Arnsberg-Müschede. 2021 wurde der Sportplatz in Müschede überflutet. A-Liga-Spiele gibt es dort immer noch nicht. Das sind die Ziele der SG Herdringen/Müschede.
„Es war verrückt. Ich glaube, das trifft es am besten“, sagte Jan Hübner, Vorstandssprecher des TuS Müschede, der die Situation von der Überschwemmung aus dem Jahr 2021 noch genau vor Augen hat, sie aber trotzdem nicht so richtig in Worte fassen kann. Zumal die Lage auch zwei Jahre danach aus Vereinssicht unbefriedigend ist.
Erinnerung an die Flut
An jenem Tag 2021 saß der 27-Jährige auf seinem Sofa, als ein Bild in die Vorstandsgruppe geschickt wurde. Das Foto zeigte, wie das Wasser im Keller des Vereinsheims stand. Vor Ort wurde versucht, alles, was ging, herauszuholen, denn ungefähr eine Stunde danach sollte alles zu spät sein. Der Keller war bis zur Decke mit Wasser voll und das komplette Gelände überflutet. „Die Freiwillige Feuerwehr hat noch versucht, das Wasser wieder herauszupumpen, aber auch sie war schlussendlich machtlos“, erklärte Hübner.
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Heute, zwei Jahre später, ist der Platz zumindest wieder bespielbar. Alle Mannschaften können dort trainieren. Allein der Spielbetrieb ist bislang nur bis zur C-Jugend möglich. „Das Problem ist, dass wir noch keine Heizungsanlage im Vereinsheim haben. Dementsprechend kann dort nicht geduscht werden“, erzählt der Vorstandssprecher. Was beim Training mal geht, ist für den Spielbetrieb laut Richtlinien ab den C-Junioren nicht mehr erlaubt. Der voraussichtliche Termin für die Lieferung der neuen Heizungsanlage wird auf Oktober geschätzt.
Ein weiteres Problem ist, dass bei zu starkem Regen das Wasser nicht mehr abläuft, da die Drainage zu sitzt. Aus Vereinssicht liefen die vergangenen zwei Jahre nicht optimal, allerdings hatte der TuS noch Glück im Unglück. „Durch die Spielgemeinschaft mit Herdringen konnten wir mit allen Teams dorthin ausweichen. Das hat sehr gut funktioniert“, sagte der 27-Jährige.
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Der Kunstrasenplatz soll komplett erneuert werden. Bis aber Fördermittel von der Stadt zur Verfügung gestellt werden können, muss zunächst ein Hochwasserschutz errichtet werden. „Wir hoffen, dass die damit noch dieses Jahr starten“, erzählte Hübner. Im vergangenen Jahr hatte der Hochwasser- und Gewässerexperte im Fachbereich Umwelt der Stadt Arnsberg, Dieter Hammerschmidt, im Gespräch mit dieser Zeitung angegeben, dass im besten Fall mit der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen in diesem Juli und August begonnen werden kann.
Das neue Trainerteam
Dirk Hommel und Nico Schwedler haben seit diesem Sommer die Leitung der ersten Mannschaft der SG Herdringen/Müschede übernommen. Bereits in der vergangenen Spielzeit halfen die beiden hin und wieder auf der Trainerposition aus, wenn der damalige Coach Faton Veseli verhindert war. „Ursprünglich war es nicht geplant, dass ich zurückkomme“, erzählt Hommel. Am Ende haben sich aber beide bewusst für diese Aufgabe entschieden. Schwedler, der sich am ersten Spieltag der vergangenen Saison, das Kreuzband riss, soll zudem auf den Platz zurückkehren.
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Das Ziel für die kommende Spielzeit ist, oben mitzuspielen. „Wir wollen attraktiven Fußball spielen und schlussendlich eine Platzierung um Rang fünf erreichen. Werden wir aber Sechster oder Siebter, ist auch das für mich in Ordnung.“ Die Vorbereitung findet aktuell sowohl in Herdringen als auch in Müschede statt. Der Coach hofft deshalb, dass er bald auch wieder zu den Ligaspielen in Richtung Müscheder Sportplatz abbiegen kann.
Die Zu- und Abgänge
Zum Kader hinzustoßen werden Christopher Dos Santos Goncalves, Dean Winecke, Daniel Jaworek, Sven Hültenschmidt, Yaser Akca, Jorges Joanidis, Moritz Guntermann, Fabian Strotmeyer, Oliver Fuhr, Luca Kurdes und Ben Fricke. Die SG Herdringen/Müschede verlassen haben Florian Meyer und Jonathan Mersmann.