Menden. Der Skaterhockeyverband ISHD schlägt Alarm. Auch die neue Saison ist gefährdet. Was die Menden Mambas darüber denken.
Ähnlich wie bei den Fußballern, schwinden auch bei den Skaterhockey-Mannschaften der Menden Mambas gerade die Hoffnungen auf einen regulären Spielbetrieb. Für die Sportler wäre es bereits die zweite Saison in Serie, die der Pandemie zum Opfer fällt.
Der Verband Inline- und Skaterhockey Deutschland (ISHD), der den bundesweiten Spielbetrieb im Inline- und Skaterhockey schlägt Alarm. Denn wieder sehen die Funktionäre den Spielbetrieb in ihrer Sportart in Gefahr. Denn nach der neuen Schutzverordnung stellt sich die Organisation eines bundesweiten Spielbetriebs als äußerst schwierig dar.
Unterschiedliche Inzidenzen schwierig
„Das Problem ergibt sich aber aus der Gestaltung des Stufenplans im Allgemeinen. Grundlage für die verschieden Öffnungsschritte sind die Inzidenzwerte (7-Tage-Inzidenz) auf Ebene der Landkreise, so dass davon auszugehen ist, dass wir einen sich permanent verändernden „Flickenteppich“ von unterschiedlichen Einschränkungsstufen erleben werden. Wie der DOSB hält auch der ISHD-Vorstand diesen Umstand für das komplexeste Problem bei einem wie auch immer gearteten Start in einen Wettkampfbetrieb.
Die Perspektive für einen länderübergreifenden bundesweiten Spielbetrieb in den Bundesligen der ISHD wird noch zusätzlich dadurch beeinflusst, dass davon auszugehen ist, dass der beschlossene Stufenplan in den jeweiligen Coronaschutzverordnungen der Bundesländer unter Umständen unterschiedlich interpretiert und umgesetzt werden wird - die Vergangenheit hat dies klar gezeigt“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes an die Vereine.
Trotz dieser schwierigen Umstände möchte der Verband weiter an einer Lösung arbeiten, um einen Spielbetrieb zu ermöglichen. Um die Bedingungen dafür abzuklopfen, findet am Mittwoch, 31. März eine Videokonferenz mit allen Vereinen statt, die in der Saison starten möchten. „Damit die Saison noch halbwegs ausgespielt werden könnte, müsste sie spätestens im April starten. Und das kann ich mir gerade nicht vorstellen“, erklärt Ulf Jantzen, Sportlicher Leiter der Menden Mambas.
Werte steigen weiter an
Auch interessant
Da Experten prognostizieren, dass die Inzidenzwerte nach Ostern höher liegen werden als zu Weihnachten im vergangenen Jahr, scheint ein regulärer Spielbetrieb kaum möglich zu sein. „Was ich mir vielleicht noch vorstellen könnte wäre, dass wir wieder eine kurze Saison bekommen werden wie im vergangenen Jahr“, schätzt Jantzen. Ob dann die Mambas dabei sein werden, ist offen. „Im vergangenen Jahr hatte es letztlich finanzielle Gründe, warum wir nicht teilgenommen haben“, betont Jantzen. Das liegt vor allem an den hohen Schiedsrichterkosten, die die Saison verschlungen hätte.
„Normalerweise legen wir unsere Heimspiele so, dass an dem Tag vier Spiele stattfinden. Morgens starten die Bambinis, dann die Schüler und später die Senioren. Zu diesen Heimspieltagen kommen dann ein oder zwei Schiedsrichterpärchen, die mehrere Spiele pfeifen. Für uns hat das den Vorteil, dass wir bei so vielen Spielen unseren Verkaufskiosk öffnen können und so wichtige Einnahmen generieren, mit denen wir die Schiedsrichter und die Hallenmiete begleichen können“, schildert der Sportliche Leiter den Verlauf eines „normalen“ Spieltags.
Doch aufgrund der Coronabestimmungen ist es nicht mehr erlaubt, dass soviele Spiele an einem Tag stattfinden. Entsprechend weniger Zuschauer wären in der Halle und die Einnahmen durch den Speisen- und Getränkeverkauf würden sinken. Die Schiedsrichterkosten wären höher, weil zu jedem Spiel ein eigenes Paar eingeladen werden müsste. „Das wäre wahrscheinlich halb so schlimm, wenn die Schiedsrichter immer aus der Region kämen, aber die legen oft weite Wege zurück“, gibt Jantzen zu bedenken.
Trainer sind kreativ
Auch interessant
Vor allem für die Jugendmannschaften ist die immer länger werdende Pause hart. „Das tut mir für die Kinder und Jugendlichen besonders leid. Die können jetzt schon seit einem Jahr ihren Sport nicht mehr betreiben. Unsere Trainer sind zum Glück sehr engagiert und lassen sich was einfallen, um wenigstens einmal pro Woche ein Zoom-Training für die Kinder anzubieten. Das wird auch sehr gut angenommen“, freut sich Jantzen über das Engagement im Verein, denn im Gegensatz zu den Fußballern oder Leichtathleten haben die Mambas einen entscheidenden Nachteil: Sie betreiben eine Hallensportart.
Ein Training unter freiem Himmel mit bis zu 20 Kindern unter 14 Jahren mit entsprechendem Abstand und Hygienemaßnahmen ist so einfach nicht möglich. „Es gibt da verschiedene Meinungen bei uns im Verein und das ist gerade ein Diskussionsthema. Ich persönlich bin der Meinung, dass man das aufgrund der hohen Zahlen bei uns im Kreis nicht anbieten sollte. Wenn die Inzidenzen weiter steigen, dann wird das sowieso in wenigen Wochen wieder verboten“, ist Jantzen sicher.
Ende März werden die Mambas zumindest schon einmal wissen, was der Verband plant. An eine komplette Saison glauben aber nur noch wenige. Im vergangenen Jahr gab es eine Kurzsaison in der die teilnehmenden Mannschaften in kleine Gruppen aufgeteilt wurden, um so eine reduzierte Runde zu spielen. Aus den erwähnten Kostengründen entschieden sich die Verantwortlichen der Mambas gegen eine Teilnahme. Das gleiche Schicksal droht in diesem Jahr.