Menden. Trotz Corona hat Chrissa Koutsochristou nicht ihre Leidenschaft am Boxen verloren. Dafür wird sie nun belohnt.

Zurück in den Ring ging es für die Mendener Box-Hoffnung Chrissa Koutsochristos nach langer Kampfpause bei den Ruhr Games in Bochum. Verlernt hat sie in der langen Wettkampfpause nichts, im Gegenteil: Nun darf sie sich über die Teilnahme an den Europameisterschaften der U17-Junioren freuen.

„Corona hat vieles durcheinander gewirbelt“, weiß Norbert Beschorner, zweiter Vorsitzender der Box-Abteilung des SV Menden. Nicht nur die eigene Boxgala in Schwitten musste zwei Mal in Folge ausfallen, auch viele regionale Veranstaltungen finden aktuell nicht statt. „Die leistungssportlichen Veranstaltungen wurden nur unter erheblichen Auflagen genehmigt“, erklärt der Mendener.

Nachdem alle DBV-Bundesranglistenturniere der Nachwuchsaltersklassen im vergangenen Jahr wegen Corona abgesagt wurden, erfolgte nun der Neustart. Immerhin konnten die Westfalen- und NRW- Meisterschaften im Februar und September 2020 noch durchgeführt werden.

Nur zwei Wettkämpfe im Vorjahr

Zwei Wettbewerbe, die das Mendener Box-Talent Chrisovalantou Koutsochristou, kurz Chrissa, in ihrer Gewichtsklasse gewonnen hat. „Das war es aber auch. Keine deutschen Meisterschaften, keine Europameisterschaften“, sagt Beschorner. Dennoch reichte die Teilnahme der Schülerin an diesen beiden Wettkämpfen aus, um die Aufmerksamkeit des Diplomsportlehrers und überregionalen Verbandstrainers Serge von Berge zu erlangen.

Chrissa wurde in den Leistungs-und Stützpunktkader des Verbandstrainers berufen. Für die Schülerin des Hönne-Gymnasiums ein Glücksfall. Denn während das Trainings-Gym des SV Menden am Platte Heider Papenbusch weiterhin geschlossen bleibt, konnte Koutsouchristou unter Einhaltung der Corona-Bedingungen in den zentralen Stützpunktsportstätten trainieren.

Harte Arbeit am Hexenteich und im Stützpunkt

Auch interessant

„Chrissa ist an den Handschuhen geblieben. Kondition und freie Technik wurde rund um den Hexenteich erarbeitet, immer unter Obhut, Abstand und Begleitung durch Trainer Willi Hömberg“, lobt Beschorner den Ehrgeiz der jungen Athletin.

Der Weitere Feinschliff erfolgte in den Stützpunktsportstätten, ebenfalls in der Obhut erfahrener Trainer. „Hier ist ihr Vater Donata lobend zu erwähnen, der den Fahrdienst übernommen hat“, beschränkt sich das Engagement nicht nur auf die Boxer, auch die Familie Koutsochristou unterstützt ihre talentierte Tochter.

Platz drei beim Bundesranglistenturnier

Auch interessant

Die Mühen haben sich gelohnt: Die nächsten Erfolge der Mendener Boxerin blieben nicht aus. Beim Bundesranglistenturnier der Juniorinnen U17 im brandenburgischen Lindow erreichte Chrissa Rang drei.

Nach dem ersten, mit 2:3 äußerst knapp verlorenen Kampf, resümierte Chrissa Koutsochristou: „Ich glaube, Charlotte Rötten hat nur gewonnen, weil sie eine Zusatzpunkt bekommen hat, weil sie bereits deutsche Meisterin ist. Ich kann aber noch Erste werden“, ließ sich die Mendenerin nicht entmutigen. „Das ist die richtige Einstellung zum Erfolg. Man trifft sich immer zumindest zweimal im Leben“, weiß das Mendener Vorstandsmitglied Norbert Beschorner.

Ravanche gegen Deutsche Meisterin geglückt

Die Chance zur Revanche kam schneller als gedacht: Bei den internationalen Ruhr Games in Bochum stieg die Schülerin wieder ins Seilgeviert. Dieses Mal siegte Chrissa eindeutig mit 5:0. gegen Charlotte Rötten aus Bruchsal. Auch Betty Reinke aus Potsdam ließ das Box-Talent aus der Hönnestadt keine Chance.

Durch den Sieg gelang Koutsochristou die Qualifikation zur Box- Europameisterschaft der U17-Junioren in Georgien, die zwischen dem 1. und 12. Juli stattfinden wird.

Ein großer Erfolg für die noch 15-Jährige, die bereits 19 Wertungskämpfe in ihrer jungen Laufbahn absolviert hat.