Winterberg. Nach dem Trainingsunfall in der Veltins-EisArena in Winterberg steht die Ursache des Crashs der beiden Rennrodlerinnen fest. So geht es ihnen.

Ausgerechnet an der Stelle, an der Top-Geschwindigkeiten gefahren werden, passierte es. Zwei 16-jährige Rennrodlerinnenverunglückten beim Training der Junioren-Nationalmannschaft in der Veltins-EisArena in Winterberg am Freitagabend schwer. Mittlerweile ist die Ursache des Unfalls ebenso bekannt, wie der Zustand des Nachwuchs-Doppels.

Winterberg: Erinnerungen an 2015

Unfall auf der Bobbahn in Winterberg – bei dieser Meldung am Freitagabend wurden bei vielen Menschen im erstem Moment Erinnerungen an den Januar 2015 wach. Damals verschafften sich vier Männer nachts unerlaubt Zugang zur Bahn und rasten auf Kinderbobs die Eisrinne herunter. Kurz vor dem Ziel prallten sie jedoch mit einem Fahrzeug zur Eisbearbeitung zusammen. Die tragische Folge: Ein 25-Jähriger aus Hamm starb, die beiden anderen Männer verletzten sich schwer.

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Damit ist der Unfall, der sich am Freitag ereignete, allerdings in keiner Weise zu vergleichen. „Es war ein Trainingsunfall, wie er immer wieder einmal vorkommen kann“, sagte Stephan Pieper, Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg. Im Rahmen des Trainings der Junioren-Nationalmannschaft fuhr das Doppel aus Berchtesgaden in der Veltins-EisArena und verunfallte ausgerechnet im so genannten Labyrinth, wo Top-Geschwindigkeiten erreicht werden. „Ursache war ein klassischer Fahrfehler“, erklärte Steffen Sartor, Junioren-Bundestrainer, auf Nachfrage.

Obwohl nur bei Großveranstaltungen oder speziellen Trainings extra Rettungspersonal an der Bahn stationiert ist, funktionierte die Rettungskette mit einer sofortigen Erstversorgung durch Trainer und Bahnmitarbeiter einwandfrei. „Nur weil die Ärzte auf Nummer sicher gehen wollten, wurden die beiden Mädchen mit Hubschraubern abtransportiert“, sagte Sartor, „zum Glück hat sich herausgestellt, dass sie nicht schwer verletzt sind.“ Einer der 16-Jährigen fehle ein Zahn, die andere habe sich eine Fraktur des Steißbeins zugezogen. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend“, sagte Sartor.

Das sagt Bahnchef Pieper

„Die Bahn stand gut“, erzählte Stephan Pieper mit dem Verweis, dass noch am Vortag die Nationalmannschaft von Cheftrainer Norbert Loch die erste Qualifikation zum Weltcupteam im Hochsauerland ausgefahren habe. „Sicherheit steht bei uns an erster Stelle. Wir gehen zigmal im Jahr durch die Bahn und kontrollieren, dass die Schlitten nirgends hängen bleiben können“, ergänzte er.

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Den beiden Berchtesgadenerinnen wünscht Pieper alles Gute. In Winterberg wird am Sonntag, 30. Januar 2022, die erste Weltmeisterschaft der Damen-Doppelsitzer ausgetragen – im Anschluss an die Junioren-Weltmeisterschaft im Rennrodeln (28./29. Januar 2022). Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass die beiden Berchtesgadenerinnen dort starten werden.