Sauerland. Seit wenigen Wochen dürfen die Fitnessstudios im HSK wieder öffnen. Das sind die aktuellen Regeln für Besucher – und so lautet die erste Bilanz.

Es sind diese kleinen Momente, die Torsten Just zeigen, welch’ große Herausforderungen sein Team und er in den vergangenen Monaten bewältigt haben. „Wir hatten nun endlich wieder unsere bewährte Kaffeerunde hier bei uns zu Gast – das sind unsere ,Omas’, alle älter als 80 Jahre, die sich austauschen und hier viel für ihre Gesundheit tun. Das war einfach schön“, erzählt der Betreiber des Fitnessstudios Vitalwerk in Sundern begeistert. Seit mittlerweile fünf Wochen dürfen die heimischen Studios angesichts des moderaten Inzidenzwertes im Hochsauerlandkreis (Stand am Dienstag, 6. Juli: 15,4) wieder öffnen.

Jetzt sprechen Inhaber über zaghafte Kunden, erleichternde Lockerungen und zwiespältige Blicke in die Zukunft.

Fitnessstudio in Schmallenberg

In Schmallenberg betreibt Brigitte Brüggemann das Only-Women-Bewegungsstudio, das nur für Frauen offen ist. Das gemischte Publikum, hier trainieren Frauen zwischen 20 und 80 Jahren, sei erleichtert, dass endlich wieder geöffnet werden dürfe. Und auch die Umsetzung der Regeln funktioniere: „Wir halten Abstände, tragen Maske, wenn es nötig ist, und tragen uns in die Listen zur besseren Rückverfolgbarkeit ein“, erklärt Brüggemann.

Weil die Sieben-Tage-Inzidenz auch im Land NRW (Stand am Dienstag, 6. Juli: 5,6) weiter niedrig ist, gilt im HSK und Land jeweils die Inzidenzstufe I. Die Fitnessstudios können daher auf Negativtestnachweise verzichten, müssen aber Mindestabstände gewährleisten.

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Der Betrieb in ihrem Bewegungsstudio in Schmallenberg sei wieder auf einem relativ normalen Level angelangt. Gleichwohl macht sich die Inhaberin durchaus Sorgen, was das restliche halbe Jahr 2021 betrifft. „Natürlich hat man zum Beispiel die Delta-Variante immer im Hinterkopf. Es wäre jedenfalls ganz und gar nicht prickelnd, wenn ich den Laden wieder zusperren müsste“, betont Brigitte Brüggemann.

Sundern

Bewusst hatten Torsten Just und sein Sohn Christopher Just, die in Sundern und Arnsberg-Niedereimer die beiden Fitnessstudios des Vitalwerks betreiben, noch abgewartet, als am 2. Juni der Startschuss für den Re-Start der Fitnessstudios im HSK erfolgt war. Am 9. Juni öffnete dann das Vitalwerk in Sundern, in Niedereimer war es am 15. Juni so weit.

Wie andere Anlagen im HSK auch konnte das Vitalwerk in den ersten Wochen wieder einige neue Verträge für neue Mitglieder schreiben – das hatte monatelang gefehlt und für erhebliche Einbußen gesorgt. „Das gibt natürlich Anlass zur Hoffnung“, sagt Torsten Just.

Der schwierigen Situation der Coronapandemie habe er zumindest positiv abgewonnen, „dass wir ohne Corona all unsere Baumaßnahmen sicher nicht so schnell umgesetzt hätten. Dazu hätte uns allein schon die Zeit gefehlt“. Unter anderem sind im Vitalwerk in Sundern ein frischer Boden, neue digitale Zutrittskontrollen zur optimalen Nachverfolgung und für viel Geld erworbene Hygienefilter beziehungsweise Luftreiniger installiert worden. „Da haben wir alle wirklich gute Arbeit geleistet“, sagt Torsten Just. In den vergangenen drei Wochen entstand zudem noch eine neue Trainingsfläche.

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Zudem kommen den Kunden des Vitalwerks die durch die in den vergangenen Monaten weiter gesunkenen Inzidenzzahlen aktivierten Lockerungen entgegen. „Wir dürfen auch wieder die Umkleiden, die Duschen und die Saunen für unsere Kunden freigeben, was uns natürlich sehr freut“, sagt Just. Eine erneute Schließung der Studios – sie könnte allerdings endgültig existenzgefährdend sein: „Ich befürchte, dass wir so etwas nicht noch mal überstehen würden.“

Arnsberg

Direkt am 2. Juni war Alex Homann, Inhaber von Sam’s Fitnessstudio in Neheim, gemeinsam mit seiner Mannschaft wieder durchgestartet. Zwölf Jahre lang hatte der Fitness- und Rehatrainer das dreigeschossige Studio in Neheim am Markt etabliert und sich nach und nach einen Kundenstamm erarbeitet. „Es kommen wieder viele Leute zu uns, und die haben auch keine Angst“, sagt Homann. Er schreibe bereits wieder neue Verträge, mache sich aber nach wie vor Gedanken darüber, wie es in den kommenden Monaten weiterlaufen wird.

Die Erfahrung der vergangenen Zeit – war keine leichte Zeit für Betreiber wie Homann und ebenso deren Familien. Die Skepsis weicht daher nur langsam einem vorsichtigen Optimismus.