Balve. Für das HönneVital und das life gelten seit Dienstag neue Regeln. So gehen die Inhaberinnen Anja Dransfeld und Andrea Krüger damit um.

Seit dem 28. Dezember gilt für den Besuch eines Fitnessstudios die 2G-Plus-Regel. Das bedeutet, dass nur geimpfte und genesene Personen, die zusätzlich einen negativen Coronatest vorweisen können, im Fitnessstudio trainieren dürfen. Dabei ist ein Bürgertest für 24 Stunden und ein PCR-Test für 48 Stunden gültig. Das wirkt im ersten Moment abschreckend auf Mitglieder von Fitnessstudios und erschwert den Trainingsbesuch.

Andrea Krüger, Inhaberin des Fitnessstudios life in Garbeck, hat genau das überprüft. „Letztendlich hat man durch den Test einen Mehraufwand von 15 Minuten“, stellt sie erleichtert fest. Anja Dransfeld, Inhaberin des Fitnessstudios HönneVital in Balve, fügt hinzu: „An sich ist nur etwas mehr Organisation für den Besuch im Fitnessstudio notwendig“. Ein spontanes Training ist tatsächlich nicht mehr so einfach möglich, dennoch sieht Dransfeld auch Vorteile in der neuen Regelung. „So bekämpft man noch mehr den inneren Schweinehund“, findet sie. Denn wer sich schon einen Test-Termin besorgt hat, lässt das Training bestimmt nicht so schnell ausfallen, so Dransfeld. Zudem befinden sich Testzentren in unmittelbarer Nähe beider Studios und bei vielen Mitgliedern liegt ein Testzentrum auf direktem Weg zum Fitnessstudio, so Krüger.

Mit Lockdown gerechnet

Die beiden Inhaberinnen haben bereits den ersten Schock überstanden. „Ich habe eher mit einem erneuten Lockdown gerechnet“, sagt Dransfeld. Sie erinnert sich daran zurück, dass die Fitnessstudios genau vor einem Jahr geschlossen waren und ist dementsprechend erleichtert, dass ein Besuch im Fitnessstudio trotz stärkerer Auflagen dennoch möglich ist. Jetzt warten sie auf Rückmeldungen von ihren Mitgliedern. Bisher sind diese durchaus positiv. „Mir wurde schon gesagt, dass es halb so wild ist, da man sowieso auf der Arbeit oder in der Schule getestet wird“, erzählt sie. Sie ergänzt: „Sicherer kann man nicht trainieren“. Und genau das ist vielen Mitgliedern so wichtig, dass sie schon in den vergangenen Wochen das Training aussetzten.

Ansonsten ändert sich vorerst nicht viel für die Trainierenden. Auf den Laufwegen muss in beiden Fitnessstudios weiterhin eine Maske getragen werden. Diese darf nur am Trainingsgerät oder auf dem eigenen Platz im Kurs abgenommen werden. Dazu müssen die Trainingsgeräte nach der Benutzung desinfiziert werden. Auch die Teilnehmerzahlen in Kursen werden in beiden Studios voraussichtlich minimiert werden. „Das liegt aber auch daran, dass die Testkapazitäten nicht allzu hoch sind“, kritisiert Dransfeld. Dennoch betont sie, dass auch die Testzentren Zeit zur Anpassung an die neuen Regelungen benötigen. Vor allem der Zeitpunkt der verschärften Regelungen kommt den Inhaberinnen sehr ungelegen. „Im Neujahr findet unser Hauptgeschäft statt“, berichtet Krüger. Sie vergleicht diese Zeit des Jahres mit der Vorweihnachtszeit der Gastronomie, um die Wichtigkeit dieser Zeit für das Geschäft zu unterstreichen.

Wenige Neuanmeldungen im Januar

Im letzten Frühjahr diesen Jahres verzeichnete Dransfeld nur sehr wenige Neuanmeldungen und rechnet auch im neuen Jahr nicht mit mehr Anmeldungen. Dazu berichtet sie, dass der Januar gar nicht der Monat mit den meisten Neuanmeldungen ist, sondern, dass dann lediglich die größte Motivation herrscht und die Besucherzahlen ihren Höhepunkt erreichen. Die meisten Neuanmeldungen verzeichnete sie in den Jahren vor der Pandemie eher im März und April, so Dransfeld. „Ich hoffe einfach, dass uns unsere jetzigen Mitglieder treu bleiben“, erzählt sie. Doch auch da sieht man Veränderungen. Die ältere Kundschaft ist immer seltener im Studio anzutreffen, sodass die Anzahl der Reha-Kurse im HönneVital um 50 Prozent sank. Krüger weiß wie wichtig es ist, dass die älteren Kunden im Training bleiben. „Im Alter nach einer langen Pause die vorherige Beweglichkeit und Kraft wiederzuerlangen, ist sehr schwierig“, weiß sie.

Dazu kommt, dass die Digitalisierung den Älteren das Training erschwert. „Ein Mitglied, dass sich mit Handys nicht gut auskennt, ist nach dem Test wieder nach Hause gefahren, um das Ergebnis auszudrucken“, erzählt Krüger. Dann wird der schnelle Besuch im Testzentrum zu einer einstündigen Vorbereitung für den Besuch eines Fitnessstudios. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, tüfteln die Inhaberinnen in Zusammenarbeit an Online-Sportangeboten. Was genau auf die Mitglieder der beiden Fitnessstudios zukommen wird, bleibt jedoch vorerst ein Geheimnis.