Sundern/Balve. Urlaub statt Nationalteam: Kimberly Drewniok erklärt ihre Pause und verrät, in welche Top-Liga die ehemalige Spielerin des RC Sorpesee wechselt.

Ob sie am Strand in Südfrankreich ein Stand-up-Paddle-Board aufpumpt oder im Bulli über die Autobahn zum nächsten Ziel fährt – Kimberly Drewniok versprüht gute Laune. Während ihre Kolleginnen aus der Nationalmannschaft in Südamerika in der Nations League spielen, genießt die ehemalige Volleyballerin des RC Sorpesee ihren Urlaub. Und das ist Teil eines ausgeklügelten Plans, der Kimberly Drewniok in der nächsten Saison beim nächsten Verein im nächsten Land zum Erfolg verhelfen soll.

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Eine Spielzeit absolvierte die 24-Jährige aus Balve jetzt in Frankreich bei ASPTT Mulhouse, nachdem sie zuvor aus Deutschland zum italienischen Klub Savino Del Bene Scandicci gewechselt war. „Meine Saison war sehr gut“, resümierte die Diagonalangreiferin auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Enttäuschung über das verlorene Play-off-Finale gegen Le Cannet sei mittlerweile verflogen. „Mit etwas Abstand sehe ich die gute Leistung der Mannschaft. Wir hatten ein junges Team, wir mussten viele Hürden meistern, und jetzt bin ich stolz darauf, dass wir Vizemeister geworden sind“, sagte Drewniok: „Zudem haben wir in der Champions League weitere Erfahrungen sammeln können.“

Kimberly Drewniok, Volleyball-Nationalspielerin, ist immer wieder gerne in der Heimat im Sauerland.
Kimberly Drewniok, Volleyball-Nationalspielerin, ist immer wieder gerne in der Heimat im Sauerland. © Unbekannt | Privat

Blickt man auf die persönliche Bilanz der Sauerländerin, fällt das Fazit noch besser aus. Von der etwas salopp formuliert Mitläuferin, die sie zuvor in Italien war, stieg Drewniok in Frankreich zur absoluten Führungsspielerin auf. „Ich bin wieder mehr an den Ball gekommen, hatte eine Führungsrolle und bin daran sportlich wie persönlich weiter gewachsen“, erzählte die ehemalige Akteurin des RCS. Dieses Ziel hatte sie sich gesetzt, als es sie nach Frankreich zog. Der Plan ging auf.

Das sagt der Bundestrainer

Umso mehr überraschte es auf den ersten Blick, dass Drewniok die Reise zur und mit der Nationalmannschaft ausließ. Zumal mit Louisa Lippmann die Spielerin ihren Wechsel zum Beachvolleyball bekannt gab, die Drewniok im schwarz-rot-goldenen Trikot stets in die zweite Reihe verdrängte. Doch die Linkshänderin aus Balve hat sich diese Pause sehr gut überlegt – und stößt erst zur Weltmeisterschaft wieder zum Nationalteam. „Erstmal liegt mein Fokus auf dem Athletiktraining“, sagte sie und dazu zählt eben auch eine ausgiebige Regeneration.

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„In den vergangenen Jahren war mein Volleyballplan ziemlich eng, so dass ich kaum Zeit für ein richtiges Athletikaufbautraining hatte“, sagte sie. Für ihre nächsten Schritte noch weiter in die Volleyball-Weltspitze benötigt sie aber eine gute und belastbare Grundfitness. „Der Körper ist unser Kapital und ich brauche eine gute Basis. Ich möchte im August stärker und schmerzfrei zur Nationalmannschaft zurückkommen und bin sehr dankbar, dass unser Trainer Vital Heynen sein Okay dazu gegeben hat“, sagte Drewniok. Während „die Schmetterlinge“ also aktuell in Brasilia gegen die Niederlande, Italien, Türkei und die Dominikanische Republik spielen, tobt sie mit Hund am Strand – und regeneriert.

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Denn nach der Weltmeisterschaft ab Ende September wartet das nächste Volleyball-Kapitel auf die Sauerländerin. Nach Stationen in Italien und Frankreich zieht es sie nun in die Türkei. „Ich freue mich auf diese neue Herausforderung und die Chance, in einer der besten Ligen Europas spielen zu dürfen“, erzählte die Linkshänderin. Außerdem reize es sie, eine neue Kultur kennenzulernen.

Die neue Zwischenstation

Istanbul wird Drewnioks nächster Stopp im Vereinsvolleyball. Noch verriet sie allerdings nicht, zu welchem Klub es sie zieht. Von den zurückliegenden zehn Serien gewann Vakifbank Istanbul die Champions League viermal, während Eczacıbaşı Istanbul einmal siegte. „Volleyball ist der wichtigste Frauensport in der Türkei“, sagte der ehemalige Bundestrainer Giovanni Guidetti einst über die Volleyball-Euphorie in der Türkei.

Kimberly Drewniok wird sie live erleben, allerdings erst nach der WM, dem Athletiktraining im Sommer – und dem Urlaub.