Sauerland. Die 0:3-Pleite gegen Bonn hat Spuren beim Volleyball-Zweitligisten RC Sorpesee hinterlassen. Personelle Konsequenzen sind nicht ausgeschlossen.
Tiefer geht es nicht mehr. Die Volleyball-Frauen vom RC Sorpesee sind nach der 0:3-Auswärtsniederlage beim bisherigen Schlusslicht SSF Fortuna Bonn auf dem letzten Platz in der 2. Volleyball-Bundesliga angekommen. Nach dem siebten Auftritt ohne Punkte im neunten Spiel schließt Trainer Julian Schallow personelle Konsequenzen angesichts des bisherigen Abschneidens und vor allem wegen fehlender Fortschritte nicht mehr aus. Dabei hinterfragt Schallow auch seine eigene Position.
Lesen Sie auch: Keine freien Plätze in Schwimmkursen: Das soll nun helfen
0:3 hieß es am Ende aus Sicht der Volleyballerinnen vom Sorpesee gegen einen Gegner, der bisher noch kein einziges Spiel in dieser Saison gewinnen konnte. Drei Mal hieß es am Satzende 23:25 für die Bonnerinnen, drei Mal gingen die Sätze mit dem denkbar knappsten Ergebnis an den Gegner. „Wir waren in den entscheidenden Situationen einfach zu ängstlich. Wir hatten Schiss“, findet Trainer Julian Schallow deutliche Worte nach der erneuten Niederlage.
Tiefpunkt sei nun erreicht
Der Übungsleiter des RC Sorpesee geht sogar noch weiter. „Das war der Tiefpunkt meiner bisherigen Trainer-Karriere. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was ich von der Mannschaft gefordert habe“, so Schallow. Den Willen wolle er seinen Spielerinnen nicht absprechen, jedoch fehlte es dem jungen Team gegen erfahrenere Gegnerinnen immer wieder an der nötigen Courage, wenn es drauf ankomme. „Das war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Ich kann mich mit so einer Leistung nicht identifizieren“, so Schallow. Nach den bisherigen Spielen hatte der Trainer immer wieder die fehlende Konstanz im Spiel seines Teams bemängelt.
Auch interessant: So ist der neue Stand beim Sportpark in Brilon
Das angestrebte Saisonziel Klassenerhalt ist durch die erneute Pleite in weite Ferne gerückt. Nach einigen personellen Veränderungen vor der Saison sei es allen beim RC bewusst gewesen, dass es eine schwierige Saison werden könne, doch ein anderes Saisonziel als den Klassenerhalt hätte Julian Schallow „für unredlich“ gehalten. „Jetzt geht es für das Team darum, das Optimum aus dieser Saison herauszuholen“, sagt er. Es sind diese wohl gewählten Worte des Trainers, die nicht unbedingt den Glauben an eine sportliche Trendwende vermitteln.
Schallow lässt eigene Zukunft offen
Doch auch das will Schallow nicht ausschließen. „Ich sehe das Potenzial ja, das in der Mannschaft steckt. So wie wir uns bisher präsentiert haben, kann es kaum schlechter werden. Es kann aber vielleicht auch mal genau in die andere Richtung ausschlagen“, glaubt der Trainer. Mit der Leistung aus dem Spiel gegen Bonn sei das Erreichen des Klassenerhalts für ihn aber „absolut unrealistisch.“
Leseempfehlung: Darum ist der RC Sorpesee perfekt für Talente
Die nächste Gelegenheit hat der RC Sorpesee dazu am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den VfL Oythe. Ob Julian Schallow dann noch als Trainer auf der Bank sitzt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. „Wir werden uns jetzt intern Überlegungen machen, wie es weitergehen kann. Ich habe im Moment aber nicht das Gefühl, dass ich noch Impulse setzen kann“, sagt Schallow. Auf Rückfrage beim Verein zeigte sich dieser von den Ankündigungen des Trainers überrascht. „Da müssen wir uns jetzt erst einmal zusammensetzen und miteinander reden“, äußerte sich der Vorsitzende Tobias Kleffner auf Nachfrage dieser Zeitung.