Menden. Das 18-jährige Talent hat den Sprung in die Drittliga-Mannschaft geschafft. Sein Ziel ist es, mit der SG Menden Sauerland die Klasse zu halten.
Seit einigen Wochen weht bei den Drittliga-Handballern der SG Menden Sauerland ein neuer Wind. Nach dem Aus von Trainer Ingo Stary haben die „Wölfe“ einen Umbruch eingeleitet. Mit Ralf Heinemann hat der A-Jugendtrainer nun auch das Zepter in der ersten Mannschaft in der Hand. Er setzt alles daran, mit der SG den Klassenerhalt noch zu schaffen.
Dabei setzt der Coach auch verstärkt auf junge Spieler aus den eigenen Reihen. Eines der vielversprechendsten Talente ist dabei der erst 18-jährige Johannes Degenhardt. Er hat in dieser Saison den Sprung aus der A-Jugend in die erste Mannschaft geschafft und bekommt unter Heinemann immer mehr Spielanteile.
Wurzeln beim TV Halingen
Dabei hat Degenhardt, der bereits seit knapp fünf Jahren bei der SG Menden Sauerland aktiv ist, seine handballerischen Wurzeln beim TV Westfalia Halingen. „Der Vater eines sehr guten Freundes hat als ich drei oder vier Jahre alt war, eine Mannschaft in Halingen trainiert. Sein Sohn, der in meinem Alter ist, hat dort auch gespielt. Und dann bin ich irgendwann mitgekommen. Das hat mir so gut gefallen, dass ich immer dem Handball verbunden geblieben bin.“
Aktuell spielt Degenhardt sowohl für die erste Mannschaft als auch für die A-Jugend der SG. Der Verein hat es ihm ermöglicht, schon länger in der ersten Mannschaft mit zu trainieren. Dass er nun häufiger zum Einsatz kommt, führt Degenhardt vor allem auf die Verletzungs- und Corona-Situation bei den Wölfen zurück. „Es fallen schon viele Spieler aktuell weg. Und dann hat der Verein gesagt, dass er gerne auf junge Spieler aus der A-Jugend zurückgreifen möchte“, erklärt Degenhardt. Für ihn ist das eine willkommene Chance. „Das fühlt sich natürlich super an. Es ist schon eine Ehre mit den Erwachsenen zu trainieren und spielen zu dürfen. Es macht sehr viel Spaß und wir können sehr viel lernen. Gerade von den erfahrenen Spielern kann ich mir sehr viel abschauen. Viele geben mir auch sehr hilfreiche Tipps“, freut sich der junge Mendener. Zum ersten Mal hat er bereits in den B-Jugend bei der ersten Mannschaft mittrainiert. Und mittlerweile bekommen er und seine Kollegen immer mehr Einsätze in der dritten Liga.
Großer körperlicher Sprung
Trotzdem weiß Johannes Degenhardt, dass es im Abstiegskampf für die Wölfe um einiges geht. „Es ist natürlich eine schwierige Situation für uns. So wie es aussieht, führt nichts mehr an der Abstiegsrunde vorbei. Dort werden die Karten aber ganz neu gemischt mit Vereinen aus unterschiedlichen Staffeln. Ich glaube schon, dass wir mit unserer Mannschaft das Ziel vor Augen behalten sollten, nicht abzusteigen. Auch wenn das jetzt vielleicht schwierig erscheint.“ Der Teenager will seinen Teil dazu beitragen, dass die Wölfe drittklassig bleiben. Dafür hat er einige Fähigkeiten, die das Team von Ralf Heinemann weiterbringen. „Ich bin im Rückraum flexibel einsetzbar. Ich kann dort links, in der Mitte oder rechts spielen. Das ist wirklich nicht festgelegt. In der ersten Mannschaft habe ich vermehrt über die Mitte gespielt. Ich habe auf jeden Fall meine Stärken im Eins-gegen-Eins und verfüge über ein hohes Tempo.“
Allerdings hat Degenhardt auch direkt gemerkt, dass der Sprung von der A-Jugend in den Seniorenbereich gewaltig ist – vor allem auch aus der physischen Perspektive. „Körperlich muss ich noch einiges tun. Die erwachsenen Spieler sind schon extrem kräftig. Generell sollte ich handballerisch vielleicht noch häufiger versuchen, die Würfe aus dem Rückraum zu wagen“, findet der junge Sportler. Für die Zukunft hat er sich mit den Wölfen einiges vorgenommen. „Selbst wenn wir den Abstieg nicht verhindern können, wollen wir mit einer ambitionierten Mannschaft möglichst in der Oberliga oben mitzuspielen. Das ist doch klar.“