viel um seine Lieblingssportart. Mit seinen Freunden traf er sich zu seinen Kinderzeiten bis zu sechsmal in der Woche auf den Bolzplätzen in seiner Nähe, um zusammen den ganzen Tag Fußball zu spielen.
Kommunikation ohne Handys
Zu der Zeit musste er seine Kameraden noch über das Festnetz-Telefon anrufen, damit sie eine Zeit ausmachen konnten. An ein modernes Handy war noch kaum zu denken. „Wir haben immer so lange gespielt, bis es irgendwann dunkel wurde und wir nichts mehr sehen konnten. Das war damals die beste Zeit“, erinnert sich Burbulla zurück. Damals marschierte er immer mit dem neusten Bayern-Trikot von seinen Bayern-Helden wie Franck Ribery auf den Bolzplatz am Martfeld. „Ich habe immer versucht die Tricks von ihm nachzumachen, welche ich im Fernsehen gesehen habe“, erzählt er. Während ihm der Bolzplatz für sein Hobby ausgereicht hat, waren seine ganzen Freunde schon in den umliegenden Vereinen angemeldet. Und natürlich haben sie ihn auch immer wieder gefragt, ob er nicht auch mal bei ihnen in einer richtigen Fußballmannschaft spielen möchte.
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Weil er allerdings ausgiebig Gitarre spielte, hatten er und seine Familie die Befürchtung, dass ein Verein zu viel werden könnte. „Für den Bolzplatz hatte ich aber immer Zeit“, merkt Burbulla an. Dabei hatte er auf den kleinen Plätzen in der Umgebung nicht nur immer sehr viel Spaß beim Zocken mit seinen Freunden. Sondern er hat dort auch wichtige Sachen für sein Leben mitgenommen. Vor allem die Offenheit für fremde Personen ist bei ihm durch seinen besonderen Weg hängengeblieben. „Auf dem Bolzplatz geht man ganz oft zu fremden Leuten und fragte sie, ob man miteinander spielen möchten“, erzählt er.
Anfänge im Verein in Barmen
Je älter Bubulla wurde, desto mehr kam in ihm allerdings der Wunsch auf, sich doch einmal in einem Verein anzumelden. Aber erst als er vor zwei Jahren mit seinem Abitur fertig war, konnte er genügend Zeit für den Vereinsfußball aufbringen. Und so schloss er sich in der vergangenen Spielzeit der A-Jugend von den Breiten Burschen Barmen in Wuppertal an. Dort spielte er als Stürmer allerdings nur vier Spiele, weil die Saison aufgrund der Pandemie ein schnelles Ende fand.
Doch davon ließ sich Burbulla nun auch nicht mehr abbringen. Seinen zweiten Anlauf auf Vereinsebene unternahm der junge Fußballer in dieser Spielzeit bei der SpVg Linderhausen. „Ich war am Anfang noch ziemlich unsicher. Ich wusste ganz oft nicht, wo ich stehen soll“, beschreibt er die ersten Wochen bei dem Schwelmer Kreisligisten. Mit der Zeit hat er aber immer mehr Routine bekommen und wurde zum Stammspieler auf den defensiven Außenbahnen. Insgesamt stand er in elf Spielen auf dem Feld.
Lediglich an eine von diesen Begegnungen hat er schlechte Erinnerungen. Bei dem Aufeinandertreffen mit dem TuS Hasslinghausen zur Saisonmitte leistete er sich ein paar Fehler. Danach dachte er, dass es das erst einmal gewesen sei mit seinen Einsätzen. Seine Trainer schenkten ihm jedoch das Vertrauen und in der Folgewoche zeigte er wieder eine gute Leistung.
Dass er seit diesem Jahr im Verein im geregelten Ligabetrieb auf Rasen oder Kunstrasen spielt, hat jedoch nichts an seiner Zuneigung zum Fußball auf der Asche geändert. Immer wieder geht er auch heute noch mit seinen Freunden noch auf die kleinen umzäunten Plätze in der unmittelbaren Nachbarschaft. Trotzdem steht für ihn nun seine neue Mannschaft im Vordergrund. „Ich fühle mich in Linderhausen sehr wohl und möchte auch noch einige Jahre hier bleiben“, blickt er in die Zukunft..