Neheim/Meschede. Fanclub „Bökelbergstürmer“ vergibt 2000 Euro Erlös des WM-Team-Tippspiels der WP Arnsberg an das Fußballprojekt für Menschen mit Behinderungen.

Der Jubel war groß. Zwar war die „Torfabrik Meschede“ kein aktiver Teilnehmer am Arnsberg-Sunderner Team-Tippspiel unserer Zeitung zur Weltmeisterschaft in Katar, doch am Ende war die Fußballmannschaft für Menschen mit Behinderungen der ganz große Gewinner. Bei der Siegerehrung im „Haus der Jäger“ in Neheim bekamen die Kicker 2000 Euro aus dem Erlös des lokalen Tippspaßes überreicht. Für das Team bedankte sich Sebastian Nöckel: „Wer unsere Mannschaft sieht, der erkennt den guten Kern des Fußballs“, erklärte er den sichtlich beeindruckten Gästen.

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Der Mann ist mit Leidenschaft für seine Mannschaft da. Sebastian Nöckel ist für die „Torfabrik Meschede“ in etwa genau das, was der DFB aktuell als Nachfolger für Oliver Bierhoff sucht. „Ich bin Trainer, sportlicher Leiter, Kassierer, Pressesprecher, Manager und Betreuer“, sagt er in Neheim. Im eigentlich Beruf ist er Sozialarbeiter bei „Con Vida“, wo er sich auch um Menschen mit Behinderungen kümmert. Das Engagement in der „Torfabrik“ aber ist Hobby und Ehrenamt.

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Das Engagement überzeugte auch den Gewinner des in Arnsberg und Sundern durchgeführten Team-Tippspiels unserer Zeitung. Hier machte erstmals der Fanclub „Bökelbergstürmer Meschede“ . auch mit seinen Mitgliedern aus Hüsten und Herdringen - mit und gewann prompt das Tipp-Turnier, das sich original an den echten WM-Modus hält. Das Tippfinale entschieden die Gladbach-Anhänger mit 10:9 gegen die Altherrenfußballer des TuS Bruchhausen.

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Der Tippspielsieger durfte den Tippspielerlös an einen sozialen Zweck seiner Wahl vergeben. Der Spendentppf hatte sich dadurch gefüllt, dass die Volksbank Sauerland je einen Euro für jeden von den anfangs in der Gruppenphase gestarteten 47 Tippteams erzielten Tipppunkte ausschüttete. 1865 Euro kamen so zusammen. Und da die Bruchhausener Altherrenkicker von der Idee der „Torfabrik“ so begeistert waren, stockten sie den Betrag von sich aus auf 2000 Euro auf.

Zwei Mannschaften im Liga-Betrieb

Die „Torfabrik Meschede“ ist auch im Behindertensportverband organisiert und nimmt mit zwei Mannschaften am Liga-Betrieb des Verbandes teil.

Zu einer großen inklusiven Veranstaltung soll die „Rock’n Roll“-Gala zum 25-jährigen Jubiläum der „Torfabrik“ werden.

Gefeiert wird am Samstag, 26. August, in der Stadthalle Meschede ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Live auf der Bühne zu sehen ist dann die „Andreas Diehlmann Band“. Sie sind Gewinner des „German Blues Awards“ und sollen für Stimmung sorgen.

„Das ist die größte Spende, die wir als Torfabrik je erhalten haben“, freut sich Sebastian Nöcker. Zur Siegerehrung gekommen war er mit Spielern des Teams - darunter Tim Sölken, der auch Mitglied des Gladbach-Fanclubs ist. Über ihn und verwandschaftliche Beziehungen kam es auch dazu, dass die „Bökelbergstürmer“ das Geld an die „Torfabrik“ geben wollten.

Und die kann das jetzt besonders gut gebrauchen, denn im Jahr 2023 soll bereits das 25-jährige Jubiläum gefeiert werden. Und da ist einiges geplant: Sebastian Nöckel möchte mit dem inzwischen rund 30 Aktiven im Alter zwischen 16 und 52 Jahren - darunter übrigens auch drei Frauen - ein Trainingslager organisieren. Geplant ist zudem eine Fanbus-Fahrt zu einem Turnier. Da wollen dann auch einige der „Bökelbergstürmer dabei sein, die seit einigen Jahren engeren Kontakt zu Torfabrik pflegen. „Wir haben schon bei Turnieren zugeguckt und waren völlig begeistert, wie leidenschaftlich die Fußball spielen“, erzählt Tipp-Teamchef André Schröder.

Die Spieler und Spielerinnen kommen aus Meschede, Arnsberg, Sundern, Olsberg und auch Warstein. Trainiert wird im Dünnefeldstadion in Meschede (jetzt im Winter in der Halle). „Der SSV Meschede ist für uns auch ein wichtiger Partner“, sagt Sebastian Nöckel.

Als Inklusionsmannschaft versteht er die „Torfabrik“ nicht. „Bei uns spielen ja nur Menschen mit Handicaps“, erzählt er, „in den gewöhnlichen Mannschaften hätten sie keine Chance oder wurden auch schon aussortiert“. Drumherum aber geht es auch für die „Torfabrik“ um Teilhabe und Inklusion. „Und da hilft der Fußball. Er bringt Menschen zusammen“, so Nöckel.