Menden. Die beiden Mendener Leichtathletikvereine versuchen auch in den kalten Monaten lange draußen zu trainieren. Doch auch Hallen sind eine Option.
Die Temperaturen sinken, der Wind pfeift und die verregneten Tage häufen sich. Die Sporteinheiten unter blauem Himmel und Sonnenschein sind gezählt. Für viele Vereine steht also der Umzug in die Sporthallen an. Doch genau wie letzten Winter erschwert die Pandemie diesen Wechsel. Die Ansteckungsgefahr im Freien ist sehr gering, doch in geschlossenen Hallen erhöht sich das Risiko. Christina Geiseler, Geschäftsführerin der LG Menden, möchte mit der Situation vorsichtig umgehen.
„Die Hallennutzung ist erstmal nicht geplant“, erklärt sie. Durch die schlechteren Lüftungsmöglichkeiten ist ihr und den Trainern das Training in der Halle zu unsicher. Jedoch bleibt die Planung sehr flexibel, sodass sich Geiseler auch vorstellen könnte, ab Januar oder Februar mit dem Hallentraining zu starten. „Ich schaue jeden Tag die Inzidenzen nach“, erzählt sie. So möchte sie gerade die derzeitige Situation im Blick haben. Geiseler befürchtet einen Anstieg der Inzidenzen nach den Herbstferien. „Es waren in den Ferien bestimmt viele Leute im Urlaub“, vermutet sie. Zudem weiß sie, dass es für Kinder manchmal schwierig ist, die Abstände einzuhalten, was das Einhalten der Corona-Regeln erschwert. Trotzdem lobt sie die Kinder: „Im Stadion mussten die Kinder eine Maske tragen, wenn sie zum Beispiel auf die Toilette gehen wollten und das hat super geklappt“.
Huckenohl-Stadion keine Option
Das Training im Huckenohl-Stadion weiterzuführen, ist jedoch auch keine Option. Die Verletzungsgefahr beim Sport auf nassem Untergrund ist zu groß, so Geiseler. Das betrifft unter anderem Disziplinen wie den Hoch- und Weitsprung und den Hürdenlauf. Gerade hier kann es zu Knöchelbrüchen oder Bänderrissen kommen. Als Alternative sieht Geiseler die Möglichkeit des Gymnastiktrainings in Kleingruppen unter den Überdachungen des Stadions. So könnte das Risiko einer Ansteckung geschmälert werden. Auch das Training über die Online-Plattform Skype wird in Betracht gezogen. „Im letzten Winter haben wir so auch zweimal wöchentlich trainiert“, berichtet sie.
Hans-Jürgen Kasselmann, erster Vorsitzender des Marathon-Club Menden, sieht die Thematik aus einem anderen Blickwinkel. „Das Wichtigste, um sich vor einem Virus zu schützen, ist das Immunsystem zu stärken und Sport zu treiben“, findet er. Deswegen wird das Training des MCM auch im Herbst und Winter unter freiem Himmel stattfinden. Denn für Läufer, so Kasselmann, gibt es kein schlechtes Wetter. Es gibt nur schlechte Kleidung. Bei den Kindern und Jugendlichen wird von den Eltern und Trainern besonders auf das Tragen von Mützen und Handschuhen geachtet, um die Gesundheit zu wahren. Aber auch in geschlossenen Räumen wird Sport gemacht. Die gut besuchten Kurse, wie Indoor-Cycling, Mobility-Training und Fitness Aerobic, werden weiterhin in Zusammenarbeit mit dem Physiozentrum stattfinden. Auch das Schwimmtraining wird wie gewohnt angeboten. Dabei wird sich streng an die Auflagen der Stadt gehalten und ebenfalls zusätzliche Maßnahmen getroffen.
Vorsicht bei den Kindern
„Bei den Kindern werden wir extra vorsichtig sein und zusätzlich zu den Tests in der Schule auch Schnelltests durchführen, um mehr Sicherheit in der Gruppe zu schaffen“, erklärt Kasselmann. Dabei herrscht ein großes Verständnis bei den Eltern. Außerdem finden die Kurse sowieso in kleineren Gruppen fest, so Kasselmann. „Unsere Trainings finden leistungsspezifisch statt, sodass die Gruppen auch ohne die Pandemie nicht allzu groß wären“, fügt er hinzu. Für die Halle sieht auch Kasselmann vorerst keine Wettkämpfe vor.
Doch auch über den Winter finden spannende Läufe für Sportbegeisterte statt. „Der Silvesterlauf ist unsere fünfte Jahreszeit“, freut sich Kasselmann. Und obwohl sich alle Mitglieder des MCM freuen, dass den Wettkämpfen und der Leidenschaft wieder weniger im Weg steht, bleiben einige noch zögerlich. Da ein Marathon jedoch eine gewisse Vorbereitung benötigt, trainieren viele Mitglieder systematisch für die Läufe im Frühjahr.