Meschede. Die Torfabrik Meschede, ein Fußballteam für Menschen mit Behinderungen, wird 25 Jahre alt. Ein Höhepunkt: der Auftritt eines Profi-Trainers.
Die Stimmung war hervorragend. Nicht nur war das Lokal im Bürgertreff „Campus“ in Meschede voll, sondern hatten alle, die vor Ort waren, gute Laune und viel Spaß. Die Torfabrik Meschede wurde vor 25 Jahren gegründet und feierte nun den Auftakt in ihr Jubiläumsjahr. Für diesen besonderen Anlass setzte die Fußballmannschaft für Menschen mit Behinderungen eine Pressekonferenz mit Präsentation um. Zusammen mit den drei Gründungsmitgliedern Peter „Pille“ Bartsch, Matthias Willmes und Peter Mevi leitete Trainer Sebastian Nöckel durch das Programm. Die Urgesteine der Torfabrik Meschede wurden zudem als „die drei alternativen Helden des Fußballsports, deren Namen jeder echte Fan kennen sollte“ gewürdigt.
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Angefangen mit den Coronajahren hielten die Spieler der Torfabrik Meschede ihren Kontakt mit wöchentlichen Zoom-Konferenzen anstelle des eigentlichen Mannschaftstrainings aufrecht. Nach dem ersten Lockdown gab es dann das Comeback auf den Platz. „Das war ein sehr emotionaler Moment, die Jungs und Mädels wieder auf dem Feld zu sehen“, betonte Sebastian Nöckel, der ebenfalls Sportlicher Leiter, Pressewart, Manager und Betreuer des Vereins ist. Gerade zu dieser Zeit, in der immer wieder der Spiel- und Trainingsbetrieb eingestellt werden musste, wurde versucht, unter anderem mit einem Tippspiel in Verbindung zu bleiben.
Meschede: Ex-Profi Andreas Zimmermann als Trainer verpflichtet
Im Mai 2022 trat dann der Zeitpunkt ein, in dem die Torfabrik 952 Tage ohne Niederlage blieb. „Allerdings fand in dieser Zeit auch kein Spiel statt“, erklärte Nöckel, was für großes Lachen im Publikum sorgte.
Generell sind sich die Spieler und der Trainerstab nicht zu schade, sich auch mal selbst mit einem Augenzwinkern zu sehen. Dies zeigten zum Beispiel Vergleiche mit Cristiano Ronaldo oder aber es gab – wohl auch, weil der Bürgermeister der Stadt Meschede, Christoph Weber, vor Ort weilte – eine Präsentationsfolie mit dem Vorschlag, „Pille“ Bartsch zur Wahl zu stellen.
Zudem steht die Torfabrik im Finanzbericht 2022 deutlich besser da als die Profivereine Manchester United oder der FC Schalke 04. Nöckel fragte, ob man die Schalker nicht gleich übernehmen solle – doch dies wurde von den Anwesenden vehement abgelehnt. Nachdem der komplette Kader, bestehend aus 35 Spielerinnen und Spielern, vorgestellt wurde, präsentierte Nöckel den neuen Trainer für eine zweistündige Trainingseinheit am 20. Februar.
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Der ehemalige Profi-Fußballer Andreas „Zimbo“ Zimmermann wird die Torfabrik laut Nöckel „richtig rannehmen und auf die Saison vorbereiten.“ Der 53-Jährige trainierte unter anderem die Regionalligisten RW Oberhausen, Wuppertaler SV oder RW Ahlen. Über RWA sei der Kontakt zustandegekommen. „Ich bin Sympathisant von Rot-Weiss Ahlen und habe dahin Verbindungen. Wir haben ihm dann ein Angebot unterbreitet – und er hat es angenommen“, so der Sportliche Leiter. Andreas Zimmermann sei ein netter und freundlicher Mensch, mit dem sie bestimmt Spaß haben werden, ergänzte er.
Das Training ist ein Highlight in diesem besonderen Jahr für die Fußballer der Torfabrik Meschede, aber bei Weitem nicht das einzige. Am 13. und 14. Juni finden die Special-Olympics-Hosttown-Tage in Meschede statt. Die Special Olympics sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung, bei der Tausende Athleten mit Behinderung miteinander in 26 Sportarten antreten. Die Torfabrik Meschede ist dort natürlich auch vertreten. Dazu gibt es ein Hosttown-Programm, bei dem die Stadt Meschede Sportler aus Burundi empfängt. Des Weiteren warten neben Ausflügen, Konzerten und Stadionbesuchen noch viele schöne weitere Momente auf die Mescheder.
Zum Ende der Pressekonferenz betonte Nöckel noch einmal, das die Mannschaft der Star sei und blickte voller Vorfreude in die Zukunft: „Dieses Projekt ist ehrenamtlich getragen und kostenlos sowie offen für jeden. Die Torfabrik ist ein Fingerzeig für die guten Werte im Fußball. Der Trainerstab und ich haben seit mehr als 20 Jahren Spaß – und unser Pulver ist noch nicht verschossen. Es gibt keine Gedanken ans Aufhören.“