Sauerland. Die 2G-Regelung hat für großen Wirbel im Amateursport gesorgt. In den Fitnessstudios im HSK hat sich dagegen nur wenig verändert.

Das Aufatmen darüber, dass es keinen erneuten Lockdown gibt, ist groß. Auch bei den Betreibern von Fitness- und Rehastudios im Sauerland, die durch die coronabedingten Lockdowns während der vergangenen fast zwei Jahre ohnehin schon schwer zu kämpfen hatten. Die vor einer Woche eingeführte und nun erneuerte 2G-Regelung im Freizeitbereich begrüßen einige Betreiber von Studios – ohnehin haben sie keine merkliche Impflücke bei ihren Mitgliedern festgestellt.

Minus trotz staatlicher Hilfen

Für Frank Metzler ist das Ende der politischen Entscheidungen allerdings noch nicht erreicht. „Ich rechne eigentlich fest damit, dass wir noch einen Lockdown haben werden“, sagt der Betreiber des Fitnessstudios Bodytalk in Eslohe. Seinen Betrieb hat er mit großem Aufwand und trotz aller Schließungen während der vergangenen beiden Jahre über Wasser gehalten – auch wenn die vom Staat geleisteten Hilfen nicht jede Lücke schließen konnten. 77.000 Euro beträgt das Minus laut Metzler in seiner Kasse, auch wenn er für seinen Betrieb die zugesicherten Hilfen bekommen hat – zwar erst sehr spät, aber er hat sie bekommen.

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Die 2G-Regelung hingegen begrüßt er, ohnehin ist Metzler seit Ausbruch der Pandemie darum bemüht, sich an die politischen Vorgaben zu halten und seine, er nennt es „Bürgerpflicht“, zu erfüllen. Seit einigen Monaten betreibt er so ein eigenes Testzentrum in dem Studio in Eslohe. Und das könnte sich bei Einführung einer möglichen 2G-Plus-Regelung rentiert machen. Aktuell reicht den Kunden von Fitnessstudios aber noch der Status als geimpfte oder genesene Person. „Die Quote liegt bei uns bei 99 Prozent“, sagt Metzler. Große Einbußen durch die neue Regelung habe es entsprechend nicht gegeben.

Impfstatus in Kundendaten hinterlegt

Ähnlich ist die Situation beim Fitnessstudio „Dein Studio“ in Olsberg. Annett Trippe leitet das Fitness-und Rehastudio mit fast 900 Kunden. „Die neue Regelung wurde bei uns sehr gut angenommen“, sagt sie. Gerade mal eine Handvoll Kunden könnten aufgrund der 2G-Regelung derzeit nicht in ihrem Studio trainieren, für diese würden aber dadurch auch keine monatlichen Kosten anfallen. „Wer nicht trainieren kann, bekommt diese Monate erstattet und an seine Vertragslaufzeit angehangen“, schildert Trippe. Eine Kündigung habe es seit vergangener Woche nicht gegeben, was auch an der Kundennähe in ihrem Studio geschuldet sei. „Wir wissen genau, welche Kunden bei uns geimpft sind und welche nicht. Das ist bei uns in den Kundendaten hinterlegt“, sagt Trippe.

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Die Leiterin des Studios in Olsberg ist froh darüber, dass es vorerst keinen neuen Lockdown geben wird. „Das fehlende Training war gerade einigen unserer Reha-Sportler nach dem Lockdown anzumerken“, sagt sie. Aufgrund der fehlenden sportlichen Betätigung haben laut Trippe einige Kunden körperlich wie mental abgebaut.

Frank Metzler hingegen würde, trotz der fehlenden Einnahmen, einen weiteren Lockdown sogar begrüßen. „Wir haben jetzt zwei Jahre kein Geld verdient, da kommt es auf vier weitere Wochen auch nicht mehr an“, sagt er. Wichtiger sei es, die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen.