Menden/Essen. Der Marathon-Club Menden nahm erfolgreich am Essener Marathon teil. Eine ehemalige Spitzenhandballerin stach dabei heraus.
Als einer der letzten klassischen deutschen Marathonveranstaltungen fand die bereits 59. Auflage des Marathons in Essen „Rund um den Baldeneysee“ statt. Dabei waren auch drei Läufer des Marathon-Clubs Menden und sie schnitten erfolgreich ab.
Für den ältesten, kontinuierlich durchgeführten Marathon in Deutschland hatten sich knapp 500 Teilnehmer entschieden. „Dieser Marathon ist vom Charakter eher ein Landschaftsmarathon, ganz sicher nicht zu vergleichen mit den in diesem Jahr bereits vorausgegangen Stadtmarathons in Hamburg oder Berlin. Der Kurs führt über zwei Runden zumeist auf wunderschönen Radwegen rund um den Baldeneysee. Hier ist man aber bei der vergleichbar geringen Teilnehmerzahl schnell allein. Bei Wind kann es auch noch so richtig schwer werden, da der dann den Läufern zumindest auf einer Seite des Kurses so richtig entgegensteht. Umso wichtiger sind dann die vom Veranstalter eingesetzten Pacer, die als Orientierung eine wertvolle Hilfe für die gesamte Distanz bilden“, erklärt MCM-Chef Hans-Jürgen Kasselmann, der als Coach seine Schützlinge begleitete.
Alexander Althöfer wird 18.
„Ich hatte eigentlich nach der Absage des VIVAWEST-Marathons auch mit einem deutlich größeren Teilnehmerfeld gerechnet. Die perfekt organisierte Veranstaltung hätte es vor allem bei dem optimalen Laufwetter auch sicher verdient gehabt. Offensichtlich gibt es aber noch viele verunsicherte Läufer, die bei den vielen Absagen der großen Stadtmarathons erst wieder im kommenden Jahr mit Planungssicherheit an den Start gehen wollen. Man läuft einen Marathon ja nicht eben so“, ergänzt Kasselmann. Mit dem Top-Ergebnis des Vereins lief Alexander Althöfer mit einer Zeit von 2:55:21 Stunden in der Gesamtwertung auf Platz 18 und in seiner Altersklasse M40 auf Platz drei ins Ziel.
„Für ihn ging es nach langem Trainingsanlauf durch die vielen Absagen von geplanten Marathonstarts zunächst darum, einen Deckel auf die unrunde Marathonsaison in diesem Jahr zu machen. Das ist ihm bei diesem spontanen Entscheid für den Start in Essen bei einer am Anfang defensiven Renneinteilung ganz sicher gelungen“, erklärt Kasselmann. Althöfer hatte sich am Anfang für das Laufen in der Gruppe um den 3-Stunden-Pacer entschieden, ist dann aber nach zirka zehn Kilometern mit einer sehr gut funktionierenden Gruppe ganz gleichmäßig nach vorne gelaufen. „Auch wenn er damit in der Endabrechnung nicht ganz zufrieden war, ist das Ergebnis und vor allem der Rennverlauf eine gute Perspektive für 2022“ so Kasselmann.
Zwei starke Debütanten
Begeistert zeigt er sich dann von der Performance seiner zwei Marathon-Einsteiger am Baldeneysee. MCM- Neumitglied Dirk Gawron lief gleich bei seinem ersten Marathon in 3:11:43 Stunden auf Platz 50 der Gesamtwertung und Platz acht der Altersklasse M35 ins Ziel. „Nach den letzten Trainingseindrücken hatte ich ihm vorgeschlagen, in der 3:15 Stunden Pacer Gruppe zu laufen. Daran hat er sich strikt gehalten. Er konnte dann die letzten Kilometer noch einmal so richtig zulegen. Das war in der Endabrechnung ein perfektes Rennen mit einer ebenfalls deutlichen Perspektive für den Folgemarathon im Frühjahr 2022“, resümiert der MCM-Chef. Ganz besonders beeindruckt zeigt sich Kasselmann auch vom gelungenen Marathon-Debut von Mendens ehemaliger Vorzeigehandballerin Anka Stratmann. „Uns verbindet eine lange gemeinsame sportliche Zeit. Kennengelernt habe ich sie in der Unterstützung der Trainingsarbeit der Damenmannschaft zunächst der HSG Menden Lendringsen und dann zu Bundesligazeiten bei den Wölfen. Deshalb war es für mich selbstverständlich, sie bei ihrem Wunsch zu unterstützen, nach ihrer aktiven Zeit als Handballerin einen Marathon zu laufen.“
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Das war dann bis zu ihrem Start am Baldeneysee ein langer Anlauf. Erst sollte es im letzten Jahr der Marathon in Köln sein. Nach der Absage und den Einschränkungen der Corona-Pandemie fiel die Entscheidung in diesem Jahr auf den VIVAWEST Marathon – und nach der erneuten Absage eben auf Essen. „Es ist für mich dabei schon bewundernswert, wie sie diese Rückschläge weggesteckt hat und jedes Mal wieder hochmotiviert eingestiegen ist. Dabei ist die Trainingsarbeit in der Planung und Belastungssteuerung mit ihr immer perfekt gelaufen. Sie hat sich in ihrem Leistungsvermögen bei jeder Vorbereitungsschleife auch Stück für Stück gesteigert“, erklärt Kasselmann. Anika Stratmann ist einen Kilometer wie den anderen in der 3:45 Stunden Pacer Gruppe gelaufen und kam in 3:44:03 Stunden bei den Frauen auf Platz 25 in der Gesamtwertung und sogar Platz zwei ihrer Altersklasse W35 ins Ziel.