Halingen/Bösperde. Das Mendener Handballduell elektrisiert die ganze Stadt. So sehr freuen sich die Trainer Sebastian Swoboda und Hendrik Ernst auf dieses Spiel.
Am Samstagabend blickt die Mendener Handballszene nach Halingen. Denn da kommt es um 19.15 Uhr in der Halinger Mehrzweckhalle zum Landesliga-Derby zwischen demTV Westfalia Halingenund der DJK Bösperde. Allein das Derby an sich bietet schon Brisanz genug. Doch in dieser Saison ist es zudem ein absolutes Spitzenspiel, denn der TVH und die DJK liegen beide mit 21:5-Punkten auf dem zweiten und dritten Tabellenplatz und sind die Verfolger des ASC Dortmund (22:4) im Kampf um den Aufstieg in die Verbandsliga. Die WP-Sportredaktion sprach mit den beiden Trainern Sebastian Swoboda (TVH) und Hendrik Ernst (DJK) über den besonderen Reiz der Begegnung.
Herr Swoboda, Herr Ernst, im Vorfeld des Derbys waren jetzt erst einmal Osterferien angesagt. Wie haben Ihre Teams diese verbracht?
Sebastian Swoboda: Meine Spieler waren entweder im Urlaub oder im Kreise ihrer Familie oder Liebsten. Ansonsten hatten wir aber keine freie Zeit, denn wir haben trainiert und nur über die Feiertage nichts gemacht.
Hendrik Ernst: Mir war es wichtig, den Spielern über die Ostertage freizugeben. So konnte jeder etwas für sich machen. Wir sind jetzt seit dem 14. Juni im Saisonmodus und hatten bis auf Weihnachten kaum richtige Regenerationsphasen. Und da hatte sich das spielfreie Wochenende natürlich angeboten.
Am Wochenende steht das heiß ersehnte Mendener Derby an. Wie wichtig ist für Sie dieses Spiel?
Sebastian Swoboda: Für unseren Verein ist es natürlich ein Prestigeduell. Es heißt ja nicht umsonst das Spiel ums Osterfeld. Natürlich hat das einen großen Stellenwert für unsere Mannschaft.
Hendrik Ernst: Ich kann natürlich nicht für den ganzen Verein sprechen. Aber ich sauge ja als Trainer die Emotionen auf. Zusammen mit den Partien gegen die SG Menden Sauerland II sind die Begegnungen gegen den TV Halingen immer die Spiele des Jahres. Das ist ein Derby, was jeden elektrisiert. Jeder kennt jeden fast schon mit Geburtsdatum und Blutgruppe. Und das ist etwas, was nicht nur die Mannschaften anheizt, sondern auch die ganzen Dörfer der Stadt Menden. Und durch den Punktestand ist eine zusätzliche Brisanz entstanden.
Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen und Ihren Spielern?
Sebastian Swoboda: Das sind einfach die Spiele, für die man das Ganze macht. Wir können uns auf eine volle Halle und sehr motivierte Zuschauer freuen. Das macht natürlich Spaß. Es ist ein Spiel für das man sich in der ganzen Corona-Zeit zerrissen hat.
Hendrik Ernst: Die Vorfreude ist immens. Man neckt sich auch schon morgens beim Bäcker, sieht alte Zeitungsberichte von früheren Derbys und schwelgt in Erinnerungen von großen Schlachten.
Ihre beiden Mannschaften stehen vor dem Spiel in der Tabelle gut da und sind nur jeweils einen Punkt hinter dem Spitzenreiter. Wird bei Ihnen intern schon vom Aufstieg gesprochen?
Sebastian Swoboda: Wenn man Tabellenzweiter ist und keiner das Wort Aufstieg in den Mund nimmt, dann ist man falsch im Sport. Natürlich wird bei uns darüber geredet und geflachst. Allerdings kommt jetzt auch eine ganz harte Zeit mit vielen schwierigen Spielen. Und dann wollen wir schauen, ob wir danach immer noch dort stehen.
Hendrik Ernst: Wir reden da eigentlich nicht darüber. Wir haben zuletzt genug Probleme damit gehabt, von Spiel zu Spiel zu denken. Durch die Corona-Pandemie wurden die Planungen zuletzt sehr kurzfristig. Trotzdem weiß jeder, der sich mit unserem Verein auskennt, dass wir kein Spiel kampflos herschenken. Aber um das Thema Aufstieg machen wir uns keine Gedanken. Wir haben auch in den letzten Spielen noch einige personelle Unsicherheiten durch Urlaube und andere Dinge. Daher wollen wir erst einmal abwarten. Wenn wir nicht planen können, können wir auch nicht träumen.
Das Hinspiel in Bösperde hat der TV Halingen mit 26:23 gewonnen. Hand aufs Herz, wie geht das Derby am kommenden Samstag aus?
Sebastian Swoboda: Ich kann natürlich kein konkretes Ergebnis nennen, aber ich bin davon überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden. Aber generell wird das Spiel dadurch entschieden, wer die bessere Deckung haben wird.
Hendrik Ernst: Natürlich wird die DJK Bösperde gewinnen. Ich habe mich noch nie vorher irgendwo hingestellt und gesagt, dass ich verliere – und gerade jetzt tue ich das auch nicht.