Bösperde. Die Verbandsliga-Handballerinnen werden im Falle der Meisterschaft nicht in der Oberliga antreten. Dafür hat die DJK Bösperde gute Gründe.
Die Verbandsliga-Handballerinnen der DJK Bösperde stehen vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte. In einem atemberaubenden Tempo sind sie durch die Saison gerauscht. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zur Meisterschaft. Vier Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf Verfolger ASC Dortmund II. Zudem haben die Damen von Trainer Jan Hackerts noch zwei Spiele mehr zu absolvieren als der Konkurrent aus Dortmund. Der Titel ist theoretisch nur noch eine Frage von Punkten. Praktisch glauben nur noch die größten Pessimisten, dass sich die DJK die Meisterkrone noch nehmen lässt.
Durchmarsch in die Verbandsliga
Aber der nächste Schritt wird nicht erfolgen. „Ja, der Verein hat sich dazu entschlossen, dass wir den Aufstieg in die Oberliga nicht annehmen werden. Wir spielen weiter in der Verbandsliga“, sagt Holger Seeling, der Damenwart der Bösperder Frauen. „Wir steigen nicht auf, um den Button ‘Oberliga’ tragen zu können. Das ergibt keinen Sinn. Es wird Veränderungen im Kader geben. Zwei, drei Spielerinnen werden uns verlassen.“ So hat auch Frontfrau Kathrin von Estorff ihren Abschied angekündigt. Die routinierte Handballerin kennt die Anforderungen in der Oberliga aus eigener Erfahrung bestens.
„Es kommen zwar neue Spielerinnen, doch die Ligen werden sich auch verändern. Es gibt ja wie bei der dritten Liga der Männer einen vermehrten Abstieg um nach Corona wieder auf die alten Zahlen zu kommen“, führt Holger Seeling aus. Der Bösperder macht dann auch noch einmal deutlich, dass die Mannschaft in den vergangenen Jahren, trotz der Corona-Pandemie, etwas Außergewöhnliches geleistet hat. „Wir haben einen Durchmarsch von der Bezirksliga in die Verbandsliga geschafft“, sagt Seeling. „Der Verbleib in der Verbandsliga ergibt da mehr Sinn“, sagt Holger Seeling. Der neue Trainer Martin Centini teilt diese Ansicht. Und auch der aktuelle Meistertrainer Jan Hackerts sieht das aus dem sportlichen Blickfeld. „Die Verbandsliga wird im kommenden Jahr richtig stark werden. Da kommt eine so starke Truppe wie zum Beispiel der HTV Hemer hinzu“, so Hackerts, der die Entscheidung der Bösperder Offiziellen durchaus nachvollziehen kann.
Auch ASC Dortmund II will nicht aufsteigen
Seeling räumt dann noch mit einigen Gerüchten auf, die zuletzt um das Team in den diversen Medien waberten. „Also aus wirtschaftlicher Sicht hat der Verein grünes Licht gegeben. Da hätte die Mannschaft spielen können. Da muss sich keiner Sorgen machen.“ Auch das Gerücht, der Frauenhandball in Bösperde würde dicht gemacht, verdient nicht nur für Holger Seeling den Aufdruck „Fake-News“. Der westfälische Handballverband in Dortmund ist von der DJK Bösperde über ihren Entschluss in Kenntnis gesetzt worden. „Das nehmen wir zur Kenntnis“, sagt Bernd Kuropka, der stellvertretende Vorsitzende der technischen Kommission aus Unna.
Allerdings hat das doch noch Auswirkungen auf die Liga. Nach der gültigen Spielordnung hätte nach dem Verzicht der DJK Bösperde der vermutliche Tabellenzweite ASC Dortmund II das Recht auf den Aufstieg. „Aber auch der ASC verzichtet und will in der kommenden Saison in der Landesliga starten“, berichtet Bernd Kuropka. Durch den freiwilligen Rückzug des ASC Dortmund wird es einen Absteiger weniger geben. Es gibt also noch reichlich Turbulenzen zum Saisonende bei den Handballerinnen. Das ändert alles nichts daran, dass die Verbandsliga mit der DJK wohl einen würdigen Meister bekommen wird.