Brilon. Überall werden Fußball-Schiedsrichter gesucht: Ben Gödde ist jung und erfolgreich. Er erklärt, warum es sich lohnt, Schiedsrichter zu werden.

Im Idealfall drehen sich die Debatten nach einem Fußballspiel nicht um die Leistung des Schiedsrichters. Gleichwohl war nach dem Aus von Borussia Dortmund in der Champions League beim FC Chelsea das Gegenteil der Fall. Im Zentrum der Schwarz-Gelben-Kritik stand der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie. Bis zur Königsklasse ist es ein weiter Weg, aber ein gutes Beispiel, wie weit man es als Schiri bereits in jungen Jahren schaffen kann, ist Ben Gödde.

Gödde pfeift bereits Bezirksliga

Der 18-jährige Schüler aus Scharfenberg, der in diesem Jahr sein Abitur machen wird, leitet bereits Spiele in der Bezirksliga und steht in Westfalenligapartien als Schiedsrichterassistent an der Seitenlinie. Auch für Ben Gödde begann alles mit einem Anwärterlehrgang, an den er gute Erinnerungen hat: „Man bekommt das theoretische Wissen über sein zukünftiges Hobby vermittelt. Außerdem lernt man Sachen über den Fußball kennen, von denen man vorher keine Ahnung hatte und sich auch keine Gedanken gemacht hat“, sagt er.

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Das Interesse für Fußball war bei Ben Gödde schon seit früher Kindheit vorhanden. Beim Fußballgucken hat er dann irgendwann begonnen, auf den Schiedsrichter zu achten – und Gefallen daran gefunden. „Ich habe schon immer gerne Entscheidungen getroffen und diese auch nach außen hin vertreten. Mit zwölf Jahren habe ich mich dazu entschieden, einen Schiedsrichter-Anwärterlehrgang zu besuchen, um daraufhin selbst Spiele zu leiten“, erklärt Gödde.

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Der Scharfenberger spielte bis zur U19-Jugend selbst aktiv Fußball, konzentriert sich aber mittlerweile voll und ganz auf das Dasein als Schiedsrichter – und zwar mit Erfolg. Die praktischen Erfahrungen helfen ihm, sich in manchen Situationen besser in Spieler hineinzuversetzen. Dass man sich mit 18 Jahren gegen gestandene Bezirksligaspieler durchsetzt, ist schließlich nicht selbstverständlich. Trotzdem gelingt ihm das. Ben Gödde erzählt: „In meinem Fall spielt die Größe eine extrem wichtige Rolle, da ich dadurch zum einen älter aussehe als ich bin, und zum anderen die körperliche Größe immer ein Vorteil ist, sich besser durchzusetzen.“

Gerlach gibt Tipps

Auch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Schiedsrichtern wie Matthias Gerlach ist für ihn sehr wertvoll. „Die Erfahrung, die man in den Spielen sammelt, in denen man zum Beispiel in höheren Klassen als Assistent mitfährt, ist besonders wichtig und hilfreich, da man sich dort viel abschauen kann und lernt, wie man mit bestimmten Situationen umgehen sollte“, sagt Gödde. Er ergänzt: „Aber auch die Möglichkeit, dass Matthias Gerlach bei meinen Spielen mitfährt und mir im Nachgang Tipps gibt, hilft enorm.“

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Derzeit befindet sich Ben Gödde im Kader für einen möglichen Aufstieg in die Landesliga. Seine Schiedsrichterkarriere steht aber mit 18 Jahren noch immer am Anfang. „Mein Ziel für die laufende Saison ist erst einmal, den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Mein langfristiges Ziel ist, so hoch wie möglich zu pfeifen. Dadurch, dass ich so jung bin, sind nach oben erstmal noch alle Möglichkeiten offen“, sagt der Scharfenberger.

Neuer Lehrgang

Der Mangel an Schiedsrichtern ist allseits bekannt. „Ich glaube, dass es wichtig ist, dass man auf junge Leute zugeht und ihnen erklärt, was die Schiedsrichterei so besonders macht. Außerdem sind die Chancen, als Schiedsrichter in höhere Spielklassen zu gelangen, viel höher als als Spieler. Zudem darf man den finanziellen Punkt nicht außer Acht lassen. Im jungen Alter ist es ein guter Zusatzverdienst zum Taschengeld“, sagt Gödde.

Der nächste Schiedsrichter-Anwärterlehrgang im Fußballkreis HSK beginnt am 17. März und umfasst 20 Stunden. Weitere Infos gibt es bei Markus Isenberg unter 0170 / 96 448 76.