Brilon. In Lippstadt winkt für die Fußballer Moritz und Benno von Ascheraden aus Brilon die Junioren-Bundesliga. Wie die Familie das Duo unterstützt.
Ein Brüderpaar aus dem Fußballkreis Hochsauerlandkreis wechselt zur neuen Saison 2022/2023 in den Juniorenbereich des Regionalligisten SV Lippstadt 08. Der 17-jährige Moritz von Ascheraden aus Brilon will sich in der U19-Westfalenliga durchsetzen und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Benno von Ascheraden (15) in der U16-Landesliga. Beide zählen jeweils noch zu den Jungjahrgängen und können somit noch jeweils zwei Jahre in der U17 und U19 spielen. In Lippstadt winkt sogar die Junioren-Bundesliga.
Vorfreude auf Herausforderung
Für beide Spieler, die ihre Position im offensiven Mittelfeld haben, ist die Vorfreude auf die neue Herausforderung riesengroß. „Ich habe jetzt elf Jahre lang beim SV Brilon gespielt. Hier war ich natürlich sehr zufrieden. Als ich aber vor zwei Jahren in die Regionalauswahl berufen wurde, habe ich mir gedacht, dass ich mein Glück doch auch mal in einer höheren Liga versuchen könnte. Und das werde ich jetzt mit allen Mitteln probieren“, erzählt Moritz von Ascheraden, der im vergangenen so erfolgreichen Jahr für die U17 des SV Brilon als Mittelfeldspieler 33 Tore erzielt hat und Torschützenkönig der Bezirksligastaffel wurde.
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Bruder Benno ist zunächst für die U16 des SV Lippstadt 08 vorgesehen, die in der Landesliga spielt. Er möchte diese Liga aber als Sprungbrett nutzen und weitere Erfahrungen sammeln. Schließlich winkt dann im nächsten Jahr oder bei entsprechender Leistung auch schon früher die Bundesliga, in der die U17 des SV Lippstadt vertreten ist. „Die Möglichkeit, einmal Bundesliga zu spielen, bekommt nicht jeder. Ich werde alles dafür tun, dass ich es packe. Unter diesem Gesichtspunkt musste ich einfach wechseln“, freut sich Benno von Ascheraden auf das Abenteuer Lippstadt.
Vater trainiert SVB-U17
Vater Andre von Ascheraden ergänzt: „Beide haben ein Probetraining in Lippstadt absolviert – und beiden wurde danach ein Platz in der U19 und U16 zugesagt. Ich traue ihnen zu, dass sie sich durchsetzen. Sowohl Moritz als auch Benno wissen, woher sie kommen, und dass man ohne Fleiß nichts geschenkt bekommt. Moritz hat sich alles erarbeitet und gerade in den letzten Jahren einen enormen Sprung gemacht. Benno hat das Talent und hat von seinem älteren Bruder profitiert. Zunächst geht es in Lippstadt aber darum, Fuß zu fassen, Stammspieler zu werden und sich auf dem Niveau durchzusetzen“, sagt Andre von Ascheraden, der beim SV Brilon die U17 trainiert: „Dann kann man mal schauen, ob es später in den Senioren noch für höhere Ziele reicht. Aber bis dahin ist es für beide noch ein weiter Weg.“
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Bis Juni dieses Jahres haben Moritz und Benno von Ascheraden, die wie ihre ganze Familie Fans von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund sind, gemeinsam in der U17 des SV Brilon gespielt, die von Vater „Ascho“ gecoacht wurde. Nach Abschluss der Saison lag die Mannschaft punktgleich mit dem Rangzweiten ASC Dortmund auf dem dritten Platz. Als dann für die U15 des SV Brilon die Aufstiegsspiele anstanden, rückte Benno Ascheraden wieder eine Altersgruppe tiefer und half hier mit fünf Toren mit, dass die C-Junioren den Aufstieg in die Bezirksliga schafften. Damit ist der SV Brilon wieder in allen vier Altersklassen überregional vertreten.
Die „Fußballgene“ geerbt
Die „Fußballgene“ müssen die beiden Brüder Moritz und Benno, die jeweils seit ihrem sechsten Lebensjahr dem runden Leder nachjagen, offensichtlich von ihrem Vater Andre geerbt haben. Der 43-jährige selbstständige Versicherungskaufmann hat schließlich aktiv mit dem TSV Bigge-Olsberg den Aufstieg in die Landesliga geschafft und später beim SV Brilon viele Jahre in der Bezirksliga gespielt.
Als Trainer ist „Ascho“ seit zehn Jahren im Geschäft und hat den jetzigen 2005er-Jahrgang beim SV Brilon auch schon in der F-Jugend trainiert. Zeitlich wird der Wechsel eine große Herausforderung – nicht nur für die beiden Spieler, sondern auch für die gesamte Familie. Da ist es nur gut, dass sowohl Moritz als auch Benno von Ascheraden keine Probleme in der Schule haben; Moritz besucht das Wirtschaftsgymnasium, Benno die Realschule. Insgesamt müssen beide Spieler pro Woche fünf Mal in Lippstadt zum Training sein: Moritz von Ascheraden montags, dienstags, donnerstags und freitags sowie Bruder Benno montags, mittwochs und freitags. Montags und Freitags können beide in einem Auto transportiert werden.
Selbst der Opa fährt
Die gesamte Familie ist nun also gefordert, um den Fahrtaufwand zu bewältigen. „Eine Fahrtstrecke nach Lippstadt beträgt 40 Kilometer, dafür braucht man eine Stunde. Aber auch sonntags sind wir im Einsatz. Damit die ganze Last aber nicht nur auf mir liegt, bin ich froh, dass der stolze Opa Friedel Ridder, meine Frau Alexandra und Moritz’ Freundin Caro bei den Fahrdiensten mit einspringen. Die Jungs werden zu 100 Prozent von der Familie unterstützt. Und wenn es dann mal eng werden sollte, habe ich Freunde, die sich vorab schon bereit erklärt haben, mal auszuhelfen“, betont Andre von Ascheraden.