Bad Berleburg. Der BSV Menden bleibt weiter Tabellenzweiter in der Fußball-Landesliga und rückt an den Führenden SC Obersprockhövel heran.

Das war ein hartes Stück Arbeit für die Landesliga-Fußballer des BSV Menden beim Tabellenletzten VfL Bad Berleburg. Am Ende genügte der Hines-Elf ein Treffer, um das Spiel für sich zu entscheiden. Durch das 1:0 (0:0) vergrößert der BSV seinen Vorsprung auf den dritten Platz auf neun Punkte und den Rückstand auf Tabellenführer SC Obersprockhövel auf vier Punkte.

Einsam und verlassen stand BSV-Kapitän Tim Kießler auf der recht spärlich besetzten Tribüne des Stöppel in Bad Berleburg. Die fünfte Gelbe Karte verhinderte den Einsatz des Mittelfeldspielers. Doch auch am Spielfeldrand lebte Kießler das Spiel seiner Mannschaft mit. Er dirigierte, motivierte und informierte gleichzeitig noch die Daheimgebliebenen.

Kopfball nach Eckball sitzt

Nach 65 Minuten kam noch eine weitere Handlung zum Aufgabenfeld hinzu: Jubeln. Denn in dieser Minute trat Nils Hoffmann einen Eckball von der linken Seite hinein in den Strafraum des VfL Bad Berleburg. Kurze Verwirrung, ein geblockter Schuss, der vor dem Kopf von Nico Beckmann landete. Der Kießler-Vertreter reagierte geistesgegenwärtig und drückte den Ball über die Linie. 1:0 für den Favoriten. Überfällig aus Sicht der Gäste, ärgerlich aus Sicht der Gastgeber, die versuchten das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten. „Ich hatte das nach der Pause befürchtet, dass wir uns schwer tun würden. Da müssen wir uns in den kommenden Wochen wieder steigern“, musste auch Kevin Hines eingestehen.

Von Beginn an war seine Mannschaft gegen den Tabellenletzten optisch überlegen. Bereits in der ersten Halbzeit sahen die Besucher auf dem Platz ein Spiel, das weitestgehend in eine Richtung lief, aufs Bad Berleburger Tor. Einzig die letzte Konsequenz fehlte den Gästen. Zweimal scheiterte Torjäger Rejhan Zekovic, der am Sonntag nicht seinen besten Tag erwischte, einmal versuchte es Moritz Kickermann aus 20 Metern.

Nur ein kurzer Moment der Freude: Dean Müsse (20) jubelt nach dem vermeintlichen Führungstreffer. Schiedsrichter-Assistent Calvin Kurzbach (links im Hintergrund) hat etwas dagegen. 
Nur ein kurzer Moment der Freude: Dean Müsse (20) jubelt nach dem vermeintlichen Führungstreffer. Schiedsrichter-Assistent Calvin Kurzbach (links im Hintergrund) hat etwas dagegen.  © Unbekannt | Tim Cordes

Treffer von Müsse aberkannt

Den Torschrei auf den Lippen hatten die Mendener dann nach einer Viertelstunden. Eine Flanke von der rechten Seite kam messerscharf in den Fünfmeterraum geflogen. Joel Hauser versuchte den Ball in Richtung Tor zu bugsieren, traf die Kugel aber nicht richtig, so dass sie an den zweiten Pfosten landete, wo Dean Müsse den entscheidenden Touch gab und der Ball ins Tor rollte. Doch der Jubel erstickte schnell im Keim, denn Schiedsrichter-Assistent Calvin Kurzbach hatte eine Abseitsposition gesehen. „Da bin ich mir nicht sicher. Ich konnte es von meiner Position aus nicht richtig sehen, aber ich hätte gesagt, dass die Szene sauber war“, konnte Hines den Abseitspfiff nur bedingt verstehen.

Kurz danach war es dann Zekovic mit einem Kopfball nach Kraume-Flanke, der das Tor knapp verpasste. Die Gastgeber strahlten nach vorne hin wenig Gefahr aus, kamen lediglich durch Standardsituationen zu Torannäherungen, die die Mendener aber nicht in Bedrängnis brachten.

In der zweiten Halbzeit dann ein ähnliches Bild: Menden drückte, ohne sich dabei richtig gute Torchancen zu erspielen. Nico Hallmanns versuchte es aus 16 Metern, Joel Hauser und Nils Kraume aus spitzen Winkel. Nach dem Treffer von Nico Beckmann verpassten es die Mendener dann, mit einem zweiten Tor für Ruhe auf dem Platz zu sorgen. „Wir müssen das zweite Tor machen, dann ist das Spiel entschieden. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht, aber wir müssen uns jetzt noch weiter steigern“, betonte Hines.

Nächste Woche gegen Olpe

Dennoch ist der Mendener Trainer am Ende glücklich mit dem Ergebnis. „Wir wollen ja auch gnädig sein. Es gibt ja diese Floskel vom erwartet schweren Spiel. Aber genau das war es heute, gegen einen Gegner der 90 Minuten gekämpft hat. Aber wir waren letztlich hoch dominant“, resümierte Kevin Hines abschließend. Nächste Woche empfängt der BSV die SpVg Olpe.